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Der Wolf der Wall Street: Die Geschichte einer Wall-Street-Ikone (German Edition)

Der Wolf der Wall Street: Die Geschichte einer Wall-Street-Ikone (German Edition)

Titel: Der Wolf der Wall Street: Die Geschichte einer Wall-Street-Ikone (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jordan Belfort
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ist das scheißegal und wenn ich in den Knast muss, dann gehe ich eben in den Knast. Das Problem ist meine idiotische Frau, die unbedingt mit deinem Schweizer Banker anbandeln musste, anstatt wie abgemacht nur das Geld abzugeben und kein Wort zu sagen. Aber nein - sie konnte es nicht lassen, mit dem Arschloch essen zu gehen und dann Telefonnummern auszutauschen. So wie ich das sehe, hat sie ihn wahrscheinlich gevögelt." „Weißt du", sagte die ziemlich schuldig dreinblickende Sexbombe mit ihren höllischen weißen Lacklederpumps, „du ast vielleischt Nerven, Undemann! Wer bist du, dass du Steine nach mir wirfst? Meinst du, isch weiß nischt, was du mit dieser Käfig-Tänzerin aus Rio gemacht ast?" Mit diesen Worten schaute mir die Schweizer Sexbombe direkt in die Augen und sagte: „Glaubst du diesem eifersüschtige Mann? Kannst du To-od bitte sagen, dass Jean Jacques nischt so ist? Er ist ein alter Banker, kein Schürzenjäger. Stimmt's, Jordan?" Sie starrte mich mit strahlend blauen Augen und zusammengebissenen Zähnen an. Ein alter Banker? Jean Jacques? Jesus Christus - welch tragische Wendung der Ereignisse! Hatte die Sexbombe meinen Schweizer Banker nun gevögelt? So ein Irrsinn! Wenn sie wie abgemacht einfach nur das Geld abgegeben hätte, dann wüsste Saurel nicht, wer sie war! Aber nein, sie konnte die Klappe nicht halten und deshalb reimte sich Coleman jetzt alles zusammen - er dachte sich, dass Todds Festnahme im Bay Terrace Shopping Center nichts mit einem Drogengeschäft zu tun hatte, sondern dass er Millionen Dollar in die Schweiz schmuggelte.

    „Naja", sagte ich harmlos, „ich würde Saurel nicht unbedingt als alten Mann bezeichnen, aber er ist nicht der Mann, der eine Affäre mit einer anderen Frau hat. Ich meine, er ist selbst verheiratet und hat mir nie diesen Eindruck gemacht." Anscheinend nahmen beide das als Sieg. Carolyn platzte heraus: „Siehst du, Undemann, er ist nischt so. Er ist -" Aber Todd fiel ihr ins Wort: „Warum zum Teufel hast du dann gesagt, er ist ein alter Mann, du beschissener Lügenbeutel? Warum lügst du, wenn du nichts zu verbergen hast, hä? Warum, ich ..."
    Während sich Todd und Carolyn die Lungen aus dem Leib schrien, schweiften meine Gedanken ab und ich fragte mich, ob es aus diesem Schlamassel einen Ausweg gab. Es war Zeit für verzweifelte Maßnahmen; es war Zeit, meinen Buchhalter Dennis Gaito alias der Koch anzurufen. Ich würde mich allerdemütigst dafür entschuldigen, dass ich all das hinter seinem Rücken gemacht hatte. Nein, ich hatte dem Koch wirklich nie gesagt, dass ich Konten in der Schweiz hatte. Aber jetzt hatte ich keine andere Wahl, ich musste alles aufklären und seinen Rat suchen.

    „... und womit verdienen wir jetzt unser Geld?", fragte die Schweizer Sexbombe. „Dieser Agent Coleman beobachtet disch jetzt mit Vogelaugen'- meinte sie Adleraugen? - „und deshalb kannst du keine Drogen mehr verkaufen. Wir müssen jetzt bestimmt verungern!" Mit diesen Worten setzte sich die bald verhungerte Schweizer Sexbombe in einen schwarzen Ledersessel - mitsamt ihrer Patek-Philippe-Armbanduhr für 40.000 Dollar, ihrer Diamant-Rubin-Halskette für 25.000 Dollar und ihren Kleidern für 5.000 Dollar. Dann stützte sie den Kopf in die Hände und schaukelte vor und zurück. Ich fand es äußerst ironisch, dass letzten Endes die Schweizer Sexbombe mit ihrem verdrehten Englisch und ihren gigantischen Möpsen den ganzen nebensächlichen Mist beiseite geschoben und alles auf das Wesentliche reduziert hatte - ich musste mir ihr Schweigen erkaufen. Für mich war das in Ordnung und ich hatte so den leisen Verdacht, dass es für sie auch in Ordnung war. Schließlich hatten sie jetzt Erste-Klasse-Fahrkarten für die Geldeisenbahn, und das auf viele Jahre hinaus. Und wenn es ihnen unterwegs irgendwann zu heiß werden sollte, konnten sie jederzeit ein Visum für das New York Field Office des FBI beantragen, wo sie Agent Coleman mit offenen Armen und einem Lächeln empfangen würde.
    An jenem Abend saß ich mit dem Koch in meinem Keller in Old Brookville, Long Island, auf der Couch und spielte ein kaum bekanntes Spiel namens „Kannst du die Lügengeschichte überbieten?" Die Spielregeln waren einfach: Der Spieler, der den Mist erzählte, musste versuchen, die Geschichte so wasserdicht wie möglich zu machen, und der Zuhörer musste versuchen, Löcher hineinzustechen. Gewonnen hatte der Spieler, der eine so wasserdichte Geschichte erfinden konnte, dass der andere kein Loch

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