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Der Wolf der Wall Street: Die Geschichte einer Wall-Street-Ikone (German Edition)

Der Wolf der Wall Street: Die Geschichte einer Wall-Street-Ikone (German Edition)

Titel: Der Wolf der Wall Street: Die Geschichte einer Wall-Street-Ikone (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jordan Belfort
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als Sie einander kennenlernten. Sie hat mir gesagt, dass sie noch nie jemanden so geliebt hat wie Sie. Sie hat mir gesagt, wie großzügig Sie zu allen sind und dass alle Ihre Großzügigkeit ausnutzen. Und sie hat mir von Ihrem Rücken erzählt, und wie Sie das fertig..."
    Während mein Drogenberater weitersprach, klammerte ich mich an das Wort „geliebt". Er hatte gesagt, sie habe mich geliebt - in der Vergangenheitsform. Hieß das, dass sie mich nicht mehr liebte? „Wahrscheinlich", dachte ich, „denn wenn sie mich noch liebte, wäre sie doch selbst zu Besuch gekommen." Die Sache, dass sie Angst hatte, ergab keinen Sinn. Ich war in der geschlossenen Psychiatrie - wie könnte ich ihr etwas zuleide tun? Ich litt schreckliche emotionale Schmerzen. Wenn sie mich doch besuchen würde - wenigstens eine Sekunde lang, um Himmels Willen! - und mich umarmen und mir sagen würde, dass sie mich noch liebte, das würde meine Schmerzen schon lindern! Ich würde das für sie tun, oder? Es kam mir außerordentlich grausam vor, dass sie mich nicht besuchte, nachdem ich fast Selbstmord begangen hatte. Das schien mir nicht die Handlungsweise einer liebenden Frau zu sein - entfremdet oder nicht -, egal unter welchen Umständen.
    Dennis Maynard sollte mich offensichtlich dazu überreden, eine Entziehungskur zu machen. Vielleicht hätte ich das auch getan, wenn die Herzogin hergekommen wäre und mich selbst darum gebeten hätte. Aber so nicht, nicht wenn sie mich erpresste und drohte, mich zu verlassen, wenn ich nicht tat, was sie wollte. Aber wollte ich denn nicht selbst den Entzug oder brauchte ihn jedenfalls? Wollte ich wirklich für den Rest meines Lebens drogensüchtig sein? Aber wie konnte ich denn überhaupt ohne Drogen leben? Mein ganzes Leben drehte sich um die Drogen. Schon der Gedanke, die nächsten 50 Jahre ohne Ludes und Koks zu verbringen, erschien unmöglich. Und doch hatte es eine Zeit gegeben, lange vor all diesen Ereignissen, da hatte ich ein nüchternes Leben geführt. War es möglich, an diesen Punkt zurückzukehren und sozusagen die Uhr zurückzudrehen? Oder war die Chemie meines Gehirns unwiderruflich verändert - und ich war jetzt süchtig, bis zu meinem Tode zu diesem Leben verurteilt?

    „... und von den Launen Ihres Vaters", fuhr der Suchthelfer fort, „und dass Ihre Mutter versuchte, Sie vor ihm zu beschützen, dass ihr das aber nicht immer gelang. Sie hat mir alles erzählt." Ich kämpfte gegen den Drang zur Ironie an, scheiterte aber sofort: „Und hat Ihnen die kleine Martha Stewart auch erzählt, wie perfekt sie ist? Ich meine, da ich ja so kaputt bin und alles, hat sie Ihnen wenigstens einen kurzen Moment lang irgendwas von sich selbst erzählt? Denn schließlich ist sie ja perfekt. Sie wird Ihnen das schon sagen - nicht in sehr vielen Worten natürlich -, aber Sie wird Ihnen das sagen. Sie ist ja schließlich die Herzogin von Bay Ridge."
    Bei den letzten Worten musste er kichern. „Hören Sie", sagte er, „Ihre Frau ist bei Weitem nicht perfekt. Tatsächlich ist sie kränker als Sie. Denken Sie mal eine Sekunde darüber nach: Wer ist denn kränker - der Ehepartner, der drogensüchtig ist, oder der Ehepartner, der daneben sitzt und zusieht, wie sich der Mensch, den er liebt, selbst zerstört? Ich würde sagen letzterer. Die Wahrheit ist, dass Ihre Frau unter ihrer eigenen Krankheit leidet, nämlich Co-Abhängigkeit. Weil sie sich die ganze Zeit um Sie kümmert, ignoriert sie ihre eigenen Probleme. Sie hat die schlimmste Co-Abhängigkeit, die mir je untergekommen ist."

    „Bla bla bla", sagte ich. „Meinen Sie, diesen ganzen Mist wüsste ich nicht? Ich habe einiges gelesen, falls Ihnen das noch niemand gesagt hat. Trotz der 50.000 Ludes, die ich zu mir genommen habe, erinnere ich mich noch an alles, was ich seit dem Kindergarten gelesen habe." Er nickte. „Ich habe nicht nur mit Ihrer Frau gesprochen, Jordan. Ich habe auch mit allen Ihren Freunden und mit Ihrer Familie gesprochen, mit allen, die für Sie wichtig sind. Und alle sind sich darin einig, dass Sie einer der intelligentesten Männer auf diesem Planeten sind. Deshalb ist klar, dass ich Ihnen keinen Quatsch erzählen will. Das ist der Deal: In Georgia gibt es eine Drogenklinik namens Talbot Marsh. Die sind auf die Behandlung von Ärzten spezialisiert. Dort gibt es lauter sehr schlaue Leute, also würden Sie gut dahin passen. Ich habe die Vollmacht, Sie jetzt sofort aus diesem Höllenloch herauszuholen. Sie könnten in zwei Stunden in

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