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Der Wunschzettelzauber

Der Wunschzettelzauber

Titel: Der Wunschzettelzauber Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Muriel Zagha
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biss sich Chloe auf die Lippe. »Guillaume, glaub bitte nicht, dass ich mir aus deiner wunderbaren Idee nichts mache! Du weißt doch, wie sehr ich mich freue, dich bald zu sehen! Aber es wird auch wunderschön für uns drei, zusammen in Paris zu sein. Das wird herrlich.«
    Morgen früh würde sie Nicolas beim Frühstück von dem geplanten Abenteuer erzählen – seine erste Reise in die Stadt seines Vaters.

39
    Ein Wochenende in Paris
    Paris war noch immer Paris, einfach bezaubernd, seine steinerne Schönheit von dezenten Strahlern in märchenhaftes Licht getaucht. Als sie mit dem Taxi vom Gare du Nord zu ihrem Hotel am linken Seine-Ufer fuhren, hatte Chloe den wortkargen Taxifahrer gebeten, wenn es ihm nichts ausmache, auf Umwegen eine ganze bestimmte, besonders schöne Strecke zu fahren, da es der erste Besuch ihres kleinen Jungen in Paris war.
    Â» Mais bien sûr, madame «, hatte der Mann mit einem lächelnden Blick in den Rückspiegel geantwortet und war in ruhigem Tempo die geschäftigen, von Bäumen gesäumten, breiten Boulevards entlanggefahren, auf der beeindruckenden Avenue de l’Opéra, über den Place Vendôme, der wie eine großartige Theaterkulisse wirkte, die Rue de Rivoli hinunter mit der Gartenanlage der Tuileries. Dann über den Place de la Concorde mit seinen wunderschönen Fontänenbrunnen und dem geheimnisvollen Obelisken, die strahlend beleuchtete Champs-Elysées hinauf, vorbei am Grand Palais mit seinem riesigen, illuminierten Glasdach und schließlich im Schritttempo über die majestätische Pont Alexandre III , so dass sie Zeit hatten, während sie die Seine überquerten, in beiden Richtungen die märchenhaft glitzernde Stadt zu bewundern. Nicolas betrachtete alles mit staunend aufgerissenen Augen. Hier hatte sein Daddy die meiste Zeit seines Lebens verbracht.
    Â»Du und Daddy, habt ihr euch hier verliebt?«, fragte er.
    Â»Ja.«
    Nicolas wusste noch nicht, was dies bedeutete, außer dass es zum Heiraten und zu Babys führte. Chloe war sich bewusst, dass das eine etwas vereinfachende Vorstellung war, aber sie sah auch keinen Sinn darin, die Dinge für Nicolas zu verkomplizieren.
    Â»Und ich war auch hier, in deinem Bauch?«
    Â»Ja, und dann gingen wir nach London zurück, zu Grandma und Grandpa. Und da wurdest du dann geboren. In London.«
    Nicolas nickte und dachte darüber nach. Es rührte und faszinierte Chloe immer, wenn sie ihm zusah, wie sein kleines Gehirn arbeitete.
    Â»Warum besuchen wir hier Guillaume?«, fragte der kleine Junge, nicht zum ersten Mal an diesem Tag.
    Â»Weil es schön ist, mit ihm zusammen zu sein«, antwortete Chloe fest. »Und wir besuchen nicht nur Guillaume. Wir werden auch bei Rosine vorbeischauen – dann siehst du, wo sie wohnt. Das wird lustig.«
    Nachdem sie die Brücke hinter sich gelassen hatten und sich auf dem vertrauten Boden des Rive Gauche befanden, stellte Chloe einige Veränderungen fest. Es waren nur Kleinigkeiten – die eleganten Straßenzüge waren noch die Gleichen, ebenso die Atmosphäre des geschäftigen, eleganten Pariser Treibens. Aber einige der Läden und Cafés, an die sie sich erinnerte, waren in den vergangenen fünf Jahren verschwunden. Es war ein seltsames Gefühl. Die Anzeichen der Veränderung machten sie traurig, und gleichzeitig verschafften sie ihr ein Gefühl der Erleichterung, das sie nicht ganz verstand.
    Schon bevor sie Guillaume in ihrem Hotel in der Rue de Grenelle traf, war ihr klar, dass sie das Thema Antoine lieber vermeiden sollte, obwohl er in ihren Gedanken sehr präsent war. Guillaume hatte sicherlich Verständnis für ihre Gefühle, trotzdem würde er nicht gern allzu oft an Antoine erinnert werden wollen. Die Sache mit Antoine bedeutete, dass die Romantik von Paris zunächst nicht etwas zwischen Chloe und Guillaume war; ein anderer hatte mit ihr vorher hier gelebt, und in ihrer Erinnerung war Paris noch immer Antoines Stadt. Es würde lange dauern, bis Chloe Paris mit Guillaume verknüpfen könnte. Ein ernüchternder Gedanke.
    Als sie nach der Begrüßungsumarmung in Guillaumes ernste blaue Augen blickte und Hallo sagte, sah sie all das darin. Er wollte wissen, dass sie sein war, dass sie um seinetwillen gekommen war. Die besitzergreifende Art, wie er sie im Arm hielt und wie er später ihren ersten Spaziergang führte, sie zur

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