Der Wolf der Wall Street: Die Geschichte einer Wall-Street-Ikone (German Edition)
zweite Runde. Aber das war in Ordnung: Ich würde aus London einen sehr dicken Scheck von Lloyd's bekommen - dort waren Boot und Hubschrauber versichert. Nachdem wir im Hotel eingecheckt hatten, nahm ich alle mit zum Einkaufen, Gäste und Mannschaft. Wir fanden ausschließlich Urlaubskleidung - grelles Rosa, Lila, Gelb und Rot und Gold und Silber. Wir würden in den zehn Tagen auf Sardinien aussehen wie die Pfauen.
Nach zehn Tagen waren die Ludes alle und es war Zeit, nach Hause zu fliegen. Da kam mir die Super-Idee, unsere gesamten Kleider in eine Kiste zu packen und ohne Zoll in die Vereinigten Staaten liefern zu lassen. Die Herzogin war einverstanden. Am nächsten Morgen kurz vor 6:00 Uhr ging ich in die Lobby, um die Hotelrechnung zu bezahlen. Sie belief sich auf 700.000 Dollar. Aber das war gar nicht so schlimm, wie es sich anhört, darin war nämlich ein goldener, mit Smaragden und Rubinen besetzter Armreif für 300.000 Dollar inbegriffen. Ich hatte ihn der Herzogin ungefähr am fünften Tag gekauft, nachdem ich in einem Schokoladensouffle eingeschlafen war. Das war das Mindeste, was ich tun konnte, um meine Hauptstütze zu entschädigen.
Auf dem Flughafen warteten wir zwei Stunden auf meinen Privatjet. Dann kam ein sehr kleiner Mann, der im Privat-Terminal arbeitete, zu mir und sagte in gebrochenem Englisch mit starkem Akzent: „Mr. Belforte, ihre Flugezeug stürze ab. Möwe fliegt in Triebwerk und Flugezeug stürze in Frankreich ab. Wird Sie nicht holen kommen." Mir verschlug es die Sprache. Passierten anderen Leuten eigentlich auch solche Sachen? Ich glaubte das nicht. Als ich es der Herzogin mitteilte, sagte sie kein Wort. Sie schüttelte nur den Kopf und ging weg.
Ich versuchte Janet anzurufen - um einen Flug zu arrangieren -, aber mit den Telefonen funktionierte das nicht. Ich beschloss, dass wir am besten nach England fliegen sollten, wo man wenigstens verstand, was die Leute sagten. Als wir in London waren, wusste ich, dass alles gut werden würde - bis wir im Fond eines Londoner Taxis saßen und mir etwas sehr Unangenehmes auffiel: Die Straßen waren wahnsinnig überfüllt. Und je näher wir dem Hyde Park kamen, desto überfüllter wurden sie.
Ich sagte zum britischen Taxifahrer mit dem teigigen Gesicht: „Warum ist hier alles so voll? Ich war schon Dutzende Male in London, aber so etwas habe ich noch nie gesehen." „Tja, Chef", sagte der Taxier, „wir haben an diesem Wochenende unser Woodstock. Eine halbe Million Menschen sind im Hyde Park. Da spielen Eric Clapton, The Who, Alanis Morissette und noch ein paar. Das wird eine nette kleine Show, Chef. Ich hoffe, Sie haben im Hotel reserviert, denn man bekommt in ganz London kaum ein Zimmer."
Hmmm ... Drei Dinge fand ich erstaunlich: Erstens die Tatsache, dass mich dieser beschissene Taxifahrer dauernd mit „Chef" anredete; zweitens, dass ich gerade am ersten Wochenende seit dem Zweiten Weltkrieg nach London kam, an dem es in der ganzen Stadt keine Zimmer gab; und drittens, dass wir alle schon wieder Kleider kaufen mussten - für die Herzogin wäre das schon das dritte Mal in nicht einmal zwei Wochen.
Rob sagte zu mir: „Ich kann es nicht fassen, dass wir schon wieder Kleider kaufen gehen. Bezahlst du immer noch?" Ich lächelte und sagte: „Leck mich, Rob." An der Rezeption des Dorchester Hotels sagte man uns: „Es tut mir sehr leid, Mr. Belfort, aber wir sind über das ganze Wochenende komplett ausgebucht. Eigentlich glaube ich nicht, dass überhaupt irgendwo in London noch ein Zimmer frei ist. Sie können sich mit Ihrer Gesellschaft aber gern an die Bar setzen. Es ist gerade Teatime und es wäre mir ein Vergnügen, allen Ihren Gästen gratis Tee und Sandwiches zu servieren." Ich rollte den Kopf herum und versuchte, Haltung zu bewahren. „Könnten Sie in anderen Hotels anrufen und sehen, ob es irgendwo noch Zimmer gibt? "„Selbstverständlich ", erwiderte er. „Das wäre mir ein Vergnügen."
Drei Stunden später saßen wir immer noch an der Bar, tranken Tee und mampften Teegebäck, als der Rezeptionist lächelnd hereinkam und sagte: „Im Four Seasons hat es eine Stornierung gegeben. Zufällig handelt es sich um die Präsidentensuite, die ja besonders nach Ihrem Geschmack ist. Sie kostet acht-" Ich unterbrach ihn. „Ich nehme sie!"
„Sehr wohl", sagte er. „Draußen wartet ein Rolls-Royce auf Sie. Soweit ich weiß, hat das Hotel eine sehr schöne Bäderabteilung; vielleicht wäre eine Massage angebracht, nach allem, was Sie
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