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Der Widerstand

Der Widerstand

Titel: Der Widerstand Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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Dvoraks Bett vom Rest des Raums abgeteilt hatten.
    »Nein, aber ich habe eine Pistole unter meinem Kopfkissen, du perverser alter Sack«, gab Dvorak zurück.
    »Ach ja? Was soll’s? Du würdest ja sowieso nichts treffen, du mieser Schütze!« Wilson schaute um die Kistenwand. »Aber mal ernsthaft. Bist du bereit für deine Besucher?«
    »Bereiter kann ich nicht sein«, antwortete er und setzte sich etwas aufrechter gegen das Kissen, auch wenn das seine Schulter wieder stärker pochen ließ.
    »Gut.« Wilson drehte den Kopf um und sah über die Schulter zu jemandem, der sich außerhalb von Dvoraks Blickfeld befand. »Hier entlang, Gentlemen«, sagte er dann in einem ernsteren Tonfall, der seinen Schwager dazu veranlasste, verwundert die Stirn zu runzeln.
    Drei Männer folgten Wilson in den abgeteilten Bereich, der mit einem Mal überlaufen wirkte. Doch Dvoraks ganze Aufmerksamkeit galt den Besuchern. Sam Mitchell kannte er, aber der stämmige Kerl mit den schwarzen Haaren und leuchtend grünen Augen sowie dessen größerer bärtiger Begleiter sagten ihm nichts.
    »Sam.« Er nickte dem Mann zu, dann kehrte sein fragender Blick zu den beiden anderen zurück.
    »Dave«, entgegnete Mitchell. »Ich würde dir gern unsere Freunde vorstellen. Das hier«, er zeigte auf den kleineren Mann, »ist Dan Torino, Major Dan Torino, der aus einem unerfindlichen Grund auf den Namen ›Longbow‹ hört. Und er«, er deutete auf den deutlich größeren und recht dunkelhäutigen Fremden, »ist Abu Bakr bin Muhammed el-Hiri.«
    Als Dvorak die Augenbrauen noch enger zusammenzog, begann der Bartträger leise zu lachen. »So heiße ich wirklich«, versicherte er Dvorak, »und für einen Feld-Wald-und-Wiesen-Cop hat Sam meinen Namen gar nicht mal so verkehrt ausgesprochen.«
    »Hey, vor sechs Monaten hätte ich noch überprüft, ob das FBI einen Haftbefehl gegen Sie ausgestellt hat«, konterte Mitchell und grinste el-Hiri an, den Mitchell trotz seiner beachtlichen Größe um gut fünf Zentimeter überragte. »Und bestimmt wäre ich fündig geworden.«
    »Lassen wir doch die Vergangenheit auf sich beruhen, Gentlemen«, ermahnte der Mann namens Torino die beiden, die daraufhin fast gleichzeitig verächtlich schnaubten.
    »Jedenfalls«, schloss Mitchell die gegenseitige Vorstellung ab, »ist das Dave Dvorak.«
    »Angenehm«, sagte der und hielt die rechte Hand ausgestreckt, um die beiden Männer zu begrüßen.
    Den zweien war anzusehen, wie erschöpft und abgekämpft sie sich fühlen mussten, aber das war ein Zustand, den sie sich gegenwärtig mit den meisten Menschen teilten. Aber Torino und el-Hiri hatten auch etwas Skeptisches, Vorsichtiges an sich, das sich mit der Wachsamkeit des Gejagten ebenso paarte wie mit der gezügelten Brutalität des Jägers. Er war sich ziemlich sicher, dass keiner von den beiden die letzten Monate in einer abgeschiedenen Hütte irgendwo in den Bergen zugebracht hatte – eine Erkenntnis, die ein schlechtes Gewissen in ihm weckte.
    »Ich nehme an, du fragst dich, was diese zwei Besucher zu dir führt«, redete Mitchell weiter.
    Dvorak nickte bedächtig. »Ja, die Frage ist mir tatsächlich durch den Kopf gegangen.«
    »Gut, denn die beiden sind die Anführer jener Guerillas, die von Gouverneur Howell seit einiger Zeit mit Informationen versorgt werden. Dir ist das womöglich nicht bewusst, aber Major Torino kennst du gewissermaßen bereits.«
    »Tatsächlich?« Dvorak überlegte kurz und schüttelte den Kopf. »Tut mir leid, aber ich kann mich nicht daran erinnern, dass wir uns schon mal begegnet sind.«
    »Ich hätte wohl besser sagen sollen, dass du ihn aus dem Fernsehen kennst«, erklärte Mitchell. »Major Torino hat die Fliegerstaffel angeführt, die gleich am ersten Tag unter Anleitung von Admiral Robinson die Shuttles der Hündchen vom Himmel geschossen hat.«
    Dvorak riss verdutzt die Augen auf, nur um sie gleich darauf wieder zusammenzukneifen und den Mann genauer zu mustern. Vor allem fiel ihm dabei auf, dass dessen körperliche Größe in keinem Verhältnis zu seiner legendären stand. Aber dann entdeckte er in den Augen des Mannes hinter der Maske der stählernen Entschlossenheit noch etwas … einen Ausdruck von Trauer und Verlust.
    »Es ist mir eine Ehre«, hörte er sich leise sagen, aber Torino zuckte nur mit den Schultern und machte keinen Hehl aus dem Unbehagen, das ihm ein solches Lob bereitete.
    »Ohne Robinson hätten wir das nie geschafft«, antwortete der Major schließlich. »Um ehrlich zu

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