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Der Wolf der Wall Street: Die Geschichte einer Wall-Street-Ikone (German Edition)

Der Wolf der Wall Street: Die Geschichte einer Wall-Street-Ikone (German Edition)

Titel: Der Wolf der Wall Street: Die Geschichte einer Wall-Street-Ikone (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jordan Belfort
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Siehst du nicht die Ironie? Die meisten reichen Männer warten damit, die Frau zu wechseln. Ich weiß, dass du eine kluge Frau bist, also weißt du genau, wovon ich spreche. So läuft das an der Wall Street, und wie du gesagt hast, ich habe dieses Spiel nicht erfunden. Aber alles in meinem Leben ging jetzt schneller. Ich habe die 20er und 30er übersprungen und ging direkt in die 40er über. In diesen Jahren passieren Dinge, die den Charakter eines Menschen bilden. Gewisse Kämpfe, Patricia, die jeder Mann durchmachen muss, um herauszufinden, was es bedeutet, wirklich ein Mann zu sein. Ich habe das nie durchgemacht. Ich bin ein Heranwachsender im Körper eines erwachsenen Mannes. Ich wurde mit bestimmten Gaben - Gottesgaben - geboren, aber ich hatte nicht die emotionale Reife, sie richtig zu benutzen. Ich war ein Zufall, der darauf wartete, dass er passierte. Gott hat mir die eine Hälfte gegeben - die Fähigkeit, Menschen zu führen und Dinge anders zu durchschauen als die meisten Menschen. Aber er hat mich nicht mit der Zurückhaltung und der Geduld gesegnet, damit auch das Richtige anzufangen. Auf jeden Fall: Egal wo Denise hinging, die Menschen zeigten mit dem Finger auf sie und sagten: Das ist doch die, die Jordan Belfort wegen dem Miller-Lite-Girl verlassen hat.'
    Es ist wirklich wahr, Patricia, ich gehöre ausgepeitscht für das, was ich Denise angetan habe. Ob Wall Street oder nicht, das ist mir egal. Was ich getan habe, ist verdammt noch mal unverzeihlich. Ich habe ein nettes, schönes Mädchen verlassen, das mit mir durch dick und dünn gegangen ist und das seine Zukunft auf mich aufgebaut hat. Und als der Hauptgewinn endlich kam, habe ich ihn für sie gestrichen. Dafür werde ich in der Hölle schmoren, Patricia. Und ich habe es verdient."

    Ich atmete tief durch. „Du kannst dir nicht vorstellen, wie sehr ich versucht habe zu rechtfertigen, was ich getan habe, und die Schuld auf Denise zu schieben. Das ist mir aber nie gelungen. Manche Dinge sind grundsätzlich falsch; man kann sie aus 1.000 verschiedenen Blickwinkeln betrachten, aber man kommt am Ende immer zum gleichen Schluss, und in meinem Fall heißt das, ich bin ein dreckiger, elender Schuft, der seine treue erste Frau wegen eines Paars längerer Beine und eines etwas hübscheren Gesichts verlassen hat. Hör mal, Patricia - ich weiß, es mag dir schwerfallen, in dieser Angelegenheit unparteiisch zu sein, aber ich nehme an, dass eine Frau mit deinem Charakter die Dinge so sieht, wie man sie sehen sollte. Es ist einfach so, dass ich Nadine niemals so vertrauen kann, wie ich Denise vertraut habe. Und niemand kann mich je vom Gegenteil überzeugen. Vielleicht kann ich ihr in 40 Jahren vertrauen, wenn wir alt und grau sind. Aber selbst das ist höchst ungewiss."
    Patricia sagte: „Ich bin vollkommen deiner Meinung. Einer Frau zu vertrauen, die du unter solchen Umständen kennengelernt hast, das wäre schon ein großer Sprung. Aber du brauchst dich deswegen nicht zu quälen. Du kannst Nadine dein ganzes Leben lang mit zusammengekniffenen Augen betrachten und dich fragen, und was wenn?' Am Ende wird das vielleicht zu einer selbst erfüllenden Prophezeiung. Letzten Endes ist es oft so, dass die Energie, die wir ins Universum aussenden, auf uns selbst zurückfällt. Das ist ein allgemeines Gesetz, mein Lieber. Aber noch etwas anderes. Du weißt ja, dass es heißt: Wenn man jemandem vertrauen will, muss man zuerst sich selbst vertrauen. Bist du vertrauenswürdig, mein Lieber?"
    Junge Junge! Das war vielleicht eine Frage! Ich schickte sie durch den geistigen Computer und mir gefiel die Antwort nicht, die er mir ausspuckte. Ich stand von der Bank auf und sagte: „Ich muss stehen, Patricia. Mein linkes Bein bringt mich um, wenn ich so lange sitze. Warum laufen wir nicht noch ein bisschen? Gehen wir doch in Richtung Hotel. Ich möchte Speaker's Corner sehen. Vielleicht steht jemand auf einer Kiste und schimpft über John Major. So heißt doch euer Premierminister, oder?" „Ja, mein Lieber", entgegnete Patricia. Sie stand auf und hakte sich bei mir unter. Wir gingen den Weg in Richtung Hotel. Und dann sagte sie als reine Feststellung: „Und wenn wir gehört haben, was der Redner zu sagen hat, kannst du meine letzte Frage beantworten, okay?"

    Diese Frau war einfach zu hart! Aber ich musste sie lieben! Meine Beichtmutter! „In Ordnung, Patricia, schon in Ordnung. Die Antwort auf deine Frage lautet: Nein! Ich bin ein verdammter Lügner und Betrüger und ich

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