Der Wolf der Wall Street: Die Geschichte einer Wall-Street-Ikone (German Edition)
aber weder die Ludes noch das Xanax, sondern dass man im Anfangsstadium den Kokainspiegel hoch hielt - in dem ersten wilden Rausch, in dem alles vollommen klar zu sein scheint und die Probleme eine Million Meilen entfernt zu sein scheinen. Ich müsste zwar andauernd schnupfen - zwei dicke Lines, so alle vier fünf Minuten, dachte ich mir -, aber wenn ich mich eine Woche lang an diesem Punkt halten konnte, dann hielt ich länger durch als die Herzogin und würde zusehen, wie sie wieder angekrochen käme. Dafür müsste ich zwar sehr auf das Drogengleichgewicht achten, aber der Wolf war dem schon gewachsen ...
... aber wenn ich einschlief, würde sie ja kommen und mir die Kinder wegnehmen. Vielleicht sollte ich einfach mit ihnen die Stadt verlassen und sie ihrem bösen Zugriff entziehen, auch wenn Carter noch ein bisschen zu klein für eine Reise war. Er trug noch Windeln und hatte noch eine starke Bindung an die Herzogin. Aber das würde sich selbstverständlich bald ändern, vor allem wenn er sein erstes Auto bekommen sollte und ich ihm einen Ferrari anbot, wenn er dafür seine Mutter vergaß. Also war es sinnvoller, nur mit Chandler und Gwynne die Stadt zu verlassen. Chandler war schließlich eine wunderbare Gesellschaft und wir konnten als Vater und Tochter durch die Welt reisen. Wir würden nur die feinsten Kleider tragen und ein sorgenfreies Leben führen, während uns andere bewunderten. Und dann, ein paar Jahre später, würde ich mich Carter widmen. Eine halbe Stunde später war ich wieder im Wohnzimmer - und besprach mit Dave Davidson, dem Einseitblinzler, geschäftliche Dinge. Er beklagte sich über den Short-Handel, weil er bei steigenden Kursen Verlust machte. Aber mir war das völlig egal, ich wollte nur die Herzogin sehen und ihr von meinem Plan erzählen, mit Chandler um die Welt zu reisen.
In diesem Moment hörte ich die Haustür aufgehen. Nach ein paar Sekunden sah ich, wie die Herzogin durch das Wohnzimmer in das Spielzimmer ging. Ich sprach mit dem Einseitblinzler gerade Trading- Strategien durch, als sie mit Chandler auf dem Arm zurückkam. Meine Worte kamen automatisch, wie vom Band - und ich hörte die leisen Schritte der Herzogin in den Keller hinunter gehen, in den Umstandsmoden-Vorführraum. Sie hatte nicht einmal meine Anwesenheit registriert, um Himmels Willen! Sie verhöhnte mich, sie missachtete mich, sie machte mich verflucht noch mal wahnsinnig! Mir wollte das Herz aus der Brust springen.
„... und so bist du auf den nächsten Deal vorbereitet", sprach ich weiter, während mein Verstand in wilder Fahrt zweigleisig fuhr. „Das Entscheidende dabei ist, David, dass du - entschuldige mich eine Sekunde." Ich hielt den Zeigefinger hoch. „Ich muss mal hinunter gehen und mit meiner Frau sprechen."
Ich stapfte die Wendeltreppe hinunter. Die Herzogin saß an ihrem Schreibtisch und machte Post auf. Machte Post auf? Die hatte vielleicht verdammte Nerven! Chandler lag neben ihr auf dem Boden, mit einem Buntstift in der Hand, und malte in einem Malbuch. Ich sagte zu meiner Frau in gehässigem Ton: „Ich gehe nach Florida." Sie blickte auf. „So? Und was kümmert mich das?" Ich holte tief Atem. „Ist mir egal, ob dich das etwas kümmert, aber ich nehme Chandler mit." Sie grinste. „Das glaube ich nicht."
Mein Blutdruck stieg auf Rekord. „Du glaubst das nicht? Ach, leck mich doch am Arsch! " Ich fasste nach unten, hob Chandler auf und rannte zur Treppe. Die Herzogin sprang sofort vom Stuhl, rannte mir nach und schrie: „Ich werde dich verdammt noch mal umbringen. Lass sie runter! Lass sie runter!"
Chandler begann zu jammern und hysterisch zu weinen; ich schrie die Herzogin an. „Leck mich am Arsch, Nadine! " Ich rannte die Treppe hoch. Die Herzogin machte einen weiten Sprung, fasste mich mit beiden Händen am Oberschenkel und versuchte, mich daran zu hindern, die Treppe hinauf zu gehen. „Halt!", schrie sie. „Bleib bitte stehen! Das ist deine Tochter! Lass sie runter!" Sie wand sich weiter an meinem Bein hoch und versuchte, meinen Oberkörper zu fassen. Ich schaute die Herzogin an und in diesem Moment wollte ich sie tot haben. Ich hatte in all den Jahren unserer Ehe nie die Hand gegen sie erhoben - bis jetzt. Ich setzte die rechte Sohle meines Turnschuhs auf ihren Bauch und trat heftig aus - ich schaute einfach zu, wie meine Frau die Treppe hinunterflog und mit großer Wucht auf ihrer rechten Seite landete.
Ich hielt erstaunt und irritiert inne, als wäre ich Zeuge einer
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