Der Wolf der Wall Street: Die Geschichte einer Wall-Street-Ikone (German Edition)
paar nackte Männer untereinander keinen Brief in die Heimat wert." Ich schüttelte den Kopf. „Ich habe einfach nur Quatsch gemacht. Ich habe eine Erektion seit ich hierher gekommen bin. Ich nehme an, dass mein Teil nach den vielen Drogen jetzt wieder aufwacht. Aber wenn das alle anderen als störend empfinden, lasse ich die Schlange in den nächsten Wochen im Käfig. Kein Problem."
Sie nickte. „Nun, Sie müssen verstehen, dass Sie die anderen Patienten traumatisiert haben. Ihre Genesungsprozesse sind zu diesem Zeitpunkt sehr zerbrechlich und ein plötzlicher Schock könnte sie wieder zum Drogenkonsum veranlassen." „Sagten Sie traumatisiert? Jetzt halten Sie mal die Luft an! Finden Sie das nicht ein bisschen übertrieben? Ich meine ... Gott! Wir sprechen hier von erwachsenen Männern! Wie kann sie der Anblick meines Schwanzes traumatisieren - es sei denn, einer von ihnen will daran lutschen. Meinen Sie vielleicht, daran könnte es liegen?" Sie zuckte die Schultern. „Kann ich nicht sagen." „Gut, aber ich kann ihnen sagen, dass in dem Auto niemand traumatisiert war. Das war ein Moment unter Männern. Dass sie mich verpetzt haben, hat nur einen Grund, nämlich dass sie dem Personal beweisen wollen, dass sie geheilt oder rehabilitiert oder sonst was sind. Sie würden alles tun, um ihre beschissenen Zulassungen zurückzubekommen, oder?" Sie nickte. „Offensichtlich." „Ach, Sie wissen das?" „Ja natürlich weiß ich das. Und die Tatsache, dass sie Sie gemeldet haben, macht mir Sorgen über den Stand ihrer Besserung." Sie lächelte ein unbeschwertes Lächeln. „Das ändert aber jedenfalls nichts daran, dass Ihr Verhalten unangemessen war." „Wie auch immer", sagte ich. „Es wird nicht mehr vorkommen." „Das ist recht", sagte sie und überreichte mir ein Blatt Papier mit ein paar Zeilen darauf. „Sie müssen mir nur dieses Verhaltensabkommen unterschreiben. Darin steht nur, dass Sie damit einverstanden sind, sich nicht mehr öffentlich zu entblößen." Sie gab mir einen Kugelschreiber. „Sie verarschen mich doch!" Sie schüttelte verneinend den Kopf. Als ich den Vertrag las, musste ich lachen. Es waren nur wenige Zeilen und sie besagten genau das, was sie gesagt hatte. Ich zuckte die Schultern und unterschrieb. Dann stand ich auf und ging zur Tür. „War's das jetzt?", schnappte ich. „Fall abgeschlossen?" „Ja, Fall abgeschlossen."
Auf dem Weg zurück in die Therapiesitzung hatte ich das merkwürdige Gefühl, dass dem nicht so war. Diese Talbot-Marsianer waren schon ein seltsames Volk.
Am nächsten Tag stand wieder eine Diskussion im großen Kreis an. Wieder saßen alle 105 Marsianer und etwa ein Dutzend Mitarbeiter im Saal. Doug Talbot war auffallenderweise nicht da. Deshalb schloss ich die Augen und wartete auf das Gelaber. Nach zehn Minuten war ich nass geschwitzt und halb schlafend, da hörte ich: „... Jordan Belfort, den die meisten von Ihnen ja kennen." Ich blickte auf. Irgendwann hatte meine Therapeutin das Pult übernommen und gerade sprach sie über mich. Warum? Das fragte ich mich.
„Also halte ich es für sinnvoller, wenn Jordan der Gruppe erzählen würde, was passiert ist, als einen Gastredner sprechen zu lassen." Sie machte eine Pause und schaute in meine Richtung. „Wären Sie so freundlich, uns das zu erzählen?" Ich schaute mich im Raum um; alle Marsianer starrten mich an, einschließlich Shirley Temple mit ihren wunderbaren blonden Locken. Ich war immer noch ein bisschen verwirrt und wusste nicht, was meine Therapeutin von mir wollte, aber ich hatte den leisen Verdacht, es hatte etwas damit zu tun, dass ich sexuell abnormal sein sollte.
Ich beugte mich auf dem Stuhl vor, schaute meine Therapeutin an und zuckte die Achseln. „Ich habe kein Problem damit, vor der Gruppe zu sprechen", sagte ich, „aber was soll ich denn sagen? Ich habe viele Geschichten auf Lager. Wollen Sie sich eine aussuchen?" Damit drehten alle 105 Marsianer die Köpfe in Richtung meiner Therapeutin. Das sah aus, als würden wir Tennis spielen. „Nun", sagte sie therapeutenhaft, „Sie können in diesem Raum sprechen, worüber Sie wollen. Hier ist es sehr sicher. Aber warum fangen Sie nicht damit an, was vor ein paar Tagen im Auto auf der Fahrt zum Fitnessstudio passiert ist?" Die Marsianer drehten die Köpfe wieder zu mir. Unter Gelächter sagte ich: „Das soll doch ein Witz sein, oder?" Jetzt schauten die Marsianer wieder meine Therapeutin an ... Sie hatte die Lippen gespitzt und schüttelte den
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