Der Wolf der Wall Street: Die Geschichte einer Wall-Street-Ikone (German Edition)
Freikauf für 180 Millionen Dollar? Das ist, als würdet ihr der SEC ins Gesicht pinkeln. Ich meine, verdammt noch mal! Wann lernt ihr zwei es denn endlich?" Ich zuckte die Schultern. „Beruhige dich, Dad. Das ist gar nicht so schlimm, wie es aussieht. Ich muss eben eine bittere Pille schlucken, und mit den 180 Millionen rutscht sie besser." Danny fügte ein bisschen zu fröhlich hinzu: „Max, Sie und ich, wir werden lange Zeit zusammenarbeiten, also warum sagen wir da nicht einmal ist keinmal? Und schließlich bekommt ja Ihr eigener Sohn das Geld! Was ist denn daran so schlimm?" Mad Max drehte sich auf dem Absatz um und starrte Danny in Grund und Boden. Er nahm einen Weltklasse-Zug aus sei ner Zigarette und spitzte seine Lippen zu einem winzigen O. Mit einem kräftigen Ausatmer bündelte er den Rauch zu einem dünnen Laserstrahl von nur einem Zentimeter Durchmesser und schleuderte ihn mit der Wucht einer Kanone aus dem Bürgerkrieg in Dannys Gesicht. Und während Danny immer noch in eine Rauchwolke gehüllt war, sagte er: „Ich will Ihnen mal was sagen, Porush. Nur weil mein Sohn morgen geht, heißt das noch nicht, dass ich Ihnen irgendwie plötzlich Respekt entgegenbringe. Respekt muss man sich verdienen, und wenn ich an die Ansprache heute Morgen denke, sollte ich vielleicht lieber gleich zum beschissenen Arbeitsamt gehen. Wissen Sie eigentlich, wie viele Gesetze Sie mit diesem lächerlichen Quatsch gebrochen haben? Ich warte nur noch auf einen Anruf von diesem fetten Bastard, Dominic Barbara. Den wird dieses Früchtchen nämlich wegen dieser Kacke anrufen."
Dann wandte er sich an mich und sagte: „Und warum hast du in den Vertrag eine Wettbewerbsklausel aufgenommen? Wie solltest du denn konkurrieren, wenn du aus der Branche ausgeschlossen bist?" Er zog wieder an seiner Zigarette. „Du und dieser Bastard Gaito, ihr habt diesen schrägen Plan ausgeheckt. Das ist eine beschissene Rechtsverdrehung und ich weigere mich, da mitzumachen." Damit ging Mad Max Richtung Tür.
„Noch zwei Dinge, bevor du gehst, Dad", sagte ich und hob die Hand. „Was? ", zischte er. „Erstens haben alle Anwälte der Firma die Vereinbarung genehmigt. Und der einzige Grund, warum es 180 Millionen sind, besteht darin, dass der Betrag über 15 Jahre abgeschrieben werden kann, wenn eine Wettbewerbsklausel enthalten ist; dann bekommen wir den vollen Steuervorteil. Stratton bezahlt mir eine Million Dollar im Monat, und 15 Jahre lang eine Million im Monat macht 180 Millionen Dollar." „Verschon mich mit Kopfrechnen", schnappte er. „Beeindruckt mich überhaupt nicht. Und was die Steuergesetze angeht, die kenne ich so gut, wie du und Gaito sie missachten. Also versuch nicht, mir Sand in die Augen zu streuen, du großer Mann. Noch was?"
Ich sagte ganz locker: „Wir müssen das Abendessen heute auf 18:00 Uhr verschieben. Nadine will Chandler mitbringen, damit du und Mama sie sehen können." Ich drückte die Daumen und hoffte, dass der Name „Chandler" seine positive magische Wirkung auf Mad Max ausüben würde, dessen Gesicht sich bei der Erwähnung seines einzigen Enkelkindes sofort entspannte. Mit breitem Lächeln und leichtem britischen Akzent sagte Sir Max: „Ohhh, das ist ja eine wunderbare Überraschung! Deine Mutter wird begeistert sein, wenn sie Chandler sieht. Also gut, dann bis dann! Ich rufe Mama an und verkünde die frohe Botschaft." Sir Max verließ lächelnd und mit federndem Schritt das Büro.
Ich schaute Danny und Wigwam an und zuckte die Schultern. „Bestimmte Schlüsselwörter beruhigen ihn, und Chandler` wirkt todsicher. Also wenn ihr nicht wollt, dass er im Büro einen Herzinfarkt bekommt, müsst ihr sie lernen." „Dein Vater ist ein guter Mann", sagte Danny, „und für ihn wird sich hier nichts ändern. Ich betrachte ihn wie meinen eigenen Vater und er kann sagen und tun, was er will, bis er sich zur Ruhe setzen will." Ich lächelte und freute mich über Dannys Loyalität. „Aber was noch wichtiger ist als dein Vater", fuhr er fort, „ich habe jetzt schon Ärger wegen Duke Securities. Obwohl Victor erst seit drei Tagen im Geschäft ist, verbreitet er schon Gerüchte, Stratton sei auf dem absteigenden Ast und Duke sei die kommende große Nummer. Bis jetzt hat er noch nicht versucht, Broker abzuwerben, aber ich bin sicher, das kommt als Nächstes. Der Fettsack ist zu faul, sich eigene Broker heranzuziehen."
Ich schaute Wigwam an. „Was sagst du zu der Sache?" „Ich halte Victor nicht für eine große
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