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Der Wunschzettelzauber

Der Wunschzettelzauber

Titel: Der Wunschzettelzauber Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Muriel Zagha
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Arzt – Kardiologe, um genau zu sein. Er verrichtete eine ernsthafte Arbeit. Eine Arbeit, in der es darum ging, anderen zu helfen und oft auch Leben zu retten. Sie waren wie Feuer und Wasser.
    Als sie sich selbst sagen hörte: »Ich arbeite für Kit Maddox«, fühlte Chloe, wie ihre Wangen vor Verlegenheit heiß wurden, und sie befürchtete, dass diese Enthüllung ihrer Unterhaltung wahrscheinlich ein Ende setzen würde. Jemand wie Antoine würde sicherlich noch nie von einem Kit Maddox gehört haben. Ach, warum hatte sie nicht einfach so etwas sagen können wie: »Tja, ich arbeite zur Zeit für die BBC in Paris als Nachrichtenkorrespondentin« – und dann in eine fundierte Diskussion über internationale Politik überleiten? Blödsinn. So erging es eben Leuten wie ihr, die in der Schule immer in der hintersten Reihe gesessen und Kleider und Schuhe gezeichnet hatten, anstatt im Unterricht aufzupassen. Und das hatte man dann davon: Da bot sich einem eine schier unglaublich romantische Gelegenheit, und dann konnte man es nur verpfuschen, weil man kein intellektuelles Niveau besaß.
    Doch während sie noch innerlich ihr Missgeschick verfluchte, erwiderte Antoine ganz ernst: » Ah, bien sûr , das Enfant terrible Kit Maddox! Er hat es geschafft, ein bisschen Schwung in unsere traditionsbewussten Modehäuser hineinzubringen. Ich mag seinen Stil – sehr talentiert und sehr respektlos. Sehr britisch – und einfach herrlich.« Dabei blickte er ihr in die Augen und lächelte sie warm an. »Was für einen Job machen Sie denn da?«
    Â»Ach, ich bin nur der Underdog«, hatte Chloe lächelnd geantwortet.
    Antoine hatte verwirrt dreingeblickt. »Der was? Ein Hund?«
    Â»Nein, nein, so schlimm auch wieder nicht, obwohl ich mich manchmal schon frage … Ich muss vieles holen, aber keine Stöckchen. Nein, es bedeutet, ich bin eine Junior-Assistentin. Ich kümmere mich um alles im Büro. Ich helfe auch bei der Planung der Shows, alles, was gerade anfällt. Aber meistens koche ich Tee. Kit ist sehr eigen, was seinen Tee anbelangt.«
    Â»Ach wirklich?«, hatte Antoine erwidert und ihr dabei tief in die Augen geblickt, so dass sie ein Flattern im Magen fühlte.
    Â»Jaha«, hatte sie gekichert. »Er mag gern extrastarken Tee mit ungefähr zwölf Löffeln Zucker drin. Da bleibt praktisch der Löffel drin stehen.«
    Antoine zog nur eine Augenbraue hoch und schenkte ihr von dem Weißwein nach.
    Ein paar Tage später hatte er sie zum Abendessen in eine herrliche Belle-Époque-Brasserie ausgeführt. Später hatten sie sich dann vor dem Haus, in dem sie wohnte, geküsst, und sie war danach wie auf Wolken in ihre Wohnung hinaufgeschwebt und hatte sich so schön und begehrenswert gefühlt wie Emmanuelle Béart. Wenige Tage später gingen sie wieder aus, diesmal in ein reizendes Restaurant mit direktem Blick auf die Seine. An jenem Abend hatte sie Antoine in seine Wohnung am Rive Gauche begleitet, die männlich klassisch und gediegen eingerichtet war, voller Bücherregale, und ganz so, wie sie es gehofft hatte, wie eine wunderschöne Filmkulisse, die sich perfekt für eine Verführungsszene eignete. Kaum waren sie in der Wohnung angelangt, da waren sie sich auch schon in die Arme gefallen und zum Sofa getaumelt. Chloe erwiderte seine Küsse, und während er ihr Haar streichelte, ihr Gesicht und ihren Hals mit unzähligen zarten Küssen bedeckte und ihr dazwischen immer wieder sagte, wie schön sie war, hatte sie das Gefühl, dass sie noch nie im Leben so sehr und so bedingungslos begehrt worden war. Als sie dann zwischen leidenschaftlich wilden Küssen Luft schöpften, rückte er ein wenig von ihr ab und fragte: »Hast du Durst? Möchtest du etwas zu trinken?«
    Â»Ach, ja, bitte«, hatte sie gehaucht, und dann das Erste gesagt, was ihr in den Sinn kam: »Eine Tasse Tee wäre wunderbar.«
    Â»Ah.« Antoine setzte sich auf und ließ dabei eine Hand auf Chloes Schenkel liegen, wo sie ein kleineres Erdbeben verursachte. »Ich fürchte, ich habe keinen Tee im Haus. Ich trinke nie Tee.«
    Â»Ach, das macht gar nichts. Vergiss es.«
    Â»Aber ich habe Champagner. Einen Roederer.«
    Chloe lächelte. »Ach, na gut, dann trinken wir eben den.«
    Und so war es ständig gewesen – wie Szenen aus einem edel gestylten Liebesfilm –,

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