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Der Zauber von Avalon 01 - Sieben Sterne und die dunkle Prophezeiung

Titel: Der Zauber von Avalon 01 - Sieben Sterne und die dunkle Prophezeiung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas A. Barron , Irmela Brender
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die einmal hier gelebt hatten . . . und jetzt verschwunden waren.
    Das Gerüstmaterial für den Damm,
dachte Brionna und biss die Zähne zusammen.
Und alle diese Stämme für die Schleppkähne. Von hier sind sie gekommen!
Aber die Bäume hatten im Gegensatz zu Brionna und ihrem Großvater keine Überle benschance gehabt. Überhaupt keine Chance.
    Als die Elfe den Blick über die abgeschlagenen Stümpfe hob, sah sie das beruhigende Grün von Waldwurzels ferneren Bergen   – Gipfel hinter Gipfel mit lebenden, atmenden Bäumen. Obwohl der Wald trockener aussah und seine Farben blasser als in vergangenen Zeiten, wusste sie, dass er immer noch sehr lebendig war. Immer noch knackten und raschelten und rauschten die Zweige in diesem Grün. Immer noch tollten Kitze umher und versuchten schneller zu laufen als ihre Mütter. Immer noch sangen die Lerchen nach Lust und gelbe Schwalbenschwanzschmetterlinge flogen umher und suchten schmackhafte Blüten. Immer noch konnte das Lied des Waldes, eine Melodie aus vielen, in diesen Bergen gehört werden.
    Und doch würde für Brionna dieses Lied jetzt immer einen anderen Ton enthalten. Einen Ton des Schmerzes, des Verlusts und des klagenden Winds.
    Sie hatte keine Ahnung, wie lange sie brauchte, um diesenverwüsteten Landstrich zu durchqueren. Sie wusste nur, dass sie über eine offene, blutende Wunde zu gehen schien, die nie wirklich heilen konnte. Während sie durch den Kahlschlag wanderte und über die zerhackten Reste so vieler unschuldiger Lebewesen stieg, war ihr übel. Und sie war wütend – auf den Hexer, der für dieses Grauen verantwortlich war, und auf sich selbst, weil sie daran teilhatte.
Wie kannst du dieser Plage von einem Hexer helfen? Welcher Grund könnte dafür gut genug sein?
    Sie seufzte, sie kannte die Antwort. Tressimir. Großvater. Trotz allem, was sie gesehen hatte, war sein Leben Grund genug.
    Schließlich kam sie in den lebendigen Wald. Als wäre sie durch eine Pforte in ein ganz neues Land getreten, verän derte sich alles in der Spanne eines einzigen Schritts. Brionnas nackte Füße federten auf dem Lehmboden, der weich und üppig war und voll von winzigen kriechenden oder grabenden Geschöpfen. Obwohl er sich unter ihren Zehen viel trockener anfühlte als sonst, kam es ihr im Vergleich zu den trockenen Felsen des Cañons auf diesem Boden vor, als wate sie in einem Teich.
    Und die Gerüche . . . oh, die Gerüche! Würzige Harze, süße Farne, holzige Rinde, üppige Pilze, nussige Kapseln, zarte Flechten, herbe Beeren und noch viel mehr füllten ihre Nase und Lungen.
    Sie hörte die Geräusche plappernder Eichhörnchen und gleitender Schlangen, sah Farben in grünen Explosionen und scharlachroten Schattierungen und nahm rundum Wunder, Überraschung und Erneuerung wahr. Denn siehatte den lebendigen Wald betreten. Sie war nach Hause gekommen.
    Wenigstens für eine Weile wandte sich Brionna nach Westen, weg von den tiefsten Gehölzen von Waldwurzel, doch einer nahen Pforte zu, die sie gut kannte. Schon früher war sie oft dort gewesen mit Großvater – der trotz seiner Jahre immer neugierig war und mehr über andere Menschen und andere Länder erfahren wollte. Die verstreuten Elfenarten faszinierten ihn besonders, deshalb waren sie mehrfach durch die Pforte gewandert, um die Wasserelfen im südlichen Brynchilla zu besuchen, und einmal sogar, um die gefährlichen dunklen Elfen von Lastrael kennen zu lernen.
    Aber jetzt – zum ersten Mal – sollte diese Pforte sie nach Rahnawyn bringen. Feuerwurzel. Um einen Krater mit Tür men wie Zähne zu suchen – und einen Zauberstab, mit dem sie Großvaters Leben kaufen konnte.
    Während sie über ein trockenes Bachbett sprang, dessen Wasser jetzt vom Damm des Hexers gefangen war, presste sie die Lippen zusammen.
Der Hexenmeister hält diesen Stab, dieses Stück verzaubertes Holz, für ungeheuer wertvoll. Der Narr! Weitaus größerer Zauber ist hier – direkt hier im lebendigen Wald.
    Weil sie nicht gesehen – oder behindert – werden wollte, bewegte sich Brionna so leicht wie ein Nebelstreif zwischen den Bäumen. Sie mied sorgsam die Pfade, die häufig von ihresgleichen, von den Waldelfen benutzt wurden. Wie sollte sie den anderen Elfen ihr Vorhaben erklären? Außerdem könnten sie vielleicht sogar versuchen sie davon abzubringen, dem Hexer zu helfen.
    Sie kroch durch einen Tunnel aus stachligen Weißdorn zweigen , damit einige Elfen sie nicht sahen, die gerade Mandeln und Walnüsse ernteten. Und sie machte

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