Der Wolf der Wall Street: Die Geschichte einer Wall-Street-Ikone (German Edition)
dem Weg zu den Sternen. Befolgt das Programm, dann könnt ihr gar nicht verlieren."
Ich blickte mich im Zimmer um und alle nickten. Wie sollten sie auch nicht? Wer konnte gegen diese Logik Argumente vorbringen? Ich fand es traurig, dass so ein intelligenter Mensch wie Elliot sein Leben mit Drogen vergeudete. Ganz ernsthaft. Es gibt doch nichts Schlimmeres als verschwendetes Talent, oder? Oh ja, im Moment war Elliot sauber, aber ich bezweifelte nicht, dass seine Sucht mit Gebrüll wiederkommen würde, sobald seine Rippen verheilt waren und er wieder im Geschehen mitmischte. Das war das Problem bei Elliot; er weigerte sich, die Tatsache zu akzeptieren, dass die Drogen ihn kaputt machten.
Und jedenfalls hatte ich selbst genug am Hals, um fünf Menschen zu beschäftigen. Ich war immer noch damit beschäftigt, Victor Wang zu zermalmen; ich musste immer noch etwas mit Danny unternehmen, der bei Stratton Amok lief; ich hatte immer noch ein Problem mit Kaminsky, denn es hatte sich herausgestellt, dass er den halben Tag mit Saurel in der Schweiz telefonierte; und Special Agent Coleman lief mit Zwangsmaßmahmen durch die Gegend. Ich verschwendete also meine Zeit, wenn ich mich mit Elliots Abstinenz beschäftigte. Ich musste mit Steve beim Mittagessen ein paar dringende Dinge besprechen und dann brauchte ich einen Hubschrauber, mit dem ich in die Hamptons zur Herzogin und zu Chandler fliegen konnte. Ich würde sagen, dass unter diesen Umständen nur eine kleine Dosis Methaqualon angemessen wäre, vielleicht 250 Milligramm; oder sofort eine Lude, eine halbe Stunde vor dem Essen, dann wäre ich so angetörnt, dass ich die Pasta genießen könnte, aber doch nur so, dass es der Schuster nicht merkte, denn der war schon seit fast fünf Jahren clean. Ein Spaßverderber.
Und kurz bevor ich mich an die Steuerknüppel des Hubschraubers setzte, würde ich mir noch ein paar Lines Kokain reinziehen. Schließlich flog ich genau dann am besten, wenn der Ludes-Rausch gerade abflaute, ich aber dank meiner Kokain-Paranoia immer noch am liebsten aus der Haut fahren wollte. Essen mit einer einzigen Lude! Da verursachte das Essen im unangenehmen Corona-Viertel von Queens nur eine harmlose Euphorie. Wie in allen ehemaligen Italienervierteln war auch hier eine Mafia-Bastion übrig geblieben, und in jeder Bastion gab es immer ein italienisches Restaurant, das dem „meist geachteten Mann" gehörte. Und in diesem Restaurant gab es unfehlbar das beste italienische Essen im Umkreis von mehreren Meilen. In Harlem war das das Rao's und in Corona war es das Park Side Restaurant.
Im Gegensatz zum Rao's war das Park Side ein großer Laden mit viel Betrieb und es war schön eingerichtet, mit tonnenweise wurzelgemasertem Nussbaumholz, Rauchglasspiegeln, geschliffenen Scheiben, blühenden Pflanzen und perfekt geschnittenen Farnen. Die Bar war ein Gangstertreff (buchstäblich!) und für das Essen hätte man sterben können (buchstäblich!).
Der Besitzer des Park Side war Tony Federici, ein wahrhaft geachteter Mann. Natürlich erzählte man sich dies und das über ihn - aber für mich war er einfach nur der beste Gastgeber in allen fünf Bezirken von New York City. Normalerweise lief Tony mit einer Kochschürze im Restaurant herum, in der einen Hand einen Krug ländlichen Chianti und in der anderen Hand ein Schüsselchen geröstete Chilischoten.
Der Schuster und ich saßen in dem sagenhaften Gartenabteil des Restaurants. Wir sprachen gerade über einen Ersatz für Elliot als hauptsächliches Rattenloch. „Im Grunde habe ich nichts dagegen", sagte ich dem gierigen Schuster, der vom Rattenloch-Spiel inzwischen regelrecht besessen war, „aber ich habe zwei Bedenken. Erstens: Wie zum Teufel willst du mir das ganze Bargeld zurückgeben, ohne irgendwelche Papiere zu hinterlassen? Da geht's um verflucht viel Geld, Schuster. Und zweitens habe ich Bedenken, weil du schon für Monroe Parker das Rattenloch spielst; ich will denen nicht auf die Füße treten." Ich schüttelte effektheischend den Kopf. „Ein Rattenloch ist eine sehr persönliche Angelegenheit, und deshalb müsste ich das erst mit Alan und Brian klären."
Der Schuster nickte. „Ich verstehe dich und was die Rückerstattung angeht, das ist kein Problem. Ich kann das mit Steve-Madden-Aktien machen. Wenn ich Aktien verkaufe, die ich für dich halte, bezahle ich dir einfach zu viel. Auf dem Papier schulde ich dir vier Millionen Dollar und habe daher einen legitimen Grund, dir Schecks auszustellen.
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