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Der Wolf der Wall Street: Die Geschichte einer Wall-Street-Ikone (German Edition)

Der Wolf der Wall Street: Die Geschichte einer Wall-Street-Ikone (German Edition)

Titel: Der Wolf der Wall Street: Die Geschichte einer Wall-Street-Ikone (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jordan Belfort
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der Preis für die Einheit auf 20 Dollar oder mehr stieg, sobald der Handel begonnen hatte. Einem Kunden 10.000 Einheiten zu geben kam also einem Geldgeschenk in sechsstelliger Höhe gleich. Und weil das so war, wurde vom Kunden erwartet, dass er dann auch Farbe bekannte - das heißt: Für jede Einheit, die er zum Zeichnungspreis bekommen hatte, musste er zehnmal so viele kaufen, wenn der Deal an der Börse gehandelt wurde (nachbörslich).
    „Geht klar", murmelte ich. „Du kriegst deine 10.000 Einheiten extra, weil ich dich mag und weil ich weiß, dass du loyal bist. Und jetzt geh abnehmen, bevor du einen Herzinfarkt bekommst." Mit breitem Lächeln und in herzlichem Ton: „Heil dir, JB, heil dir!" Er verbeugte sich so gut er konnte. „Du bist der King ... der Wolf... du bist alles! Dein Wunsch ist mein -" Ich unterbrach ihn. „Scher dich hier raus, Gelfand. Und pass auf, dass die Kids in deiner Abteilung nicht anfangen, Madden auszubuhen oder irgendwelchen Scheiß nach ihm zu werfen. Ich meine das ernst, okay?" Howie ging in kleinen Schritten rückwärts und verneigte sich dabei mit den Armen nach vorn, so wie man nach einer Audienz beim König den Thronsaal verlässt.
    „Was für ein fetter verschissener Bastard", dachte ich bei mir. „Aber so ein wunderbarer Verkäufer!" Er war aalglatt. Howie war einer meiner ersten Angestellten gewesen - er war erst 19, als er bei mir anfing. Im ersten Jahr verdiente er 250.000 Dollar. In diesem Jahr war er auf dem Weg zu 1,5 Millionen Dollar. Trotzdem wohnte er noch zu Hause bei seinen Eltern.

    In diesem Moment rumpelte es wieder in der Anlage: „Äh ... Entschuldigung alle zusammen. Für alle, die mich nicht kennen, mein Name ist Steve Madden. Ich bin der Präsident -" Noch bevor er seinen ersten Satz zu Ende sprechen konnte, fielen die Strattoniten über ihn her: „Wir wissen alle, wer du bist!" „Hübsches beschissenes Baseballkäppi!" „Zeit ist Geld! Komm endlich zum beschissenen Punkt!" Es kamen ein paar Buhs, ein bisschen Zischen, ein paar Pfiffe und Zwischenrufe. Dann wurde es wieder still im Raum.
    Steve schaute zu mir herüber. Sein Mund stand leicht offen und seine braunen Augen waren so groß wie Untertassen. Ich breitete die Arme aus, Handflächen zu ihm gedreht, und bewegte sie mehrmals auf und ab, um ihm zu sagen: „Beruhige dich und nimm's locker!" Steve nickte und atmete tief durch. „Als Erstes möchte ich Ihnen ein bisschen über mich selbst und meine Vorgeschichte in der Schuhbranche erzählen. Danach möchte ich über die glänzenden Zukunftspläne sprechen, die ich für mein Unternehmen habe. Ich habe mit 16 Jahren in einem Schuhgeschäft angefangen, ich musste das Lager kehren. Während meine Freunde in der Stadt den Mädchen nachliefen, lernte ich etwas über Damenschuhe. Ich war wie Al Bundy, dem ein Schuhlöffel aus dem Rücken schaut -"
    Wieder eine Unterbrechung: „Das Mikrofon ist zu weit weg. Wir verstehen kein beschissenes Wort! Geh näher ans Mikrofon!"
    Steve stellte das Mikrofon ein. „Also Verzeihung. Ähm, wie ich schon sagte, ich bin in der Schuhbranche tätig, seit ich denken kann. Als Erstes arbeitete ich im Lager eines kleinen Schuhgeschäfts in Cedarhurst namens Jildor Shoes. Dann wurde ich Verkäufer. Und schon ... äh ... ja ... damals, als ich noch ein Kind war ... da verliebte ich mich in Damenschuhe. Wissen Sie, ich kann ganz ehrlich sagen ..." Und dann begann er bis ins Einzelne zu erklären, dass er seit seiner frühen Jugend ein wahrer Liebhaber von Damenschuhen war und dass er irgendwann - er wusste nicht genau, wann - von den endlosen Gestaltungsmöglichkeiten fasziniert war, die einem Damenschuhe boten, die verschiedenen Absätze, Riemen, Bändchen, Schnallen und die ganzen verschiedenen Materialien, mit denen er arbeiten konnte, und die ganzen dekorativen Ornamente, die er anbringen konnte. Und dann begann er zu erklären, wie gerne er die Schuhe streichelte und mit den Fingern über die Innensohle strich.

    An diesem Punkt warf ich einen Blick in den Board Room. Ich sah auf den Gesichtern der Strattoniten einige irritierte Blicke. Sogar die Vertriebsassistentinnen, von denen man eigentlich erwarten konnte, dass sie einen Anschein von Anstand aufrecht erhielten, legten ungläubig die Köpfe schief. Ein paar verdrehten die Augen. Dann griffen sie plötzlich an: „So ein beschissener Homo!" „Das ist doch krank, Mann!" „Du Schwuchtel! Reiß dich mal zusammen!" Dann kam noch mehr Buhen, Zischen und Pfeifen und

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