Der Wolf der Wall Street: Die Geschichte einer Wall-Street-Ikone (German Edition)
später hatte er seine volle Stärke wiedererlangt; noch drei Monate später war er der größte Quaalude-Dealer Amerikas; weitere drei Monate später fand er heraus, dass ich, Jordan Belfort, Besitzer der legendären Investmentbanking-Firma Stratton Oakmont, Quaalude-süchtig war, und so meldete er sich bei mir.
Das war über zwei Jahre her; seitdem hatte mir Todd 5.000 Quaaludes verkauft und mir noch 5.000 dazugeschenkt - im Austausch gegen das viele Geld, das ich ihm mithilfe von Stratton-Erstemissionen verschaffte. Als jedoch die Gewinne mit Erstemissionen in die Millionen gingen, wurde ihm klar, dass er sich mit Quaaludes nicht mehr revanchieren konnte. Deshalb fragte er mich, ob er irgendetwas für mich tun könne, egal was. Ich wehrte mich gegen den Drang, ihn jeden zusammenschlagen zu lassen, der mich seit der zweiten Klasse schief angeschaut hatte, aber nachdem er zum 3.000 Mal gesagt hatte: „Wenn es je irgendetwas gibt, was ich für dich tun kann, auch wenn ich jemanden umbringen soll, lass es mich wissen." - Da beschloss ich, sein Angebot doch anzunehmen. Und die ganze Sache erschien dank der Tatsache noch natürlicher, dass seine Frau Carolyn zufällig Schweizerin war.
Jetzt standen Todd und Carolyn in meinem Schlafzimmer und taten, was sie immer taten: streiten! Die Herzogin war auf mein Drängen in die Stadt gefahren, um ein paar Einkäufe zu erledigen. Ich wollte schließlich nicht, dass sie den schieren Wahnsinn miterlebte, der sich jetzt vor mir abspielte. Der schiere Wahnsinn: Carolyn Garret hatte nichts an als ein weißes Seidenhöschen und weiße TretornTurnschuhe. Sie stand keine anderthalb Meter von mir entfernt, hatte die Hände hinter dem Kopf verschränkt und die Ellbogen zur Seite gestreckt, so als hätte gerade ein Polizist geschrien: „Hände hinter den Kopf und keine Bewegung oder ich schieße!" Ihre riesigen Schweizer Brüste hingen wie wassergefüllte Luftballons an ihrem schmalen nicht einmal 1,60 großen Körper. Eine üppige blondierte Mähne hing ihr bis in die Arschfalte. Sie hatte einen Satz fürchterlich blauer Augen, eine breite Stirn und ein ziemlich hübsches Gesicht. Sie war eine richtige Sexbombe - eine Schweizer Sexbombe. „To-od, du bist ein rischtige Idiot! ", sagte die Schweizer Sexbombe, deren Akzent nach Schweizer Käse roch. „Mit diese Band tüst dü misch rischtisch weh, dü Arschlock!" „Klappe, Franzosenschlampe", sagte ihr liebender Ehemann, „und halt verdammt noch mal still, bevor ich dir eine verpasse!" Todd umkreiste seine Frau mit einer Rolle Malerkrepp in der Hand. Mit jeder Umrundungwurden die 300.000 Dollar in bar, die schon an ihrem Bauch und ihren Hüften klebten, fester gezurrt. „Wen nennst du ier Schlampe, du Deppe! Für dieses Bemerkunge dürfte isch dir eigentlisch eine reinauen, du Deppe. Stimmt's, Jordan? " Ich nickte. „Auf jeden Fall, Carolyn - hau ihm einfach eins in die Fresse. Das Problem ist nur, dass dein Mann so ein verrücker Hund ist, der genießt das wahrscheinlich noch! Wenn du ihm wirklich eins auswischen willst, musst du allen Leuten erzählen, wie lieb und nett er ist und dass er am Sonntagmorgen gerne mit dir im Bett liegt und die Times liest."
Todd schickte mir ein böses Lächeln und ich musste mich fragen, wie es kam, dass ein Jude aus Lefrak so große Ähnlichkeit mit Fu Manchu bekommen konnte. Seine Augen standen irgendwie schräger als früher, seine Haut war leicht gelblich geworden und sein Bart samt Schnurrbart machte ihn zu einem Doppelgänger von Fu Manchu. Todd trug immer Schwarz und heute war keine Ausnahme. Er trug ein schwarzes Versace-T-Shirt mit einem riesigen ledernen „V" auf der Brust und schwarze Stretch-Radlerhosen. Shirt und Shorts waren wie eine zweite Haut auf seinem muskulösen Körper. Unter dem hinteren Rand seiner Radlerhose zeichneten sich die Umrisse einer Pistole ab, einer 0,38er Snub-Nose, die er immer bei sich trug. Seine Unterarme waren so drahtig schwarz behaart, dass sie aussahen, als gehörten sie einem Werwolf.
„Ich weiß nicht, warum du sie noch ermutigst", murrte Todd. „Ignorier sie doch. Ist viel einfacher." Die Sexbombe fletschte die weißen Zähne. „Ignorier disch doch selber, du Wischser!" „Das heißt Wichser und nicht Wischser, du Schweizer Schwachkopf! Und jetzt halt verdammt noch mal die Klappe und halt still! Ich bin fast fertig." Todd holte einen Metalldetektor vom Bett - so einen wie er bei Zollkontrollen am Flughafen verwendet wird. Er begann damit auf-
Weitere Kostenlose Bücher