Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der Wunschzettelzauber

Der Wunschzettelzauber

Titel: Der Wunschzettelzauber Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Muriel Zagha
Vom Netzwerk:
Kleinen in die Küche. »Was isst du denn immer zum Frühstück?«
    Â»Rice Krispies«, antwortete Katie und deutete auf eine Packung, die in dem Apfelkistenregal stand. »Dein Gesicht sieht anders aus«, stellte sie fest, als Chloe ihr ein Schüsselchen mit dem Müsli hinstellte.
    Â»Ja«, bestätigte Chloe. »Das kommt, weil ich kein Make-up trage. So sehe ich ein bisschen wie ein Schreckgespinst aus.«
    Â»Was ist denn ein Schreckgespinst?«
    Â»Das ist wie ein Schreckgespenst, nur noch schrecklicher«, antwortete Chloe und grinste.
    Â»Du siehst gar nicht schrecklich aus«, stellte Katie sachlich fest. »Magst du Krieg der Sterne ?«
    Â»Ja. Aber Nicolas hat es noch nicht gesehen.«
    Â»Ich aber! Ich habe alle DVD s.«
    Â»Das ist ja toll. Vielleicht kannst du sie Nicolas irgendwann mal zeigen. Das würde ihm garantiert gefallen.«
    Â»Ja, ja«, stimmte Katie zwischen zwei Mundvoll Müsli zu. »Ich mag die Guten, die heißen die Jediks, und sie haben Lasaschwerten. Ich habe auch Lasaschwerte. Einer von den Jediks heißt Yoga. Der ist ganz alt. Aber die Bösen haben Schiebgewehre. Und Hau Solo hat auch ein Schiebgewehr.«
    Chloe sprach fließend das Kindesisch des 21. Jahrhunderts und hatte daher keine Probleme, in Katies Kauderwelsch Sinn zu entdecken. »Und was hältst du von Darth Vader?«, fragte sie Katie gerade, als es forsch an der Tür klingelte.
    Chloe zögerte, unsicher, was sie tun sollte. Es war erst kurz nach sechs Uhr. Hatte sich da jemand im Haus geirrt? Oder wurde etwas geliefert? Sie blickte an ihrer Vorderfront hinab. In Charlies Morgenmantel sah sie eigentlich ganz anständig aus. Also erhob sie sich. Wenn sie es klingeln ließ, würden nur die anderen geweckt. Von Katie gefolgt ging sie rasch zur Tür und öffnet sie einen Spaltbreit.
    Â»Hallo?«, rief sie hinaus, und im nächsten Augenblick blickte sie erschrocken in die Augen von Karen Kessler, Charlies Frau. Nein, Exfrau jetzt, Exfrau.
    Katie quietschte begeistert: »Mummy!«
    Â»Hallo, mein Schatz«, erwiderte Karen, als Chloe die Tür weit öffnete und einen Schritt zurücktrat, um sie einzulassen. Selbstbewusst trat Karen mit ihrer Tochter auf der Hüfte ein. In schwarzen Leggins, Stiefeln und einer knapp sitzenden Lederjacke sah sie jeden Zoll wie eine Primaballerina aus. Sie ging bis zum Fuß der Treppe und warf einen Blick hinauf. Dann drehte sie sich zu Chloe um und registrierte die eindeutigen Anzeichen: das ungeschminkte Gesicht, die Tatsache, dass sie Charlies Morgenmantel trug. Sie bedachte Chloe mit einem unfreundlichen, forschenden Na ?-Blick.
    Â»Ich bin Chloe«, erklärte Chloe, die wünschte, sie hätte Make-up aufgetragen, und sich bemühte zu verbergen, wie unsicher sie sich fühlte. »Sie sind Karen, nicht wahr?«
    Karen nickte.
    Â»Chloe und Nicolas hatten letzte Nacht eine Pyjama-Party mit uns«, erklärte Katie.
    Â»Ach ja?«, erwiderte Karen kurz. »Wie nett. Wer ist Nicolas?«
    Â»Mein kleiner Sohn«, antwortete Chloe und versuchte, nicht schuldbewusst dreinzublicken. »Er ist nur wenig älter als …«
    Â»Schläft Daddy noch?«, unterbrach Karen sie, an ihre Tochter gewendet.
    Â»Ja«, antwortete Chloe. »Müssen Sie ihn sprechen?«
    Â»Ja, das muss ich.«
    Â»Es ist nur …« Chloe zögerte. »Es ist noch so früh … Sollen wir …«
    Â»Ich bin in Eile. Ich habe einen Termin. Würden Sie ihn aufwecken?«
    Â»Na gut, sicher, einen Augenblick.«
    Das war irgendwie ein bisschen unangenehm, dachte Chloe, während sie die Treppe hinauftappte. Hatte sie Charlie in eine schwierige Lage gebracht? Nein, eigentlich nicht. Er war schließlich geschieden, und es war allein seine Sache, mit wem er die Nacht verbrachte. War es das erste Mal, dass er eine Frau über Nacht hier hatte, seit er von seiner Frau getrennt war, oder war das schon öfter vorgekommen? Es war jetzt eigentlich unwichtig, aber sie hätte es trotzdem gern gewusst. Was ihn betraf, wollte sie schrecklich gern alles wissen.
    Charlie lächelte schläfrig bei dem Klang ihrer Stimme, doch als er Karens Name hörte, verschwand sein Lächeln. Mit grimmiger Miene schlüpfte er rasch in ein T-Shirt und in Boxershorts.
    Â»Hier.« Chloe zog seinen Morgenmantel aus und hielt ihn ihm hin.
    Â»Zwei Minuten«, sagte er und eilte aus dem

Weitere Kostenlose Bücher