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Der Wolf der Wall Street: Die Geschichte einer Wall-Street-Ikone (German Edition)

Der Wolf der Wall Street: Die Geschichte einer Wall-Street-Ikone (German Edition)

Titel: Der Wolf der Wall Street: Die Geschichte einer Wall-Street-Ikone (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jordan Belfort
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ununterbrochen weiter; meine Worte an die Strattoniten purzelten von meinen Lippen wie winzige Perlen wohlfeiler Weisheiten, und die Worte kamen ... ja wo kamen sie denn her? Vielleicht aus dem Teil meines Gehirns, der unabhängig von der Leitung des Bewusstseins funktioniert ... oder vielleicht kamen die Worte nur aus schierer Gewohnheit. Denn wie viele Versammlungen hatte ich in den letzten fünf Jahren abgehalten? ...Fünf Jahre lang täglich zwei ... Bei 300 Arbeitstagen im Jahr machte das 1.500 Arbeitstage und damit insgesamt 3.000 Ansprachen, abzüglich derjenigen, die Danny gehalten hatte, wahrscheinlich rund zehn Prozent; von der Gesamtzahl von 3.000 abgezogen ergab sich die Zahl 2.700, die mir einfach so in den Sinn kam, während die winzigen Perlen der wohlfeilen Weisheiten weiter von meinen Lippen purzelten, obwohl ich rechnete ...
    ... und als ich plötzlich wieder in die Gegenwart schaltete, erklärte ich gerade, dass die Investmentbanking-Firma Stratton Oakmont mit Sicherheit überleben würde - mit Sicherheit überleben! -, weil sie mehr als nur eine Person und mehr als nur eine Sache war. Dann empfand ich das Bedürfnis, einen Ausspruch von Roosevelt zu klauen, der zwar Demokrat aber trotzdem ganz in Ordnung gewesen war - auch wenn ich kürzlich erfahren hatte, dass seine Frau lesbisch war -, und so erklärte ich den Strattoniten, dass sie nichts zu fürchten bräuchten als die Furcht selbst.

    An diesem Punkt fühlte ich mich gezwungen, noch einmal zu betonen, dass Danny mehr als in der Lage war, die Firma zu leiten, vor allem mit einem so gescheiten Mann wie Wigwam an der Seite. Aber leider schaute ich dabei in 1.000 rollende Augenpaare und genauso viele schüttelnde Köpfe.
    Daher fand ich es nötig, die Grenze des guten Geschmacks zu übertreten: „Hört mal alle zu: Die Tatsache, dass ich aus der Wertpapierbranche ausgeschlossen werde, hindert mich nicht daran, Danny Ratschläge zu geben. Ich meine - wirklich! Ich kann nicht nur Danny legal Ratschläge geben, sondern ich kann auch Andy Greene und Steve Sanders, den Besitzern von Biltmore und Monroe Parker, Ratschläge geben, und was das betrifft, auch jedem in diesem Board Room, der meinen Rat hören möchte. Wisst ihr, Danny und ich haben die Angewohnheit, miteinander zu frühstücken und mittags zusammen zu essen, und wir haben nicht die Absicht, diese Tradition nur wegen des lächerlichen Vergleichs mit der SEC zu brechen, zu dem ich gezwungen bin - und ich bin auf diesen Vergleich nur eingegangen, um das Überleben von Stratton für die nächsten 100 Jahre zu sichern!"
    Darauf gab es donnernden Applaus. Ich schaute mich im Saal um. Ahhh, diese Bewunderung! Diese Liebe zum Wolf der Wall Street! Bis ich in die Augen von Mad Max blickte, der Dampf aus den Ohren zu blasen schien. Aber was machte ihm denn so verfluchte Sorgen? Die fraßen doch alle diesen Mist! Warum konnte er nicht einfach in den Jubel einstimmen? Ich wehrte mich gegen den offensichtlichen Schluss, dass mein Vater deshalb anders reagierte, weil er die einzige Person im Board Room war, der ich wirklich etwas bedeutete und weil er Angst hatte, denn er sah, dass sich sein Sohn von der regulatorischen Klippe stürzte.

    Und extra für Mad Max fügte ich noch hinzu: „Aber selbstverständlich handelt es sich dabei nur um Ratschläge und es liegt in der Bedeutung dieses Wortes, dass meine Vorschläge nicht befolgt werden müssen!" Daraufhin rief Danny von der Seite dazwischen: „Ja, das stimmt, aber warum sollte irgendjemand, der seinen Verstand beisammen hat, nicht JBs Rat befolgen?"
    Und wieder donnernder Beifall! Er breitete sich wie das Ebola-Virus im Board Room aus; bald war der ganze Board Room auf den Füßen und spendete dem verwundeten Wolf die dritte stehende Ovation des Nachmittags. Ich gebot mit der Hand Ruhe und erhaschte einen netten Blick auf Carrie Chodosh, eine der wenigen Brokerinnen von Stratton und zufällig einer meiner Lieblinge.
    Carrie war Mitte 30 und damit bei Stratton gewissermaßen eine Antiquität. Sie war aber immer noch ein Hingucker. Sie hatte zu den ersten Brokern von Stratton gehört - sie war damals völlig pleite und kam auf ihren perfekten Arschbacken zu mir gerutscht. Sie war damals mit der Miete drei Monate im Rückstand und der Abschleppwagen war zwecks Beschlagnahmung hinter ihrem Mercedes her. Carrie war eben eine der zahlreichen schönen jungen Frauen, die traurigerweise den falschen Mann geheiratet haben. Nach zehn Jahren Ehe weigerte sich

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