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Der Wolf der Wall Street: Die Geschichte einer Wall-Street-Ikone (German Edition)

Der Wolf der Wall Street: Die Geschichte einer Wall-Street-Ikone (German Edition)

Titel: Der Wolf der Wall Street: Die Geschichte einer Wall-Street-Ikone (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jordan Belfort
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will keine falschen Hoffnungen wecken. Es wäre schön, wenn man da etwas Schriftliches machen könnte, aber das geht nicht. Aber wenn du meine Meinung wissen willst, die Wahrscheinlichkeit, dass andere Regulierer den Fall aufgreifen, ist sehr gering. Bedenke, das Letzte, was irgendein Regulierer will, ist ein verlorener Prozess. Das ist ein Karrierekiller. Du hast ja gesehen, was mit den ganzen Anwälten passiert ist, die mit dem Stratton-Fall befasst waren: Alle bis auf den letzten haben das Büro in Schande verlassen und ich kann dir versichern, dass keiner von ihnen eine großzügige Abfindung wie in der Privatwirtschaft bekommen hat. Die meisten Anwälte gehen nur zur SEC, um Erfahrung und Erfolge zu sammeln. Wenn sie sich einen Namen gemacht haben, gehen sie in die Privatwirtschaft und verdienen richtiges Geld. Eine Ausnahme bildet die Staatsanwaltschaft. Die hätte mit den Stratton-Emittlungen mehr Erfolg gehabt als die SEC. Wenn strafrechtliche Vorladungen herumschwirren, passieren seltsame Dinge. Die ganzen Broker, die vor die SEC geladen wurden und dich so bewundernswert unterstützt haben ... wenn die Vorladungen von einer Strafkammer gekommen wären, hätten sie das sinkende Schiff vielleicht verlassen. Doch abgesehen davon glaube ich nicht, dass die Staatsanwaltschaft Interesse an deinem Fall hat. Stratton sitzt draußen auf Long Island und das gehört zum Eastern District. Der Eastern District ist in Wertpapiersachen nicht besonders aktiv, im Gegensatz zum höchst aktiven Southern District in Manhattan. Das ist meine Einschätzung der Lage nach bestem Wissen und Gewissen, mein Freund. Ich glaube, wenn du die Sache jetzt beilegst und einfach gehst, kannst du bis ans Ende deiner Tage glücklich leben."

    Ich nahm einen tiefen Atemzug und ließ ihn langsam heraus: „Dann soll es so sein", sagte ich. „Es ist Zeit, in Ehren Frieden zu machen. Und was passiert dann, wenn ich dem Board Room zu nahe komme? Kommt dann das FBI zu mir und nimmt mich wegen Missachtung einer gerichtlichen Anordnung fest?"

    „Nein, nein", antwortete Ike und winkte ab. „Ich glaube, du machst mehr aus der Sache, als wirklich dran ist. Theoretisch könntest du sogar ein Büro im gleichen Gebäude wie Stratton haben, sogar auf dem gleichen Stockwerk. Im Prinzip könntest du den ganzen Tag lang mit Danny auf dem Flur stehen und ihm zu allem, was er tut, deine Meinung sagen. Ich will dich auf keinen Fall zu etwas in der Art ermuntern, aber das wäre nicht illegal. Du kannst allerdings Danny nicht zwingen, auf dich zu hören, und du kannst nicht den halben Tag im Board Room verbringen. Aber wenn du ab und zu mal zu einem Besuch hereinschneien würdest, wäre das nicht verboten." Auf einmal war ich völlig von den Socken. Konnte es wirklich so leicht sein? Wenn mich die SEC verbannte, konnte ich trotzdem so viel mit der Firma zu tun haben? Wenn das ging und wenn ich das irgendwie allen Strattoniten klarmachen konnte, hätten sie nicht das Gefühl, ich würde sie im Stich lassen! Ich witterte Morgenluft und fragte: „Und für wie viel könnte ich Danny meine ganzen Aktien verkaufen?" „Für so viel du willst", antwortete Ike the Spike und hatte offenbar keine Ahnung, was mein teuflischer Geist ausbrütete. „Das musst du mit Danny ausmachen; der SEC ist das völlig egal."
    „Hmmmm! Sehr interessant", dachte ich und mir kam die wunderschöne Zahl 200 Millionen Dollar in den Sinn. „Naja, ich glaube, da kann ich mit Danny eines Sinnes werden. Was Geld angeht, war er schon immer sehr vernünftig. Allerdings glaube ich nicht, dass ich ein Büro auf dem gleichen Stockwerk wie Stratton haben will. Vielleicht gehe ich lieber ein paar Häuser weiter. Was meinst du dazu, Ike?" „Ich finde, das klingt nach einer guten Idee", sagte Ike the Spike. Ich lächelte meinen wunderbaren Anwalt an und ging aufs Ganze: „Ich habe nur noch eine Frage, auch wenn ich glaube, dass ich die Antwort schon kenne. Wenn ich aus der Wertpapierbranche ausgeschlossen werde, bin ich doch genauso dran wie jeder andere Investor. Ich meine, mir wird doch nicht verboten, auf eigene Rechnung zu investieren, und es ist mir doch nicht verboten, Beteiligungen an Börsengängen zu besitzen, oder?" Ike lächelte breit: „Natürlich nicht! Du kannst Aktien kaufen, du kannst Aktien verkaufen, du kannst Anteile an Börsengängen zeichnen, du kannst machen was du willst. Du darfst nur keine Brokerfirma mehr betreiben."

    „Ich könnte sogar Erstemissionen von Stratton

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