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Der Zauber von Avalon 01 - Sieben Sterne und die dunkle Prophezeiung

Titel: Der Zauber von Avalon 01 - Sieben Sterne und die dunkle Prophezeiung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas A. Barron , Irmela Brender
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die Augen. »Ist sie ertrunken?«
    »Nein. Ich fürchte nicht.«
    »Hmmmpff, zu schade. Dann wäre es angenehmer in ihrer Gesellschaft.«
    Elli legte die Hand auf den Mund, um das Lachen zu verbergen. »Sie ist jetzt dort drüben und entspannt sich nach der Gesichtsbehandlung.«
    »Hoffentlich genießt sie eine gute Ruhepause. Vielleicht etwa zwanzigtausend Jahre lang.«
    Dann, als er Ellis Grinsen sah, legte der Geist sein rundes Gesicht in Falten. »Du hast etwas angestellt, nicht wahr? Sag es mir, du kleines Biest. Was hast du gemacht?«
    »Nun«, flüsterte sie, »sagen wir mal, ich habe mein Bestes getan, um diese Gesichtsbehandlung . . . unvergesslich zu machen. Ich, äh, habe die Maske um eine eigene kleine Zutat bereichert.«
    Nuics violette Augen schwollen an. »Oh, tatsächlich?
Nicht
, ganz zufälligerweise, mit meiner letzten Packung immergrünes Pulver? Heute Morgen habe ich sie nicht finden können. Damit habe ich die Farne in Coerrias Garten verschönt.«
    Elli griff in ihr Gewand, holte das leere Mäppchen heraus und warf es Nuic vor die Füße auf den nassen Stein.
    Der Geist versuchte ein wütendes Gesicht zu machen, doch Elli konnte sehen, dass er vor allem erstaunt war. »Hast du das wirklich gemacht?«
    Sie nickte vergnügt. »Man könnte behaupten, dass nach dieser Gesichtsbehandlung Llynia von allen beneidet werden wird.«
    »Besonders von den Farnen.« Nuic stieß ein plätschern des Gelächter aus. »Bestimmt werden sie
grün
vor Neid.«
    Auch Elli lachte. »Aber niemand wird grüner sein als Llynia.«
    »Du böses, böses Kind«, schalt Nuic. »Da hast du etwas Schreckliches, Furchtbares, Grausames, überaus Entsetzliches getan.« Seine Augen funkelten geradezu. »Gut gemacht, Elliryanna. Gut gemacht.«
    Elli strahlte. »Ohne dich hätte ich es nicht geschafft. Das ist ein Vorteil, wenn man einen Maryth hat, der zugleich Pflanzenexperte ist.«
    »Versuch nur nicht mir das anzuhängen«, antwortete er barsch. »Wenn Frau Grüngesicht dort drüben herausbekommt, wie es passiert ist . . .«
    »Unmöglich«, versicherte Elli. »Sie wird glauben, dass es ein falsch etikettierter Badezusatz war. Das geschieht häu fig , die Feen haben es mir erzählt.«
    »Hmmmpff.« Er schüttelte sich im Gischt. »Ich sage dir, wenn sie es je herausbekommt, wird sie dir die Zähne aus dem Kopf fluchen! Und das wird erst der Anfang sein.«
    Elli schaute hinüber zu Llynia, die ruhig im wirbelnden Wasser des Teichs lag. Rosa Blasen umringten ihr Gesicht wie ein Rüschenkragen . . . und ein ganz schwacher grüner Schimmer zeigte sich im Schlamm unter ihren Augen.
    Der Teichrand ringsum war mit Feen besetzt. Sie hatten zur Abwechslung eine Ruhepause – und schwatzten und ließen ihre durchsichtigen Flügel trocknen. Und warteten auf die nächste Anweisung von Fairlyn, deren Arme geschäftig Dutzende von Seifen, Puder und Kräuter zurückauf die Regalborde legten. Während Fairlyns Augen zufrieden leuchteten, rochen die Bäder nach Kastanien in der Wärme von Mittagssternen.
    Welchen Geruch, überlegte Elli, würde Fairlyn erzeugen, wenn sie die veränderte Farbe der Maske bemerkte? Ganz zu schweigen von dem, was
unter
der Maske lag.
    Zweifellos, sagte sich Elli, war das eine Gesichtsbehandlung, die Llynia nie vergessen würde.
    Plötzlich flog das Holztor des Bads auf. Jemand trat ein und brachte einen kalten Luftzug mit, der die Dampfwolken zerfetzte.

6
Eine erloschene Fackel und ein Misthaufen
    T amwyn wanderte in die Nacht hinein, er wollte so schnell wie möglich fort von Lotts Dorf und diesem verdammten Hoolah. Und Nahrung und Wasser finden. Und seine Glieder bewegen – sie waren kalt und steif unter seiner verschwitzten Tunika und den Leggings.
    Beim Gedanken an die Spöttereien und das raue Gelächter des Hoolahs ballte er die Fäuste. Wie gern würde er diesem Frechdachs ein bisschen Verstand in den Schädel schütteln! Oder ihm den dürren kleinen Hals umdrehen! Bei dem Gedanken wurde es Tamwyn ein bisschen wärmer. Eines Tages würde er vielleicht das Vergnügen haben.
    In den meisten Nächten, in denen Tamwyn unterwegs war, schaute er hinauf zu den Sternen, die so geheimnisvoll und einladend schienen. Sicher, dabei prallte er hin und wieder gegen Äste oder stieß sich die Zehen an, aber das machte ihm nichts aus. Zu gern beobachtete er die Sterne und las sie, als wären sie gleißende Wörter auf einer geschwärzten Seite. Einer Seite aus einem Buch, an dem große Mächte seit vielen Jahrhunderten

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