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Der Wolf der Wall Street: Die Geschichte einer Wall-Street-Ikone (German Edition)

Der Wolf der Wall Street: Die Geschichte einer Wall-Street-Ikone (German Edition)

Titel: Der Wolf der Wall Street: Die Geschichte einer Wall-Street-Ikone (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jordan Belfort
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Talbot Marsh sein. Unten wartet eine Limousine auf Sie und Ihr Jet steht vollgetankt am Flughafen. Talbot Marsh ist sehr schön und sehr nobel. Ich glaube, das wird Ihnen gefallen."
    „Woher haben Sie denn Ihre beschissene Qualifikation? Sind Sie Arzt?" „Nein", sagte er. „Ich bin nur ein Drogensüchtiger wie Sie. Nichts anderes, nur dass ich auf dem Weg der Besserung bin und Sie nicht." „Wie lange sind Sie jetzt clean?" „Zehn Jahre." „Zehn beschissene Jahre?", spuckte ich. „Heiliger Gott! Wie zum Teufel ist denn so was möglich? Ich schaffe es nicht einmal einen Tag - eine Stunde -, nicht an Drogen zu denken! Ich bin nicht wie Sie, Kumpel. Mein Kopf funktioniert anders. Und jedenfalls brauche ich keine Entziehungskur. Vielleicht versuche ich es einfach mit den Anonymen Alkoholikern oder so." „Über diesen Punkt sind Sie schon hinaus. Eigentlich ist es sogar ein Wunder, dass Sie überhaupt noch am Leben sind. Sie hätten schon längst den Atem aushauchen müssen, mein Freund." Er zuckte die Schultern. „Aber eines Tages geht Ihnen das Glück aus. Vielleicht ruft das nächste Mal Ihr Freund Dave nicht den Notarzt und Sie landen in einem Sarg anstatt in einer psychiatrischen Anstalt." Er sagte todernst: „Wir sagen bei den Anonymen Alkoholikern immer, dass ein Alkoholiker oder ein Rauschgiftsüchtiger an drei Orten enden kann - Gefängnis, Anstalt oder Tod. Sie waren in den letzten zwei Tagen in einem Gefängnis und in einer Anstalt. Wann sind Sie denn endlich zufrieden? Wenn Sie in der Leichenhalle liegen? Wenn sich Ihre Frau mit Ihren zwei Kindern hinsetzen und ihnen erklären muss, dass sie ihren Vater nie wiedersehen werden?"

    Ich zuckte die Schultern. Ich wusste, dass er recht hatte, konnte aber unmöglich nachgeben. Aus einem unerklärlichen Grund empfand ich das Bedürfnis, ihm zu widerstehen, der Herzogin zu widerstehen - eigentlich allen zu widerstehen. Wenn ich sauber werden sollte, dann zu meinen eigenen Bedingungen und nicht zu denen von irgendjemand anderem, und ganz gewiss nicht mit der Pistole auf der Brust. „Wenn Nadine persönlich herkommt, denke ich darüber nach. Ansonsten können Sie sich einfach verpissen." „Sie kommt nicht", sagte er. „Sie spricht nur mit Ihnen, wenn Sie aufEntziehungskur gehen." „Schon in Ordnung", sagte ich. „Dann können Sie sich beide verpissen. Ich bin hier in zwei Tagen draußen; dann gehe ich meine Sucht selber an. Und wenn das heißt, dass ich meine Frau verliere, dann soll es wohl so sein." Ich stand auf und winkte den Pflegern. Während ich zur Tür ging, sagte Dennis: „Vielleicht finden Sie eine andere schöne Frau, aber Sie werden nie eine finden, die Sie so sehr liebt wie sie. Wer meinen Sie denn, hat das alles organisiert? Ihre Frau hat die letzten 24 Stunden voller Panik mit dem Versuch verbracht, Ihnen das Leben zu retten. Sie wären ein Narr, wenn Sie sie gehen ließen."

    Ich holte tief Atem und sagte: „Vor langer Zeit gab es eine Frau, die mich genauso geliebt hat wie Nadine; ihr Name war Denise, und ich habe sie gnadenlos abserviert. Vielleicht bekomme ich einfach, was ich verdient habe. Wer weiß das denn? Auf jeden Fall lasse ich mich nicht zu einer Entziehungskur zwingen, Sie verschwenden Ihre Zeit. Besuchen Sie mich nicht mehr." Dann verließ ich das Zimmer.
    Die Quälerei wurde im Laufe des Tages nicht besser. Angefangen bei meinen Eltern kamen alle Freunde und Verwandte in die Psychiatrie und versuchten, mich zu überreden, auf Entziehungskur zu gehen. Alle außer der Herzogin. Wie konnte diese Frau nur so kaltherzig sein, nachdem ich versucht hatte ... ja was denn eigentlich? Ich wehrte mich sogar in meinen Gedanken gegen das Wort „Selbstmord" - vielleicht weil das zu schmerzlich war oder vielleicht aus purer Scham, dass mich die Liebe zu einer oder vielmehr die Besessenheit von einer Frau - auch wenn es meine Frau war - zu einer solchen Tat treiben konnte. Das war nicht die Tat eines wahrhaft mächtigen Mannes und es war auch nicht die Tat eines Mannes, der eine gewisse Selbstachtung hat.
    In Wirklichkeit hatte ich gar nicht versucht, mich umzubringen. Tief im Inneren hatte ich gewusst, dass man mich ins Krankenhaus bringen und mir den Magen auspumpen würde. Dave war da gewesen, um einzugreifen. Der Herzogin war das aber nicht bewusst; aus ihrer Sicht hatte mich die Möglichkeit, sie zu verlieren, derart verstört, und ich war derart in der Hoffnungslosigkeit und Verzweiflung einer Kokain-Paranoia gefangen, dass ich

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