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Der Wolf der Wall Street: Die Geschichte einer Wall-Street-Ikone (German Edition)

Der Wolf der Wall Street: Die Geschichte einer Wall-Street-Ikone (German Edition)

Titel: Der Wolf der Wall Street: Die Geschichte einer Wall-Street-Ikone (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jordan Belfort
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ein riesengroßes Himmelbett mit ganz viel blauem Stoff. Ich nehme an, die Briten lieben Blau. Und Kissen lieben sie wohl auch, denn in dem Zimmer gibt es mindestens 1.000 Stück. Der Rest ist mit britischem Schrott vollgestopft. Da steht ein riesengroßer Esstisch mit einem Kerzenleuchter aus Sterlingsilber. Das erinnert mich an Liberace [amerikanischer Entertainer und Pianist, berühmt für seinen Hang zu mondänem Lebenswandel]. Dannys Zimmer ist am anderen Ende der Suite, aber der treibt sich gerade in den Straßen von London herum - wie in dem Lied Werewolves of London`. Ja, das war's. Sonst gibt es keine Informationen zu übermitteln, außer meinem exakten Standort, den Sie ja bestimmt wissen wollen. Also bevor Sie fragen: Ich stehe auf dem Balkon, schaue auf den Hyde Park und telefoniere mit Ihnen. Allerdings sehe ich nicht sehr viel. Es ist so neblig. Sind Sie jetzt zufrieden?" „Hm-hm", sagte sie nur. „Was kostet das Zimmer eigentlich? Ich habe beim Einchecken gar nicht geschaut." „9.000 Pfund pro Nacht, so etwa 13.000 Dollar. Klingt aber so, als wäre es das wert, oder?" Ich dachte über ihre Frage kurz nach. Es war mir eigentlich schleierhaft, warum ich immer die Präsidentensuite mietete, egal wie irrsinnig der Preis war. Ich war sicher, das hatte etwas damit zu tun, dass Richard Gere das in Pretty Woman auch so macht, und das war einer meiner Lieblingsfilme. Aber es gab noch einen tieferen Grund. Es war einfach ein tolles Gefühl, überall an die Rezeption eines noblen Hotels zu gehen und die magischen Worte zu sprechen: „Mein Name ist Jordan Belfort und ich möchte die Präsidentensuite buchen." Gut - ich wusste, das lag daran, dass ich ein unsicherer kleiner Bastard war, aber was soll's!

    Ich sagte sarkastisch: „Danke für die Erinnerung an den Wechselkurs, Frau Weltbank. Den hätte ich fast vergessen. Auf jeden Fall ist das Zimmer für 13 Riesen ein verdammtes Schnäppchen, auch wenn ich der Meinung bin, dass für den Preis noch eine Sklavin inbegriffen sein sollte, finden Sie nicht?" „Ich versuche, Ihnen eine zu beschaffen", sagte Janet. „Jedenfalls habe ich für morgen eine späte Abreisezeit gebucht und wir müssen nur eine Nacht bezahlen. Sehen Sie? Ich achte immer auf Ihr Geld. Übrigens, wie geht's Nadines Tante?" Sofort schaltete ich in den Paranoiamodus um - und berechnete die Wahrscheinlichkeit, dass unser Telefonat abgehört wurde. Wäre das FBI wohl so frech, Janets Telefon abzuhören? Nein, das war unvorstellbar! Einen Telefonanschluss anzuzapfen kostete viel Geld und an diesem Anschluss wurde nie etwas Wichtiges besprochen, es sei denn, sie wollten mich als Perversen oder als Super-Medikamentensüchtigen einsperren. Aber was war mit den Briten? Wäre es möglich, dass der M16 wegen eines Verbrechens hinter mir her war, das ich noch gar nicht begangen hatte? Nein, auch unvorstellbar! Die hatten doch mit der IRA alle Hände voll zu tun, oder? Warum sollten sie sich einen Furz um den Wolf der Wall Street und seine teuflischen Pläne scheren, eine pensionierte Lehrerin zu korrumpieren? Würden sie nicht. Zufrieden damit, dass unser Gespräch sicher war, antwortete ich: „Es geht ihr sehr gut. Ich habe sie gerade in ihrem Heim abgeliefert. So nennt man hier die Wohnungen." „Ach nee, Sherlock! ", sagte die Unmögliche. „Oh, Entschuldigung. Mir war nicht bewusst, dass Sie eine so verflucht Weitgereiste sind. Auf jeden Fall muss ich noch einen Tag in London bleiben, ich habe hier noch geschäftlich zu tun. Buchen Sie mir also das Hotel noch eine Nacht und sorgen Sie dafür, dass das Flugzeug am Freitagmorgen in Heathrow auf mich wartet. Und sagen Sie dem Piloten, dass das ein 1-Tages-Hin-und Rückflug ist. Patricia fliegt am Nachmittag wieder zurück, okay?"

    Mit dem typischen Janet-Sarkasmus: „Ich tue alles, was Sie sagen, Boss" - warum legte sie in das Wort „Boss" immer so viel Verachtung? - „aber ich halte es nicht für nötig, dass Sie mir über den Grund für den Extra-Tag in London irgendwelchen Mist erzählen."
    Wie konnte sie das wissen? War es wirklich so offensichtlich, dass ich mich in der Abgeschiedenheit mit Ludes zudröhnen wollte - außer Sichtweite der spähenden Augen von Schweizer Bankern? Nein, das lag nur daran, dass mich Janet so gut kannte. In dieser Hinsicht war sie irgendwie wie die Herzogin. Aber da ich Janet nicht so oft anlog wie meine Frau, konnte sie viel besser erkennen, wenn ich nichts Gutes im Schilde führte. Ich empfand den zwanghaften

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