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Der Wolf der Wall Street: Die Geschichte einer Wall-Street-Ikone (German Edition)

Der Wolf der Wall Street: Die Geschichte einer Wall-Street-Ikone (German Edition)

Titel: Der Wolf der Wall Street: Die Geschichte einer Wall-Street-Ikone (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jordan Belfort
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Geschmack. Das war definitiv Art Deco, zirka 1930, und ich nahm an, dass das Restaurant damals zum letzten Mal renoviert worden war.
    Doch trotz der nicht gerade sensationellen Umgebung - und trotz der Tatsache, dass mich der Jetlag fast völlig erschöpfte - befand ich mich in hervorragender Gesellschaft. Es hatte sich nämlich herausgestellt, dass Saurel auch ein ganz schöner Hurenbock war, und im Augenblick erklärte er mir die hohe Kunst, Schweizer Frog-Mädchen flachzulegen, die seiner Aussage nach spitzer als Eichhörnchen waren. Er behauptete, sie seien so leicht ins Bett zu kriegen, dass er jeden Tag aus dem Fenster seines Büros auf die vorbeilaufenden Mädchen in der Rue du Rhöne schaute - mit ihren kurzen Röckchen und ihren kleinen Hündchen - und ihnen imaginäre Zielscheiben auf den Rücken malte.

    Ich fand, das war eine schlaue Bemerkung, und ich fand es schade, dass Danny nicht da war und sie auch gehört hatte. Aber die Themen, über die Saurel und ich an jenem Abend sprechen wollten, waren so fürchterlich illegal, dass man ein solches Gespräch einfach nicht in Gegenwart Dritter führen konnte - selbst wenn dieser Dritte in das Verbrechen verwickelt war. Das war technisch unmöglich. Das war noch so eine Lektion, die mir Al Abrams beigebracht hatte; er hatte immer gesagt: „Zwei Menschen machen ein Verbrechen; drei machen eine Verschwörung."
    Also saß ich mit Saurel allein da, aber meine Gedanken wanderten zu Danny und ich fragte mich, was in aller Welt er jetzt wohl gerade tat. Er war nicht der Typ Mensch, den man in einem fremden Land einfach so aus den Augen ließ. Wenn man ihn sich selbst überließ, passierte fast mit Sicherheit etwas Schlimmes. Der einzige Trost war, dass Danny in diesem speziellen Land außer Vergewaltigung und Mord nicht viel anrichten konnte, was der Mann, der mir gegenüber saß, mit einem Anruf bei der entsprechenden Behörde nicht hätte in Ordnung bringen können.
    „... also meistens", verkündete Saurel, „nehme ich sie mit in das Metropole Hotel gegenüber der Bank, und dort ficke ich sie. Übrigens, Jordan, muss ich sagen, dass ich dieses englische Wort ,fuck` sehr passend finde. Es gibt wirklich kein französisches Wort, das den entscheidenden Punkt so gut ausdrückt. Aber um nicht zu sehr abzuschweifen - was ich eigentlich sagen wollte, ich habe es zu meiner zweiten Berufung gemacht, neben dem Banking natürlich, so viele Schweizerinnen wie möglich ins Bett zu kriegen." Er zuckte wie ein Gigolo mit den Schultern und lächelte ein warmes Eurotrash-Lächeln. Dann nahm er noch einen tiefen Zug von seiner Zigarette.

    „Laut Kaminsky", sagte er, während er den Rauch ausblies, „teilen Sie meine Vorliebe für schöne Frauen, oder?" Ich lächelte und nickte. „Ahhh ... das ist sehr schön", fuhr der Hurenbock fort, „sehr schön! Mir wurde aber auch gesagt, Ihre Frau sei sehr schön. Finden Sie das nicht auch seltsam? Dass man so eine schöne Frau hat und trotzdem die Blicke schweifen lässt? Aber ich kann auch ein Lied davon singen. Wissen Sie, meine Frau ist auch sehr schön, aber ich empfinde einen Zwang, mich mit jeder jungen Frau zu vergnügen, die mich nimmt, so lange sie meinen hohen Maßstäben genügt. Und in diesem Land herrscht an solchen Frauen kein Mangel." Er zuckte mit den Schultern. „Aber das ist wohl der Lauf der Welt, so muss es bei Männern wie uns wohl sein, meinen Sie nicht auch?"
    Gott! Das klang ja fürchterlich! Und doch hatte ich schon oft die gleichen Worte gesprochen - und versucht, damit mein Verhalten rational zu begründen. Aber nun, da ich der Empfänger der Botschaft war, wurde mir erst richtig klar, wie lächerlich das eigentlich war. „Nun, Jean, es kommt der Zeitpunkt, an dem ein Mann sagen muss, dass er sich diesen Punkt bewiesen hat. Und an diesem Punkt stehe ich jetzt. Ich liebe meine Frau und mit dem Herummachen bin ich fertig." Saurel zog klug die Augen zusammen und nickte. „Ich war selbst schon oft an diesem Punkt. Und es ist ein schönes Gefühl, wenn man dort anlangt, oder? Es erinnert uns daran, was im Leben wirklich wichtig ist. Ohne Familie, zu der man heimkommt, wäre das Leben wirklich leer. Deshalb genieße ich die Zeit, die ich mit der Familie verbringe, so furchtbar sehr. Aber nach ein paar Tagen merke ich, dass ich mir am Ende noch die Pulsadern aufschneiden würde, wenn ich länger bliebe. Verstehen Sie mich nicht falsch, Jordan. Es ist nicht so, dass ich meine Frau und mein Kind nicht lieben

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