Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der Wolf der Wall Street: Die Geschichte einer Wall-Street-Ikone (German Edition)

Der Wolf der Wall Street: Die Geschichte einer Wall-Street-Ikone (German Edition)

Titel: Der Wolf der Wall Street: Die Geschichte einer Wall-Street-Ikone (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jordan Belfort
Vom Netzwerk:
Gesicht bekam, als sie mich zum ersten Mal sah. Das war zwei Jahre zuvor im Dorchester Hotel in London gewesen und sie war mitten in einer Quaalude-Überdosis zu mir hereinspaziert. Genau genommen hing ich mit dem Kopf in der Kloschüs sel, als sie in mein Hotelzimmer kam. Doch anstatt mich zu verurteilen, sprach sie mit mir über alles und blieb die ganze Nacht mit mir auf und hielt meinen Kopf über die Toilette, während mein Körper das Gift ausspie, das ich hineingesteckt hatte. Sie fuhr mir mit den Fingern durchs Haar, wie es meine Mutter getan hatte, als ich noch ein Kind war - während mich ein Angstzustand nach dem anderen wie eine Welle überkam, weil ich so viel Koks geschnupft hatte. Ich hatte das Xanax, das die vom Koks verursachten Angstattacken gedämpft hätte, nicht bei mir behalten können. Deshalb war ich völlig außer mir. Am nächsten Tag aßen wir miteinander, und ohne mir die geringsten Schuldgefühle zu vermitteln wegen dem, was sie gesehen hatte, überredete sie mich dazu, mit den Drogen aufzuhören. Tatsächlich blieb ich zwei Wochen lang nüchtern. Ich machte mit Nadine in England Urlaub und wir kamen so gut miteinander aus wie noch nie. Ich war so glücklich, dass ich sogar daran dachte, nach England umzuziehen und Tante Patricia zum Teil meines Lebens zu machen. Aber tief im Innern wusste ich, dass das nur Fantasien waren. Mein Leben war in den Vereinigten Staaten; Stratton war in den Vereinigten Staaten; meine Macht war in den Vereinigten Staaten; und das hieß, dass ich in den Vereinigten Staaten sein musste. Und als ich schließlich wieder zu Hause in den Vereinigten Staaten war, kam meine Drogensucht dank des netten Einflusses von Danny Porush, Elliot Lavigne und des Restes meiner fröhlichen Bande mit Gebrüll wieder zurück. Und da meine Rückenschmerzen das Feuer schürten, kam sie schlimmer zurück denn je.

    Tante Patricia war 65, geschieden, pensionierte Lehrerin und heimliche Anarchistin. Sie wäre perfekt! Sie verachtete alles, was mit Staat zu tun hatte, und ich konnte ihr absolut trauen. Wenn ich sie bitten würde, das für mich zu tun, würde sie mich mit ihrem wärmsten Lächeln anlächeln und am nächsten Tag im Flugzeug sitzen. Übrigens hatte Tante Patricia kein Geld. Immer wenn ich sie sah, bot ich ihr mehr an, als sie in einem Jahr ausgeben konnte. Und jedes Mal lehnte sie ab. Sie war zu stolz. Aber jetzt konnte ich ihr erklären, dass sie mehr als ihr Teil verdient hätte, weil sie mir ja einen Dienst erwies. Ich würde sie ausgeben lassen, so viel sie wollte. Genau genommen würde ich ihr ärmliches Leben reich machen. Was für ein wundervoller Gedanke! Und nebenbei gesagt würde sie sowieso kaum etwas ausgeben. Diese Frau war im Schutt des Zweiten Weltkriegs aufgewachsen und lebte jetzt von ihrer bescheidenen Lehrerpension. Sie würde gar nicht wissen, wie man richtig viel Geld durchbringt - selbst wenn sie wollte! Das meiste würde sie ausgeben, um ihre beiden Enkel zu verwöhnen. Und das war voll in Ordnung! Tatsächlich wurde mir schon beim Gedanken an sie warm ums Herz.

    Wenn die US-Behörden je an Patricias Tür klopften, dann würde sie ihnen sagen, das könnten sie sich in ihre Yankee-Ärsche schmieren! Bei diesem Gedanken musste ich laut lachen. „Was macht dich denn so fröhlich?", murrte Danny. „Die ganze Besprechung war Zeitverschwendung! Und ich habe nicht einmal Quaaludes, mit denen ich meinen Kummer vergessen könnte. Also erzähl mir mal, was in deinem verdrehten Verstand vorgeht." Ich lächelte. „Ich treffe mich in ein paar Stunden mit Saurel. Ich habe noch ein paar Fragen an ihn, aber ich bin ziemlich sicher, dass ich die Antworten schon kenne. Auf jeden Fall möchte ich, dass du Janet anrufst und ihr sagst, dass gleich morgen früh ein Learjet am Flughafen auf uns warten soll. Und sag ihr, sie soll die Präsidentensuite im Dorchester buchen. Wir fliegen nach London, Kumpel. Wir fliegen nach London."

    Drei Stunden später saß ich Jean Jacques Saurel im Restaurant Le Jardin in der Lobby des Hotels Le Richemond gegenüber. Auf dem Tisch standen so ziemlich die schönsten Gedecke, die ich je gesehen hatte. Ein wunderschönes Arrangement aus handpoliertem Sterlingsilber und weißem Knochenporzellan auf einer kräftig gestärkten schneeweißen Tischdecke. „Das sind richtig tolle Sachen, müssen ein Vermögen gekostet haben! ", dachte ich mir. Aber wie der Rest dieses antiken Hotels war auch die Gestaltung des Restaurants nicht nach meinem

Weitere Kostenlose Bücher