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Der Wolf der Wall Street: Die Geschichte einer Wall-Street-Ikone (German Edition)

Der Wolf der Wall Street: Die Geschichte einer Wall-Street-Ikone (German Edition)

Titel: Der Wolf der Wall Street: Die Geschichte einer Wall-Street-Ikone (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jordan Belfort
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so komisch; ist was?" „Nichts, Janet. Was wollen Sie denn?" Ich war etwas kürzer angebunden als sonst. Vielleicht ließ die Lude nach. „Entschuldigung, dass es mich verflucht noch mal gibt! ", sagte die Sensible. Mit einem Seufzen: „Was wollen Sie denn, Janet? Hier läuft's gerade nicht so gut." „Ich habe Victor Wang in der Leitung und er sagt, es sei dringend. Ich habe ihm gesagt, dass Sie zum Mittagessen ausgegangen sind, aber er sagte, er würde am Telefon bleiben, bis Sie wieder da sind. Ich halte ihn für ein Arschloch, wenn Sie meine Meinung wissen wollen."

    „Wen - kümmert - Ihre - verfluchte - Meinung - Janet! " „Ja gut, stellen Sie ihn durch", sagte ich und lächelte mein Spiegelbild in einer Rauchglasscheibe hinter der Bar an. Ich sah nicht einmal stoned aus. Vielleicht war ich ja auch gar nicht stoned. Ich fasste in die Tasche und holte eine spanische Quaalude heraus, schaute sie ganz kurz an und schluckte sie - trocken. Ich wartete auf die panikerfüllte Stimme des verkommenen Chinesen. Ich shortete ihn jetzt schon seit einigen Wochen ins Nichts und Duke steckte bis über beide Ohren in Aktien. Ja, es regnete Aktien auf Victor, und er wollte meine Hilfe; die wollte ich ihm auf jeden Fall geben ... gewissermaßen. Und dann hörte ich die Stimme des verkommenen Chinesen. Er begrüßte mich herzlich und erklärte mir, dass er von einem bestimmten Unternehmen mehr Aktien besaß, als in Wirklichkeit vorhanden waren. Eigentlich liefen insgesamt nur 1,5 Millionen Aktien um, aber er war momentan im Besitz von 1,6 Millionen Aktien. „... und es kommen immer mehr Aktien nach", sagte der sprechende Panda, „und ich verstehe einfach nicht, wie das möglich ist. Ich weiß, dass mir Danny an den Karren fährt, aber selbst dem müssen doch die Aktien ausgegangen sein!" Der Chinese klang durch und durch verwirrt - er wusste ja nicht, dass ich bei Bear Stearns ein spezielles Konto hatte, von dem aus ich nach Herzenslust Aktien verkaufen konnte, ganz egal, ob ich sie besaß oder nicht und ob ich sie mir leihen konnte oder nicht. Das war ein sogenannter „Prime Brokerage Account" und das hieß, dass ich die Trades über jeden Broker dieser Welt abwickeln konnte. Der Chinese konnte auf keine Weise herausfinden, wer da verkaufte.

    „Beruhige dich", sagte ich. „Wenn du Kapitalprobleme hast, Vic, bin ich für dich da- hundertprozentig. Wenn du mir 300.000 oder 400.000 Aktien verkaufen willst, musst du es mir nur sagen." Um diese Anzahl stand ich derzeit short, aber zu höheren Preisen; wenn also Victor dumm genug war, mir die Aktien zu verkaufen, würde ich einen riesigen Gewinn kassieren - und dann würde ich die Aktien gleich wieder shorten. Bis ich damit fertig war, würde die Aktie nur noch zu Centbeträgen gehandelt werden und der Chinese würde in der Mott Street Frühlingsrollen drehen. „Ja", gab der sprechende Panda zurück, „das wäre mir echt eine Hilfe. Mir geht das Kapital aus und die Aktie steht schon unter fünf Dollar. Ich kann mir nicht leisten, dass sie noch weiter fällt." „Kein Problem, Vic. Ruf einfach Kenny Kockbei Meyerson an; der kauft dir alle paar Stunden einen 50.000er- Block ab." Victor dankte mir, ich legte auf und rief sofort Kenny Kock an, dessen Frau Phyllis uns getraut hatte. Ich sagte zu Kenny: „Der verkommene Chinese ruft dich an und will dir alle paar Stunden 50.000 Aktien von Du-weißt-schon-was verkaufen" - ich hatte Kenny meinen Plan schon mitgeteilt und er wusste sehr gut, dass ich einen heimlichen Krieg gegen den Chinesen führte - „also verkaufe schnell noch einmal 50.000, bevor wir ihm wirklich etwas abkaufen. Und dann verkaufe so etwa alle 90 Minuten 50.000 Aktien. Mach das bitte über Tarnkonten, damit Victor nicht weiß, wo die herkommen." „Kein Problem", sagte Kenny Kock, der Cheftrader von M. H. Meyerson. Ich hatte seiner Firma gerade erst mit einem Börsengang zehn Millionen Dollar verschafft, und deshalb hatte ich bei ihm unbeschränkte Handelsbefugnis. „Noch etwas?" „Nein, das war's schon", antwortete ich. „Aber halte die Verkäufe klein, vielleicht Blöcke von 5.000 oder 10.000 Stück. Ich will, dass er glaubt, das käme von irgendwelchen zufälligen Shortsellern." Ah, eine Erleuchtung! „Und außerdem kannst du auf eigene Rechnung so viel shorten, wie du willst, denn die Aktie wird verflucht noch mal auf null fallen!"

Ich hängte auf und ging hinunter auf die Toilette, um ein paar Dosen Koks zu nehmen. Nach meiner oscarverdächtigen

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