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Der Wolfstrank

Der Wolfstrank

Titel: Der Wolfstrank Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Buckel hatte.
    Ich spähte durch eines der kleinen Fenster, und mein Blick fiel in eine Küche.
    Niemand saß oder bewegte sich darin. Suko, der das Haus inzwischen umrundet hatte, kehrte zu mir zurück. Sein Gesicht sprach Bände. Auch er hatte nichts gesehen.
    »Willst du hinein, John?«
    »Nein, warum?«
    »War nur eine Frage.«
    »Es gibt keinen Grund. Außerdem muss ich daran denken, was Fenton uns berichtet hat. Die Musik spielt nicht hier im Haus, sondern mehr im Wald. Aus ihm ist Lucy King schließlich gekommen, als sie so verändert gewesen war.«
    Ja, der Wald.
    Wir schauten hin.
    »Das ist der Werwolf-Wald«, sagte Suko.
    Ich musste grinsen. »Du greifst ziemlich weit vor.«
    »Weiß nicht. Ich glaube daran, dass er sich dort versteckt hält. Und nicht nur er.«
    »Marlene King und ihre Enkelin auch?«
    »Da sie nicht im Haus sind, können wir davon ausgehen.«
    Es brachte uns nichts, wenn wir auch weiterhin hier standen und nur redeten. Wir mussten handeln, und das bedeutete, dass wir uns den Wald näher anschauen mussten.
    »Dann los!«
    Suko hatte es eilig. Ich ließ ihn vorgehen und schaute zum Himmel hoch.
    Die Sonne gab es nicht mehr. Wie so oft in den letzten Wochen. Dafür sah es auch nicht nach Regen aus. Suko, der vor mir ging, machte auf mich den Eindruck des einsamen Wanderburschen, der irgendein Ziel sucht.
    Am Waldrand holte ich ihn ein. Beide spürten wir, wie das Stück Natur vor uns regelrecht ausatmete. Da floss uns die kühle und recht würzige Luft entgegen, so dass wir nicht anders konnten, als sie voll in unsere Lungen zu pumpen.
    Es war ein Anblick, der gut tat, ich hätte ihn auch gern noch länger genossen, aber wir waren nicht zum Vergnügen hier, sondern hatten einen Job zu erledigen.
    Cedric Morton hatte es schon erwischt. Er hatte den Wald und dessen Gefahren unterschätzt. Wir wollten nicht, dass es uns ebenso erging. Auch Suko blickte zum Himmel, wobei er meinte: »Ich denke nicht, dass es seine Zeit ist.«
    »Willst du bis Mitternacht warten?«
    »Auf keinen Fall, John. Vielleicht sind unsere Chancen jetzt sogar besser als später.«
    »Das ist durchaus möglich.«
    Um in den Wald hineinzukommen, mussten wir erst den Ring aus Unterholz überwinden.
    Suko machte den Anfang. Der schmale Graben vor dem Unterholz war zugewuchert, und mein Freund sackte mit seinem rechten Bein plötzlich weg. Ich hörte ihn noch schimpfen, aber dann vernahmen wir beide einen anderen Laut, der uns erstarren ließ.
    Aus dem Wald drang uns ein unheimliches Heulen entgegen...
    ***
    Marlene spürte es!
    Sie spürte, wie dieses verdammte Getränk durch ihren Mund geglitten war und dann in die Kehle hineinlief. Ob sie es wollte oder nicht, sie musste das Zeug einfach schlucken. Die Idee, es auszuspeien, kam ihr zu spät. Als sie den Kolben schließlich absetzte, befand sich ein Teil des Inhalts bereits in ihrem Magen.
    »Was... was..« Sie wollte reden, aber in ihrer Kehle geschah etwas und sorgte dafür, dass sie gar nichts sagen konnte. Es fing an zu brennen. Das Getränk schien sich plötzlich in Feuer verwandelt zu haben, so dass es ihr unmöglich war, sich zu artikulieren. Den Arm mit dem Kolben schwenkte sie hin und her.
    Lucy hatte Angst, dass er der Großmutter aus der Hand fallen würde, und nahm ihn an sich. Sofort stellte sie ihn in eine Ecke, wo er niemand störte.
    Marlene fühlte sich innerlich wie verbrannt. Sie war noch immer nicht in der Lage, auch nur ein Wort zu sagen. Selbst normal stehen bleiben schaffte sie nicht. So taumelte sie mal nach hinten, dann wieder zur Seite und war froh, nicht über die Baumstümpfe zu stolpern und hinzufallen. An der Innenwand der Hütte fand sie schließlich einen Halt. Sie breitete sie Arme aus und spürte unter ihren Handflächen das raue Holz. Die Knie zitterten noch immer. Auch hatte sie den Eindruck, innerlich zu flattern, und der Schweiß brach ihr in Strömen hervor.
    Lucy hatte sich so aufgebaut, dass sie ihre Großmutter beobachten konnte. Sie lächelte etwas schief, und ihre Augen leuchteten dabei.
    Das wiederum wunderte und ängstigte Marlene zugleich. Sie kannte das Leuchten nicht bei ihrer Enkelin. Deren Augenfarbe hatte sich verändert, jetzt glich sie mehr dem Licht, das Marlene auch in den Augen des Wolfes gesehen hatte.
    Aber sie war zu stark mit ihren eigenen Unzulänglichkeiten beschäftigt, als dass sie näher darüber nachgedacht hätte. Sie hatte das Zeug getrunken und schon vorher gewusst, dass es ein Fehler war. Den konnte sie

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