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Der zehnte Richter

Der zehnte Richter

Titel: Der zehnte Richter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brad Meltzer
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malte.
    »Da bin ich nicht sicher.«
    »Wie steht es mit weiteren Firmen?«
    »Das ist alles. Die anderen vier Räume sind noch frei.«
    »Oh je«, sagte Ben. »Dann werd' ich wohl weiter betteln müssen. Trotzdem vielen Dank für Ihre große Hilfe.«
    »Gern geschehen.« Die Stimme am anderen Ende klang sichtlich erleichtert.
    Nach vierzehn weiteren Telefongesprächen besaß Ben eine Liste mit vierunddreißig Namen, unter denen Konferenzzimmer reserviert worden waren. In zweiundzwanzig Fällen handelte es sich um größere Firmen, dazu kamen acht Privatpersonen, drei Anwaltskanzleien und ein Kongreßabgeordneter namens Cohen aus Philadelphia. Ben rief in seinem Computer die Lexis-Datenbank auf, klinkte sich in die Suchmaschine für Periodika ein und gab den Namen »Stewart Moore« ein. Moore gehörte zu den acht Privatpersonen, die eine Reservierung für Samstag vorgenommen hatten. Noch während der Computer über viertausend Zeitungen und Zeitschriften durchging, erkannte Ben, daß die Suche vergeblich war. Rick ist zu clever, um seinen eigenen Namen anzugeben, dachte er, als er auf den Monitor starrte.
    Nach einiger Zeit erschienen die Worte »26 Einträge gefunden« auf dem Monitor. Als Ben den ersten Eintrag anklickte, erschien ein aus dem Wall Street Journal stammender Artikel über den Präsidenten einer Chicagoer Bank, der kürzlich die Kreditabteilung seiner Firma restrukturiert hatte. Ben erfuhr, daß Mr. Moore fünfundfünfzig war, und wußte sofort, daß es sich nicht um Rick handeln konnte. Er klickte gerade den zweiten Namen an, als Lisa ins Zimmer trat. »Wie geht's?« fragte er und sah auf.
    Lisa schwieg.
    »Hallo! Erde an Lisa! Wie geht's? Was läuft so? Warum antwortest du nicht?«
    Wieder Schweigen.
    »Ach, komm schon, Lisa. Sei doch nicht mehr sauer. Ich hab' mich jetzt bestimmt schon ein Dutzend Mal entschuldigt.«
    »Dann kann ich dir ja ein für allemal vergeben«, erwiderte Lisa kühl.
    »Sei ernst, bitte.«
    »Du willst also die Wahrheit hören? Ich bin ziemlich wütend, daß du mir nicht mehr vertraust.«
    »Wovon redest du da?« protestierte Ben. »Ich vertraue dir doch.« »Ben, versetzt dich mal an meine Stelle: Die letzten drei Monate haben wir so gut wie jede Minute darüber geredet, wie wir Rick festnageln könnten. Und jetzt ist absolut nichts mehr aus dir herauszukriegen. Was soll ich daraus schließen, verdammt noch mal?«
    »Du kannst daraus schließen, was du willst. Aber die Wahrheit ist, daß es gar nichts zu erzählen gibt. Ich hab' seit Wochen nichts mehr von Rick gehört, und bis sich das ändert, gibt es nichts zu besprechen.«
    »Du lügst.«
    »Was willst du damit sagen?«
    »Ich bin doch kein Idiot. Ich weiß, wenn du mich anlügst, und ich weiß auch, was du denkst. Aber wenn du tatsächlich glaubst, daß ich diejenige bin, die Rick Informationen zuspielt, hast du nicht mehr alle Tassen im Schrank. So etwas würde ich nie tun.«
    »Ich glaub' doch gar nicht, daß -«
    »Tu mir einen Gefallen.« Lisa trat näher und setzte sich auf die Ecke von Bens Schreibtisch. »Schau mir in die Augen und sag mir, daß du mir vertraust.«
    »Aber du wirst mir doch nicht glauben.«
    »Wenn du die Wahrheit sagst, werde ich dir glauben.«
    »Lisa, ich schwöre, daß ich dir vertraue.« Ben sah seiner Kollegin direkt in die Augen. »Wenn ich dir etwas zu erzählen hätte, würde ich es tun.«
    »Eine letzte Frage. Woran hast du gearbeitet, als ich hereingekommen bin?«
    »Was?« »An deinem Computer.« Lisa zeigte auf den Bildschirm. »Woran hast du gearbeitet?«
    »Ich hab' online das Wall Street Journal gelesen. Ist das in Ordnung?«
    »Und wieso beschäftigst du dich mit einer Zeitung, die schon eine Woche alt ist?« fragte Lisa.
    Ben blickte auf die rechte obere Ecke seines Bildschirms und sah, daß der Artikel das Datum der letzten Woche trug.
    »Ist ganz schön beschissen, bei einer Lüge ertappt zu werden, was?« attackierte Lisa. »Bestimmt wünschst du dir jetzt sehnlichst, du könntest deine Worte zurücknehmen.«
    »Das darf doch nicht wahr sein«, sagte Ben. »Du hast mir gar nicht zugehört. Statt dessen hast du dich nur deshalb auf meinen Tisch gesetzt, um herauszubekommen, was ich lese.«
    »Ganz recht.« Lisa sprang von seinem Schreibtisch. »Und jetzt habe ich endlich eine Antwort.«
    »Aber -«
    »Gib dir keine Mühe. Du würdest bloß deine Zeit und meine Intelligenz vergeuden. Und wenn du Rick sehen solltest, erzähl ihm, er soll dir kräftig in den Arsch

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