Der Wolf der Wall Street: Die Geschichte einer Wall-Street-Ikone (German Edition)
wir fuhren ins Fitnessstudio und ich glaube, es waren die Vibrationen des Motors oder die holperige Straße - aber was immer es war, jedenfalls bekam ich eine riesige Erektion!" Ich blickte mich im Saal um und mied sorgfältig die stechenden Blicke der Marsianer - und genoss lieber die bewundernden Blicke der ganzen Marsianerinnen. Shirley Temple leckte sich voller Vorfreude die Lippen. Ich zwinkerte ihr zu und sagte: „Jedenfalls war das nur ein harmloser Moment unter Männern. Naja, ich will nicht leugnen, dass ich die Schlange ein paarmal geschüttelt habe" - ein Ausbruch von Marsianerinnen-Lachen - und ich will auch nicht leugnen, dass ich sie ein- oder zweimal gegen den Bauch geklatscht habe" - noch mehr Lachen - „aber das war alles nur zum Spaß. Es war nicht so, dass ich ihn krampfhaft geschüttelt hätte, damit ich auf den Rücksitz abspritze - auch wenn ich niemand verurteilen würde, der das tun würde. Ich meine, jedem das seine, oder?" Eine nicht identifizierte Marsianerin rief: „Ja, jedem das seine!" Und darauf hin begannen die Marsianerinnen zu klatschen.
Ich gebot mit erhobener Hand Ruhe und fragte mich, wie lange das Personal noch zuschauen würde. Ich mutmaßte, sie würden mich ewig weitermachen lassen. Schließlich bekamen die Versicherungsgesellschaften für jede Sekunde, dich ich redete, für alle 105 Marsianer eine Rechnung. „Also zusammenfassend muss ich sagen, was mich an der ganzen Sache am meisten irritiert, ist die Tatsache, dass die drei Kerle, die mich angezeigt haben und deren Namen ich nicht erwähnen möchte - aber wenn ihr nachher zu mir kommt, sage ich euch gern ganz genau, wer es war, damit ihr einen Bogen um sie machen könnt -, im Auto die ganze Zeit darüber gelacht und gewitzelt haben. Keiner von ihnen hat mich kritisiert oder auch nur angedeutet, er fände mein Tun unanständig."
Ich schüttelte angewidert den Kopf. „Wisst ihr, die Wahrheit ist, dass ich aus einer völlig gestörten Welt komme - die ich mir selbst geschaffen habe -, in der Dinge wie Nacktheit, Prostituierte, Ausschweifungen und böse Taten aller Art als normal galten. Rückblickend weiß ich, dass das ein Fehler war. Und ich weiß, dass das irrsinnig war. Aber das denke ich jetzt ... heute ... wo ich als nüchterner Mann da stehe. Ja, heute weiß ich, dass es falsch ist, Liliputaner zu verprügeln, sich von vier Nutten bedrängen zu lassen, Aktienkurse zu manipulieren; dass es falsch ist, seine Frau zu betrügen, abends am Esstisch einzuschlafen oder mit dem Auto die geparkten Autos anderer Leute zu rammen, weil ich am Steuer eingeschlafen bin; ich weiß, dass das alles falsch ist. Ich gebe gern als Erster zu, dass ich alles andere als perfekt bin. Eigentlich bin ich unsicher und bescheiden und ich werde leicht verlegen."
Ich machte eine Pause und sprach in todernstem Ton weiter. „Aber ich weigere mich, das zu zeigen. Wenn ich zwischen Verlegenheit und Tod wählen könnte, würde ich den Tod wählen. Also ja, ich bin ein schwacher, unvollkommener Mensch. Aber eines werdet ihr bei mir nie erleben, nämlich dass ich mir ein Urteil über andere Menschen erlaube."
Ich zuckte die Schultern und seufzte sehr vernehmlich. „Ja, vielleicht war es falsch, was ich im Auto getan habe. Vielleicht ist das unanständig und anstößig. Aber es soll keiner hier im Raum behaupten, ich hätte das mit Bosheit im Herzen getan oder weil ich die Genesung von anderen kaputt machen wollte. Ich habe es getan, um die schreckliche Verfassung zu erleichtern, in der ich mich befinde. Ich bin jetzt seit fast zehn Jahren drogensüchtig, und obwohl ich vielleicht ziemlich normal erscheinen mag, weiß ich, dass ich es nicht bin. In ein paar Wochen gehe ich, und ich habe eine Heidenangst davor, in die Höhle des Löwen zurückzukehren, zurück zu den Menschen, Orten und Dingen, die meine Sucht gefördert haben. Ich habe eine Frau, die ich liebe, und zwei Kinder, die ich anbete. Und wenn ich dorthin zurückgehe und rückfällig werde, zerstöre ich sie für immer, vor allem meine Kinder. Aber hier in Talbot Marsh, wo man annehmen sollte, ich wäre von Menschen umgeben, die verstehen, was ich durchmache, gibt es stattdessen drei Arschlöcher, die versuchen, meine Genesung zu untergraben und mich hier rausschmeißen zu lassen. Und das ist echt traurig. Ich bin nicht anders als ihr alle, männlich oder weiblich. Ja, vielleicht habe ich ein paar Dollar mehr, aber ich habe Angst, mache mir Sorgen und bin unsicher wegen der Zukunft,
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