Der widerspenstige Highlander
verlegen zu Boden.
Sie machte einen Schritt nach hinten, und ihre Miene verriet Sorge.
Ein schlimmer Verdacht beschlich Ewan, als er ihr plötzliches Unbehagen bemerkte. Was genau ging hier vor?
»Catarina? Was verschweigt Ihr mir?«
Sie wand sich sichtlich. »Versprecht Ihr, dass Ihr nicht böse auf uns sein werdet?«
»Nein«, entgegnete er streng. »Ich gebe kein Versprechen, das ich vermutlich nicht halten kann, und wenn ich Euch so sehe, Mädchen, denke ich, dass mich Eure Erklärung ziemlich wütend machen wird.«
Sie wich noch einen Schritt zurück.
Ewan packte sie am Handgelenk, damit sie nicht weglaufen konnte. »Ihr solltet es mir wirklich besser verraten, Catarina.«
Unter seinem Blick trat sie unruhig von einem Fuß auf den anderen, und als sie schließlich sprach, stieß sie die Worte hastig hervor, als wollte sie die Sache so schnell wie möglich hinter sich bringen. »Ihr Vater wollte, dass Nora einen MacAllister heiratet. Er versucht seit Längerem schon, eine Heirat zwischen Eurer und seiner Familie zu arrangieren, aber als Braden und Sin sich vor kurzem vermählt haben, begann er sich Sorgen zu machen, dass eine Frau Euer Herz gewinnen könnte und die Chance einer Verbindung der beiden Familien endgültig vertan wäre.«
Ewan runzelte die Stirn. Es ergab keinen Sinn, dass Noras Vater ihn als Schwiegersohn haben wollte. »Warum
sollte er sich wünschen, dass sie einen jüngeren Sohn heiratet?«
Catarina räusperte sich. »Weil der MacAllister-Clan für Lochlan immer an erster Stelle käme. Alexander wollte einen jüngeren Sohn, der später die Führung seines Clans übernehmen könnte und trotzdem die MacAllister hinter sich hätte, wenn die Notwendigkeit bestünde.«
Ewan wurde kalt, als der Name fiel.
»Alexander?«, wiederholte er langsam und ungläubig.
Es gab nur einen Alexander, der überhaupt jemals mit einem seiner Brüder über eine Heirat gesprochen hatte.
»Wollt Ihr sagen, Alexander Canmore ist ihr Vater?«
Catarina nickte.
Ewan fluchte laut.
Das war unvorstellbar. Aye, ihr Vater würde seinen Kopf fordern.
Und ihren auch.
»Ihr Vater ist der Vetter des schottischen Königs?«, brüllte er.
Catarina lächelte gezwungen. »Überraschung.«
Ewan wurde ganz schummerig im Bauch, als ihn die Erinnerungen überrollten, was er mit Nora getan hatte.
Er war ein toter Mann, sollte ihr Vater jemals dahinter kommen.
»Sie sagte, sie sei Eleanors Nichte.«
»Das ist sie auch. Ihre Mutter ist Eleanors Schwester. Sie hat Alexander geheiratet, als er in Paris war.«
Ewan fluchte erneut, als ihm wieder einfiel, dass Alexander eine Französin zur Frau genommen hatte. Nie war ihm der Gedanke gekommen, dass sie die Schwester einer der mächtigsten Frauen der christlichen Welt wäre.
Noch weniger hätte er jemals geglaubt, dass Nora Alexanders Tochter sei. Kein Wunder, dass sie ihm nicht ihren Clan oder den Namen ihres Vaters hatte verraten wollen. Kein Mann, der bei Verstand war, würde es wagen, sie außer Landes zu bringen und den Zorn ihres Vaters damit auf sich zu ziehen.
Alexander Canmore war für seinen entsetzlichen Zorn bekannt - und dafür, unverzüglich Vergeltung zu suchen.
Süße heilige Maria, er hatte mit der Nichte und der Cousine von zwei Königen geschlafen!
Lochlan würde ihn dafür umbringen, der Himmel allein wusste, was ihr Vater mit ihm anstellen würde...
Wie hatte es nur so weit kommen können?
Gut, er wusste, wie es hatte geschehen können, aber warum?
Aye, er war ein Narr. Einer, dem eine hässliche Entmannung drohte.
Mit stumpfen Instrumenten.
Während er im Geiste die Schrecken seiner gegenwärtigen Lage durchging, begriff Ewan, dass Catarina eigentlich eine ganze Menge über die Angelegenheit wusste, und er begann sich zu fragen, was sie ihm wohl noch verheimlichte.
»Ihr wusstet, dass Ryan der Mann war, der Euch gedungen hat, mich zu entführen?«
Dieses Mal versuchte sie keine Ausflüchte. »Aye, das wusste ich. Viktor und Bavel allerdings nicht. Sie hatten Ryan nie zuvor gesehen, anders als ich.«
»Wann habt Ihr ihn denn zu Gesicht bekommen?«
»Ein paar Mal, in Alexanders Burg.«
Ewan runzelte die Stirn. »Ihr scheint mir Alexander Canmore reichlich gut zu kennen.«
»Meine Mutter und er sind befreundet. In ihrer Jugend standen sie sich sehr nahe.«
Etwas in ihrem Tonfall weckte seinen Verdacht, dass sie eines von Alexanders unehelichen Kindern sein könnte. Aber das ging ihn nichts an.
Im Moment hatte er drängendere
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