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Der Zauber eines fruehen Morgens

Der Zauber eines fruehen Morgens

Titel: Der Zauber eines fruehen Morgens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lesley Pearse
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hätte nicht gewollt, dass sie so kurz nach den beiden Krankheitsfällen herkommt«, sagte Belle. »Eine Mutter muss für ihre Kinder gesund bleiben.«
    »Lisette dreht der Ansteckungsgefahr eine lange Nase«, bemerkte er trocken. »Ich soll unbedingt betonen, dass das nicht der Grund war, und euch beide fragen, ob ihr heute mit mir zurückfahren wollt, um euch eine Weile von ihr verwöhnen zu lassen.«
    »Wie lieb von ihr!«, meinte Mog mit bebender Unterlippe. »Du hast eine gute Frau bekommen, Noah.«
    »Ja, dank euch allen«, seufzte er. »Ohne Garth und Jimmy wäre ich nicht, wo ich heute bin, und hätte auch nicht Lisette zur Frau. Ich muss euch hoffentlich nicht sagen, wie sehr wir an euch hängen.«
    »Du hast dich schon immer gut ausdrücken können«, bemerkte Belle liebevoll. Noah hatte nie an der bei Männern üblichen Zurückhaltung gelitten, das auszusprechen, was ihm am Herzen lag.Aber noch dazu war er ein Mensch, der seinen Worten Taten folgen ließ, und sie wusste, dass jeder Rat, der von ihm kam, gut und hilfreich sein würde.
    »Ihr wisst also nicht recht, wie es weitergehen soll?« Noah sah von Belle zu Mog. »So etwas Ähnliches habe ich mir schon gedacht, und ich habe mir auf dem Weg hierher ein paar Vorschläge überlegt, die euch helfen könnten.«
    »Im Grunde geht es um die Schenke«, erklärte Mog müde. »Wir wissen nicht, wie lange unsere Trauerzeit dauern soll. Ich rede nicht nur von der schwarzen Kleidung, sondern bin mir auch nicht sicher, ab wann es vertretbar wäre, das Gasthaus wieder zu öffnen. Wir können natürlich beide hinter der Theke stehen und die Kunden bedienen, doch wir haben keine Ahnung, welche Biersorten und andere Spirituosen wir bestellen sollen. Es gibt einiges, was wir nicht wissen, Noah, und das Railway Inn braucht einen starken Mann am Ruder.«
    Er nickte. »Allerdings. Die meisten eurer Probleme ließen sich lösen, wenn ihr einen Pächter einstellt. Dann würde keine von euch im Lokal in Erscheinung treten. Und eins lasst euch von mir gesagt sein: Die Sitte der Trauerzeit ist praktisch ausgestorben. Fast jeder im Land trauert um einen nahen Angehörigen. Witwen müssen arbeiten gehen, um ihre Kinder zu erhalten, und die Menschen können es sich nicht leisten, das bisschen Geld, das sie haben, für schwarze Kleidung auszugeben. Ich kann verstehen, dass ihr beide es für angebracht haltet, eine Weile in Trauer zu gehen und euch nicht an öffentlichen Orten sehen zu lassen. Aber ehrlich gesagt, nur sehr alte Leute mit sehr engem Horizont würden von euch erwarten, dass ihr daran festhaltet.«
    Dieser Ansicht war auch Belle gewesen, doch Mog hatte sich dagegen gesträubt und darauf bestanden, dass sie beide Schwarz trugen. Noah hingegen konnte ihr so etwas sagen; Mog sah in ihm einen Quell der Weisheit.
    »Ein Pächter?«, wiederholte Mog. »Daran habe ich gar nicht gedacht. Kommt das nicht zu teuer?«
    »Wenn das Lokal geschlossen bleibt, nehmt ihr gar nichts ein. Ich könnte euch dabei behilflich sein, eine Annonce aufzugeben und mit den Bewerbern zu sprechen.«
    »Ja, aber ein Pächter könnte uns leicht übers Ohr hauen«, wandte Belle ein. »Du weißt ja, Noah, Männer aus diesem Gewerbe sind nicht immer die ehrlichsten. Auch Garth kannte jeden Trick.«
    Noah nickte zustimmend. »Ich denke, im Grunde solltet ihr euch fragen, ob ihr überhaupt hierbleiben wollt.«
    »Eigentlich nicht«, sagte Belle. »Aber jetzt gehört alles Mog. Sie muss entscheiden, was sie unternehmen will.«
    Mog wirkte verunsichert. »Eigentlich möchte ich nach all den traurigen Ereignissen auch nicht mehr hierbleiben, doch ich habe das Gefühl, Garth im Stich zu lassen, wenn ich fortgehe. Er hat das Railway Inn geliebt.«
    »Dich hat er mehr geliebt«, erklärte Noah. »Ich weiß, dass es ihn keinen Pfifferling scheren würde, wenn du es verkaufst. Denk doch an seine Ansichten über Frauen in Kneipen!«
    Belle und Mog brachten ein mattes Lächeln zustande. »Wenn es nach ihm gegangen wäre, hätte er niemanden, der einen Rock trug, zur Tür hereingelassen«, sagte Belle.
    »Na ja, später ist er nachgiebiger geworden«, warf Mog ein. »In den letzten Jahren habe ich meistens mit ihm hinter der Theke gearbeitet, wenn auch nur, weil er sich einen Angestellten nicht leisten konnte. Und irgendwann hat er auch erlaubt, dass Soldaten ihre Frauen und Liebsten mitbringen.«
    »Wir sind uns also einig, dass er nicht von euch erwarten würde, dass ihr die Kneipe führt?«, fragte Noah. »Ich

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