Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der Wolf der Wall Street: Die Geschichte einer Wall-Street-Ikone (German Edition)

Der Wolf der Wall Street: Die Geschichte einer Wall-Street-Ikone (German Edition)

Titel: Der Wolf der Wall Street: Die Geschichte einer Wall-Street-Ikone (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jordan Belfort
Vom Netzwerk:
wegen Nadine nicht mehr quälen. Ich weiß, dass sie zu Hause ist und dass sie nicht ans Telefon kommen will, und das ist in Ordnung. Sie brauchen ihr nicht mal zu sagen, dass ich angerufen habe. Gehen Sie einfach jeden Morgen ran und geben Sie mir die Kinder. Ich rufe so etwa um 8:00 Uhr an, okay?" „Okay", sagte Gwynne, „ich hoffe, dass Sie und Mrs. Belfort sich wieder zusammenraufen. Hier ist es sehr ruhig. Und sehr traurig." „Ich hoffe es, Gwynne, ich hoffe es wirklich." Wir sprachen noch ein paar Minuten, dann verabschiedete ich mich.
    An diesem Abend bekam ich kurz vor 21:00 Uhr die erste persönliche Dosis Talbot-Marsh-Wahnsinn ab. Im Wohnzimmer fand eine Versammlung aller Hausbewohner statt; dabei sollten wir einander mitteilen, was uns im Laufe des Tages geärgert hatte. Das war eine sogenannte 10-Schritte-Sitzung, weil sie etwas mit dem zehnten Schritt der Anonymen Alkoholiker zu tun hatte. Aber als ich das AA-Handbuch nahm und mir den zehnten Schritt durchlas - dass man die persönliche Bestandsaufnahme fortsetzen soll und dass man sofort eingestehen soll, wenn man im Unrecht ist -, konnte ich mir nicht vorstellen, was dieses Treffen damit zu tun haben sollte.
    Aber wie auch immer, jetzt saßen wir zu acht im Kreis. Der erste Arzt, ein verkorkst aussehender Glatzkopf Anfang 40, sagte: „Ich heiße Steve, ich bin Alkoholiker, drogensüchtig und sexsüchtig. Ich bin seit 42 Tagen nüchtern."
    Die anderen sechs Ärzte sagten: „Hi, Steve!" Sie sagten das mit einer derartigen Freude, dass ich geschworen hätte, sie wären Steve zum ersten Mal begegnet, wenn ich es nicht besser gewusst hätte. Steve sagte: „Ich habe mich heute nur über eines geärgert, und zwar wegen Jordan."
    Ich wurde hellwach. „Wegen mir?", rief ich. „Ich habe noch keine zwei Worte mit dir gesprochen, Kumpel. Wie kannst du etwas gegen mich haben?" Mein Lieblingszahnarzt sagte: „Du darfst dich nicht verteidigen, Jordan. Das ist nicht der Zweck dieser Sitzung." „Ach so, Entschuldigung", murmelte ich. „Und worin genau besteht der Zweck dieser verrückten Sitzung, denn ich kann mir das beim besten Willen nicht vorstellen." Alle schüttelten gleichzeitig die Köpfe, als wäre ich bekloppt oder so. „Der Zweck dieser Sitzung", erkärte der Nazi-Zahnarzt, „beruht darauf, dass Verstimmungen den Erholungsprozess stören können. Deshalb setzen wir uns jeden Abend zusammen und machen jeglichem Ärger Luft, der sich im Laufe des Tages aufgebaut hat."

    Ich schaute die Gruppe an; alle hatten die Mundwinkel herabgezogen und nickten brav. Ich schüttelte angewidert den Kopf. „Soso, und bekomme ich wenigstens zu hören, warum der gute Steve etwas gegen mich hat?"
    Alle nickten und Steve sagte: „Ich ärgere mich über dein Verhältnis zu Doug Talbot. Wir sind alle schon seit Monaten hier - manche schon seit fast einem Jahr -, und keiner von uns hat je mit ihm gesprochen. Aber dich hat er mit seinem Mercedes heimgefahren." Ich lachte Steve ins Gesicht. „Und deshalb hast du etwas gegen mich? Weil er mich in seinem beschissenen Mercedes hergefahren hat?" Er nickte und ließ besiegt den Kopf hängen. Ein paar Sekunden später stellte sich die nächste Person auf die gleiche bescheuerte Art vor und sagte: „Ich ärgere mich auch über dich, Jordan, weil du im Privatjet hergeflogen bist. Ich habe nicht mal genug Geld, um mir etwas zu essen zu kaufen, und du fliegst mit Privatflugzeugen herum." Ich schaute mich um und alle Anwesenden nickten zustimmend. „Noch mehr Gründe, sich über mich zu ärgern?" „Ja", sagte er. „Ich ärgere mich auch über dein Verhältnis zu Doug Talbot." Noch mehr Nicken. Dann stellte sich der nächste Doktor als Alkoholiker, Drogensüchtiger und Fresssüchtiger vor, und sagte dann: „Ich ärgere mich nur über eins, und das ist auch wegen Jordan."

    „Na klasse", murmelte ich, „ist ja 'ne tolle Überraschung! Wärst du geneigt, mir den Anlass mitzuteilen?" Er presste die Lippen zusammen. „Aus den gleichen Gründen wie die anderen und auch, weil du dich wegen deines Verhältnisses zu Doug Talbot nicht an die Regeln zu halten brauchst." Ich schaut mich im Zimmer um und alle nickten zustimmend.
    Alle sieben Patientenkollegen äußerten ihren Ärger über mich. Als ich an der Reihe war, sagte ich: „Hi, ich heiße Jordan und ich bin Alkoholiker, Quaalude-süchtig und kokainsüchtig. Ich bin außerdem süchtig nach Xanax und Valium und Morphium und Klonopin und GHB und Marihuana und Percocet und

Weitere Kostenlose Bücher