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Der Zauberspiegel

Der Zauberspiegel

Titel: Der Zauberspiegel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynn Carver
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zu sein schien.
    Der Steinhagel verebbte und die Todesreiter, die ihr am nächsten standen, stürzten auf sie los.
    Es waren zu viele. Für jeden, den sie niederstreckte, standen zwei weitere bereit. Sie hatte verloren.
    Einer der Soldaten holte zu einem Hieb aus. Juliane senkte ihre Waffe einen Moment zu spät, dennoch prallte der Angreifer auf Widerstand. Aran stieß den Mann zurück und schob sich zwischen sie und den Soldaten.
    »Rücken an Rücken«, befahl er hastig.
    Juliane glitt hinter ihn. Ein Todesreiter attackierte sie augenblicklich, sie schlug sein Schwert beiseite, wich dem Hieb eines zweiten aus und keuchte erschrocken, als Aran sein Schwert herumdrehte und Julianes zweiten Gegner zielsicher durchbohrte. Der Soldat fiel wie ein gefällter Baum. Aran schwang das Schwert wie einen Degen. Juliane führte einen Halbmondschlag aus, verpasste dem Angreifer einen Faustschlag gegen den Kehlkopf und im Anschluss rammte sie ihr Schwert in den Bauch des Todesreiters.
    »Sie dürfen uns nicht trennen«, stieß Aran hervor, während er die Attacken erwiderte.
    Ein roter Schein tauchte die Lichtung in ein flackerndes Licht. Die typischen Gerüche des Waldes mischten sich mit beißendem Brandgeruch. Fast instinktiv wehrte Juliane etliche Angriffe ab. Verzweifelt trat sie einem der Soldaten gegen das Knie und hörte das Knirschen, als das Gelenk brach. Der Todesreiter stürzte mit einem Aufschrei zu Boden. Während sie die Hiebe des zweiten Soldaten abwehrte, schubste sie mit ihrem Fuß das Schwert des Verletzten beiseite. Die heransausende Klinge eines neuen Angreifers fing Juliane geschickt auf. Sie drang auf ihren ersten Gegner ein. Einer weiteren Attacke des anderen Soldaten wich sie aus. Der Schlag des Todesreiters verfehlte sein Ziel. Statt ihre Seite zu durchbohren, traf die Klinge ihren Ellenbogen. Die Spitze glitt ab und fügte ihr einen langen Schnitt bis zum Handgelenk zu. Fuck. Ein scharfer Schmerz schoss durch ihren Körper, so intensiv, dass sie für einen Augenblick alles andere vergaß.
    Ein greller Blitz schob sich vor ihr Sichtfeld. Im ersten Moment glaubte sie, es lag am Schmerz, der sie durchzuckte. Dann bemerkte sie, dass ein strahlendes, weißes Leuchten die Umgebung erhellte.
    Juliane entdeckte Kalira und Ranon, die beide fasziniert auf einen Fleck über ihr starrten. Ihre Gesichter spiegelten selige Zufriedenheit wider. Das grelle Licht milderte sich zu einem Schneeweiß und Juliane fühlte sich von diesem Glanz eingehüllt wie von einer weichen Decke. Sie vernahm eine sanfte Stimme, die einem Flüstern glich, und doch über die ganze Lichtung klar und deutlich zu verstehen war.
    »Diener Kloobs! Der Kampf ist vorbei. Legt eure Waffen nieder.«
    Juliane wagte es, sich umzudrehen, und erkannte Moira, die im Zentrum des Lichtes über dem Lager schwebte. Sie verharrte bewegungslos in der Luft, das silberblonde Haar umwehte sacht ihr blasses Gesicht.
    Der Anblick trieb Juliane Tränen in die Augen, so schön fand sie es.
    Einer der Soldaten schnaubte verächtlich und wandte sich von der Zauberin ab. Er hob unbeeindruckt sein Schwert, doch noch bevor er sein Vorhaben ausführen konnte, umhüllte ihn ein Kokon aus weißem Licht. Metallisch blaue Blitze umzüngelten ihn. Der Todesreiter zuckte in Krämpfen und stieß unartikulierte Laute hervor, ehe er seine Augen verdrehte und zu Boden sank.
    Die anderen Soldaten murmelten aufgeregt durcheinander. Licht und Blitze hüllten sie ein, und einer nach dem anderen fiel um. Als der letzte Todesreiter auf der Erde lag, sank Moira langsam zu Boden.
    Juliane starrte die leblosen Körper der Soldaten an und öffnete den Mund, doch statt der Frage, die ihr auf der Zunge lag, entwich ihr lediglich ein leises Stöhnen. Dann verließen sie ihre Kräfte. Sie kippte einfach um.
     
    Als Juliane zu sich kam, beugten sich vier besorgte Gesichter über sie. Aran half ihr, sich aufzurichten, und reichte ihr einen Weinschlauch.
    »Hier, trink das.«
    Dankbar nahm Juliane das Behältnis entgegen. Sie fühlte das Brennen, als der Alkohol ihre Kehle hinunterrann.
    »Wie fühlst du dich?«, fragte Kalira.
    Sie wollte sich auf die linke Hand stützen, um aufzustehen, doch ein scharfer Schmerz hielt sie davon ab. »Sind sie tot?« Mit dem Kopf deutete sie auf die Soldaten.
    Moira lächelte. »Sie schlafen. Wenn sie morgen früh erwachen, wird einzig ihr Stolz Schaden erlitten haben.« Ihre hellen Augen musterten sie freundlich.
    Erleichtert atmete sie auf. Aran hingegen

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