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Der Wunschzettelzauber

Der Wunschzettelzauber

Titel: Der Wunschzettelzauber Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Muriel Zagha
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Ihrer Meinung nach?«
    Â»Na ja. Sie wissen doch, dass zum Beispiel Brünette als klug und unabhängig gelten?«
    Â» Oh ja «, antwortete Chloe und biss sich auf die Lippen.
    Â»Und Blondinen, tja, sind eben oft ein bisschen zu ›blond‹, die Armen, obwohl das natürlich auch seinen Reiz hat. Sie tauchen jedes Zimmer in strahlendes Licht. Ich würde sie ja nicht Dummchen nennen, weil das nicht politisch korrekt ist, aber Sie wissen doch, was ich meine, oder? Ha ha ha!«
    Chloe blickte mit großen Augen über den Tisch hinweg Sally an, und Sally, die eigentlich nichts über Craig wusste, außer dass er anscheinend ein heiß begehrter Büroflirt war, interpretierte den Blick ihrer Freundin als Ausdruck des Entzückens und erwiderte ihn mit einem ermutigenden, anzüglichen Grinsen.
    Â»Aber die Rotköpfe, oooh Mann, die stellen alle anderen in den Schatten, oder etwa nicht? Mal sehen …« – Craig begann, an den Fingern abzuzählen – »sinnlich, ungestüm, leidenschaftlich, richtige Raubkatzen. Was will man mehr? Mal ehrlich: Das ist doch der Traum eines jeden Mannes.«
    Â»Ach, vielen lieben Dank«, erwiderte Chloe zuckersüß. »Obwohl diese Charakterisierung vielleicht ein bisschen einseitig ist, meinen Sie nicht?«
    Â»Hey, beruhige dich!« Craig zwinkerte ihr begeistert zu. »Ich schätze, das beantwortet meine Frage. Ich mag geistreiche Frauen. Nein, ich liebe sie. Und wissen Sie, was? Sie lieben mich auch. Und wissen Sie auch, warum? Weil ich sie verstehe . Meine Mum ist zufällig äußerst geistreich.«
    Â»Hat sie rotes Haar?«
    Â»Nein, aber ich wette, Sie und meine Mum würden sich blendend verstehen.«
    Hey, beruhige du dich lieber , dachte Chloe.
    Â»Chloe hat recht«, mischte David sich mit seiner tiefen, vibrierenden Stimme ein. »Die Farbe Ihres Haares ist nur ein Aspekt von all dem, was Sie … nun ja, ausmacht. Sagen Sie, Chloe, haben Sie sich schon einmal mit Ayurveda beschäftigt?«
    Â»Nicht wirklich, nein.«
    Â»Das sollten Sie aber, es ist einfach wunderbar. Ayurveda ist die alte indische Philosophie von der Gesundheit. Sie besteht schon seit Tausenden von Jahren und ist noch immer unglaublich aktuell.« Während David sich begeistert darüber ausließ, wie wichtig es war, dass man seine doshas im Gleichgewicht behielt, kam Chloe der Gedanke, dass dieser Mann zu Megan viel besser passen würde als zu ihr. Wenn Megan frei wäre natürlich.
    Â»Also, ich persönlich finde«, erklärte David gerade, »nachdem ich in vielen Experimenten die Grenzen meines Körpers ausgetestet habe, dass ich nackt sein muss, um zutiefst und befriedigend mit mir selbst in Verbindung zu stehen. Ich unterrichte Yoga natürlich nicht vollkommen nackt, außer bei Spezialkursen, aber ich trage so wenig am Leib wie möglich. Dadurch ist meine Haut immer« – er drückte seine Handflächen aneinander und blickte Chloe dabei in die ­Augen – »in intimem Kontakt mit der Haut der Welt, verstehen Sie?«
    Â»Hm«, machte Chloe unbestimmt. Ihr Verdacht mit dem Tantra-Sex schien sich zu bestätigen.
    David strahlte sie an. »Finden Sie es nicht auch toll, nackt zu sein?«, erkundigte er sich.
    Â»Na ja, ich glaube, schon, wie die meisten Leute«, erwiderte Chloe amüsiert. »Aber ich finde, unser Klima stellt sich da quer, weil es die meiste Zeit im Jahr so verdammt kalt ist.«
    Â»Chloe, hören Sie mir gut zu: Darüber können Sie wegkommen. Es ist absolut möglich, und sogar angenehm, sich neu zu konditionieren. Wissen Sie, dass es bei Yoga um die Einheit geht – die Einheit von Körper und Geist?«
    Â»Aha«, machte Chloe und drehte an ihrem Verlobungsring, so dass die leere Fassung, in der der Stein gesessen hatte, nicht zu sehen war.
    Â»Tja, und durch meine konsequent durchgeführten Übungen bin ich nun immun gegen die Kälte. Ich liebe es, zu allen Jahreszeiten in Naturgewässern zu schwimmen, und ich fahre nackt mit dem Fahrrad durch Schottland. Das ist wunderbar anregend.«
    Â»Hört sich großartig an«, meinte Chloe nickend. Sie war sich bewusst, dass Craig auf ihrer anderen Seite vor kaum unterdrücktem Kichern bebte, und vermied es, in seine Richtung zu blicken. Sie konnte sich selbst nur mit Mühe beherrschen. Wenigstens lenkte diese Unterhaltung sie von dem Verlust ihres

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