Der Wolf der Wall Street: Die Geschichte einer Wall-Street-Ikone (German Edition)
einem Privatjet aus Kalifornien einfliegen lassen, nachdem Dennis Maynard ihr mitgeteilt hatte, dass es mit uns beiden nicht so recht geklappt hatte. Das war jetzt also die Verstärkung.
„Hören Sie mal", sagte der dicke Dr. Brad, „ich kann Sie sofort von diesem beschissenen Ort wegholen und in zwei Stunden sind Sie in Talbot Marsh; Sie nippen an einer alkoholfreien Pina Colada und starren eine junge Schwester an - die jetzt selbst zu den Patienten gehört, denn sie wurde dabei erwischt, dass sie sich durch ihren Schwesternrock Demerol gespritzt hat." Er zuckte die Schultern. „Oder Sie bleiben noch einen Tag hier und freunden sich mit der Schmetterlingsdame und dem Mathe-Jungen an. Aber ich sage Ihnen, ich halte Sie für verrückt, wenn Sie eine Sekunde länger hier bleiben, als Sie müssen. Ich meine, hier riechts nach ..." „Scheiße", sagte der mit der Schilddrüsenüberfunktion. „Warum lassen Sie sich nicht von uns hier rausholen? Ich meine, ich bezweifle nicht, dass Sie verrückt sind und alles und dass man Sie wahrscheinlich für ein paar Jahre wegsperren könnte, aber doch nicht hier - nicht in diesem Dreckloch! Sie brauchen ein stilvolleres Irrenhaus." „Er hat recht", ergänzte der dicke Brad. „Jetzt mal Spaß beiseite; unten wartet eine Limousine auf uns und Ihr Jet steht am Flughafen von Boca. Also lassen wir Sie aus diesem Irrenhaus heraus, steigen in den Jet und amüsieren uns." „Finde ich auch", sagte der mit den Drüsen. „Der Jet ist echt schön. Wie viel hat es Ihre Frau gekostet, uns von Kalifornien hierher fliegen zu lassen?" „Weiß ich nicht so genau", sagte ich, „aber ich möchte wetten, die Herzogin hat den vollen Preis bezahlt. Wenn die Herzogin etwas hasst, dann ist es Handeln." Sie lachten beide, vor allem der dicke Brad, der an allem etwas lustig zu finden schien. „Die Herzogin! Das gefällt mir! Ihre Frau sieht sehr gut aus und sie liebt Sie wirklich." „Warum nennen Sie sie die Herzogin?", fragte der Drüsenmann. „Ach, das ist eine lange Geschichte", sagte ich, „aber so gern ich das auch tun würde, ich kann nicht behaupten, dass ich den Namen erfunden habe. Das war nämlich Brian, der Besitzer einer Brokerfirma, mit der ich viele Geschäfte mache. Jedenfalls saßen wir in einem Privatjet auf dem Rückflug von St. Bart's, an Weihnachten vor ein paar Jahren; wir hatten alle einen ganz schönen Kater. Brian saß Nadine gegenüber; er ließ einen gewaltigen Furz und sagte: Oh scheiße, Nadine, ich glaube, der hat eine Bremsspur hinterlassen!' Nadine regte sich über ihn auf und sagte ihm, wie ungehobelt und eklig er sei; darauf sagte Brian: Oh, entschuldige, ich nehme an, die Herzogin von Bay Ridge hat noch nie einen Furz in ihre Seidenhöschen gelassen und dabei eine Bremsspur hinterlassen!" „Das ist lustig", sagte Dick-Brad. „Die Herzogin von Bay Ridge. Das gefällt mir." „Aber nein, das ist ja gar nicht das Lustige. Richtig lustig war das, was dann passierte. Brian fand seinen Witz so abgefahren, dass er vor Lachen nicht mehr konnte; deshalb merkte er nicht, dass die Herzogin die Weihnachtsausgabe von Town and Country zusammenrollte. Gerade als er den Kopf wieder hob, sprang sie vom Sitz und zog ihm so kräftig eins über den Kopf, wie man sich vorstellen kann; sie schlug ihn mitten im Flugzeug bewusstlos. Lassen Sie mich ausreden - verflucht - eiskalt! Dann setzte sie sich wieder hin und las weiter in ihrer Zeitschrift. Brian kam erst nach ein paar Minuten wieder zu sich, als ihm seine Frau ein Glas Wasser ins Gesicht schüttete. Auf jeden Fall hat sie seit damals den Namen weg." „Das ist ja unglaublich! ", sagte der Drüsenmann. „Ihre Frau sieht aus wie ein Engel. Ich würde ihr so etwas nicht zutrauen." Dick-Brad nickte zustimmend.
Ich verdrehte die Augen. „Ach, Sie haben ja keine Ahnung, wozu sie fähig ist. Sie sieht zwar nicht gerade kräftig aus, aber sie ist stark wie ein Ochse. Wissen Sie, wie oft sie mich schon geschlagen hat? Besonders gut ist sie im Wasserschütten." Ich lächelte und lachte leise. „Ich meine, verstehen Sie mich nicht falsch: Die Schläge hatte ich meistens verdient. So sehr ich dieses Mädchen auch liebe, ein musterhafter Ehemann war ich nicht gerade. Ich finde trotzdem, sie hätte mich besuchen sollen. Wenn sie das getan hätte, wäre ich schon auf Entziehungskur, aber jetzt will ich das nicht mehr, denn ich will keine Geisel sein." „Ich glaube, sie wollte eigentlich herkommen", sagte Dick-Brad, „aber Dennis
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