Der widerspenstige Highlander
wieder eine eigene Burg zu besitzen.«
Graham stieß Nora zu Ewan und steckte seinen Dolch weg.
Nora fiel neben Ewan auf die Knie. Sie so zu sehen, zitternd vor Angst, fachte seine Rachegelüste an.
»Mach dir keine Sorgen, Nora«, versuchte er sie zu beruhigen. »Ich werde nicht zulassen, dass sie dir etwas tun.«
»Sie haben Ryan getötet«, erwiderte sie mit bebender
Stimme, während sie sich dicht neben ihn setzte und an ihn schmiegte wie ein verstörtes Kind auf der Suche nach Trost.
Ewan vernahm die Neuigkeit mit Unbehagen und wünschte sich, seine Arme wären frei, damit er sie halten und ihre Angst beschwichtigen konnte. »Was ist geschehen?«
»Nachdem du gegangen warst, habe ich mit Ryan geredet, dann kamen sie plötzlich. Ryan wollte sie daran hindern, mich gefangen zu nehmen, und Graham hat ihn deswegen erstochen.«
Tränen glitzerten hell in ihren Augen, aber man musste ihr zugute halten, dass sie sie nicht vergoss. »Oh Ewan, was habe ich nur getan? Ich wollte doch bloß zu Eleanor. Nie wollte ich, dass irgendjemand zu Schaden kommt. Bei allen Heiligen, nie habe ich Ryan den Tod oder sonst etwas Böses gewünscht. Ich wollte ihn nur nicht heiraten. Er hat es nicht verdient, so zu sterben. Nicht meinetwegen. Was soll ich nur seinen Eltern sagen? Seine arme Mutter - er war ihr Leben. Sie wird sich nie davon erholen.«
Er rieb seine Wange an ihrem Haar, tröstete sie, so gut er konnte. »Sch, Liebste! Nichts von alldem ist deine Schuld.«
»Doch. Alles ist meine Schuld. Ich wollte nie, dass Ryan stirbt. Er war lästig und ein Ärgernis, aber trotzdem ...«
»Er hat dich geliebt.«
»Nein«, widersprach sie fest, legte ihren Kopf auf seine Brust und drückte ihn. »Nicht wirklich. Wir haben uns als Kinder stets gezankt, weil unsere Eltern uns immer zusammengesteckt haben. Wir konnten einander nie ausstehen.«
Ewan schaute zu Graham und Sean, die gerade darüber stritten, was in dem Brief an Noras Vater stehen müsste und wie viel Geld sie verlangen sollten.
Er musste einen Weg finden, Nora hier herauszubringen.
Er zog versuchsweise an dem eisernen Ring, der ihn an die Wand fesselte. Er ruckte ein wenig, gerade genug, um Anlass zu der Hoffnung zu geben, dass er ihn lockern könnte. Wenn die MacKaids sich nicht umdrehten und entdeckten, was er vorhatte.
Nora spürte, wie er an den Seilen zerrte. Sie richtete sich auf und schaute ihn an. »Du wirst dir wehtun.«
»Das heilt.«
Sie schüttelte den Kopf, dann blickte sie sich auf dem mit Unkraut bewachsenen und von Steinen übersäten Boden um, ehe sie sich prüfend zu den MacKaids umsah, die immer noch stritten. Sie bedeutete Ewan, still zu sein.
Er beobachtete, wie sie zu einem kleinen Haufen Steine ging. Nach einer Weile kam sie mit einem zurück.
Aber ehe sie ihn ihm geben konnte, bemerkte Sean sie.
»Her damit«, verlangte er, kam zu ihr und riss ihn ihr aus der Hand.
»Was ist?«, fragte Graham und folgte seinem Bruder.
»Das kleine Biest hier wollte ihm helfen, sich zu befreien.«
Rufus trat mit wutverzerrter Miene vor. »Ich sage, wir fesseln sie ebenfalls, während wir den Brief schreiben.«
»Aye«, pflichtete ihm Graham bei. Er zog seinen Gürtel aus und reichte ihn Sean. »Wenn wir fertig sind, könnten wir ein wenig Spaß mit ihr haben, was meint ihr?«
Ewan wurde eiskalt. »Denkt noch nicht einmal daran.«
Graham lächelte boshaft. »Warum nicht? Sie wird sterben, sobald wir das Geld haben. Der einzige Mensch, der wissen wird, dass wir sie hatten, seid Ihr, MacAllister. Und Ihr werdet schwerlich in der Lage sein, irgendjemandem davon zu berichten, nachdem wir Euch die Kehle durchgeschnitten haben.«
Sein Lächeln wurde breiter, während er Ewan voller Niedertracht anschaute. »Das stört Euch, nicht wahr? Der Gedanke, dass wir sie nehmen? Aye. Ihr habt unsere Schwester gehabt und sie dann verstoßen. Den Gefallen zu erwidern ist das Mindeste, was wir tun können.«
»Eure Schwester hat ihn verlassen!«
Ewan zuckte bei Noras Worten zusammen.
Graham holte aus, um sie zu schlagen.
Ewan riss sein Bein hoch und stieß Graham von ihr weg. »Berührt sie und ich werde dafür sorgen, dass ihr es bereut.«
Graham ging zu Ewan, musterte ihn kaltblütig, ehe er ihm einen kräftigen Tritt in die Rippen versetzte.
»Ewan!«, schrie Nora besorgt.
Sean hielt sie fest.
Ewan keuchte vor Schmerz, er versuchte ihn abzuschütteln.
Auch dafür würde Graham büßen. Wenn er freikam, würde er sicherstellen, dass dies der letzte
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