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Der Wunschtraummann

Der Wunschtraummann

Titel: Der Wunschtraummann Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexandra Potter
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grüßen Sie Ihren Großvater von mir«, kichert sie etwas albern. »Ein sehr charmanter junger Mann … besuchen Sie uns bald wieder.«
    »Mache ich«, verspricht Fergus lächelnd und zwinkert mir zu, während ich mich bei ihm unterhake und ihn durch die Brandschutztür schiebe.
    »Wie unsere zukünftige Königin!« , japse ich indigniert, als die Tür hinter uns zuschlägt.
    »Hey, ich hatte keine Brille an«, protestiert er mit einem verdächtigen Zucken um die Mundwinkel.
    Erst sagt keiner mehr etwas, und wir gehen schweigend den Flur entlang, aber irgendwann können wir uns nicht mehr beherrschen. Wir sehen uns an und prusten vor Lachen.
    Und wir lachen auch noch, als wir gleich darauf bei meinem Opa vor der Tür stehen und ich anklopfe. Erst dreimal kurz und dann dreimal lang. Fergus schaut mich fragend an.
    »Unser geheimes Klopfzeichen … Pokerabende verstoßen nämlich gegen die Hausordnung«, flüstere ich.
    »Herrje«, murmelt Fergus und wirkt plötzlich etwas nervös angesichts dieser Heimlichtuerei.
    Erst ist alles still, dann hört man, wie ein Schlüssel im Schloss gedreht wird, und schließlich geht die Tür auf, und dahinter steht mein Opa, der in seinem Nadelstreifenanzug sehr gediegen aussieht. Sogar an ein grünes Einstecktuch aus Seide hat er gedacht. Als er mich sieht, strahlt er über das ganze Gesicht, und ohne ein Wort zu sagen, schaut er nach, ob die Luft rein ist, um uns dann rasch hineinzulassen.
    Kaum hat er die Tür hinter uns zugemacht, umarmt er mich und drückt seine stoppelige Wange an meine. »Tess, Liebes«, ruft er freudestrahlend, »wie schön, dass ihr da seid.«
    »Das lasse ich mir doch auf keinen Fall entgehen«, entgegne ich grinsend und winke den bekannten Gesichtern zu, allesamt Bewohner von Hemmingway House, die bereits um einen Klapptisch herumsitzen. Fröhliche Hallo-Rufe begrüßen mich. »Ich habe meinen Freund Fergus mitgebracht«, sage ich und weise auf Fergus, an den Phyllis sich bereits hinterrücks heranmacht. Unauffällig versucht sie ihn dazu zu bringen, dass er sich neben sie setzt.
    »Phyllis, lass den armen Kerl in Ruhe«, rügt Opa sie streng.
    Auf frischer Tat ertappt protestiert Phyllis lautstark. »Was denn? Ich mache doch gar nichts«, behauptet sie mit Unschuldsmiene.
    Fergus nutzt die kleine Ablenkung, um rasch zu verschwinden und zu uns rüberzukommen. »Danke«, murmelt er kaum hörbar, als er meinem Opa die Hand reicht.
    »Pass bloß auf, Junge«, meint mein Opa grinsend und schüttelt energisch die dargebotene Rechte. »Die wird sicher versuchen, Sie Tess vor der Nase wegzuschnappen.«
    »Oh, nein, Fergus ist nicht mein neuer Freund«, versuche ich hastig zu erklären, werde aber von Phyllis unterbrochen.
    »Habe ich da gerade was von ›neuem Freund‹ gehört?«, fragt sie unüberhörbar und stürzt sich auf mich wie ein Geier.
    Worauf ich hochrot anlaufe vor Scham und Fergus nicht anzuschauen wage. Vielleicht war das doch keine so gute Idee.
    »Ja, ganz genau«, sagt Fergus, noch ehe ich etwas erwidern kann.
    Was zum …? Abrupt drehe ich mich zu ihm um und sehe ihn über das ganze Gesicht grinsen wie ein Honigkuchenpferd.
    »Du kannst doch nicht verantworten, dass Phyllis mich den ganzen Abend lang angräbt«, zischt er mir mit zusammengebissenen Zähnen zu wie ein Bauchredner.
    Aus den Augenwinkeln sehe ich Phyllis zum Angriff bereit auf der Stuhlkante hocken. Durch die Brille wirken ihre gierigen kleinen Augen um einiges größer. Sie mag stramm auf die achtzig zugehen, doch sie ist immer noch ein männermordender Vamp.
    »Ähm, ja«, sage ich und füge mich in mein Schicksal. »Das ist mein neuer Freund.«
    Ein paar Gewissensbisse habe ich schon, weil ich meinen Opa an der Nase herumführe, aber ich werde ihm das irgendwann ganz in Ruhe erklären.
    »Schön! Schön!«, ruft er fröhlich und scheint ganz angetan. Dann nimmt er Fergus herzlich in die Arme und drückt ihn väterlich. »Endlich!«
    Ähm, also, Opa, man kann es auch übertreiben, denke ich, als ich Fergus’ belustigtes Gesicht sehe. »Also, wollen wir anfangen?«, frage ich brüsk. »Die anderen warten schon.«
    »Ja, ja, du hast recht«, stimmt er mir zu, und von der versammelten Runde hört man zustimmendes Gemurmel, als alle zusammenrücken, um Platz für mich und Fergus zu machen.
    Wir setzen uns an den Tisch, auf dem neben einer Flasche Blackstock & White-Whisky ein Kartenspiel liegt. Und ist das etwa …
    »Opa, verbrennst du hier Weihrauch?«, frage ich, als ich den

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