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Der Zeitläufer

Der Zeitläufer

Titel: Der Zeitläufer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Donald A. Wollheim
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nur jünger. Und in ihrer Habgier machen die Leute die gleichen Fehler wie früher die Erde. Wenn die Erde wollte, könnte sie uns lehren, diese Fehler zu vermeiden, doch sie will nicht.«
    »Du bist heute sehr bitter, Skunder. Weil du Lejour getroffen hast?«
    »Möglich. Aber das ändert nichts an den Tatsachen. Ihr Volk ist auf unseren Planeten gekommen, um an uns Geld zu verdienen. Wenn ihr uns helfen würdet, euer Niveau zu erreichen, würdet ihr nicht soviel Geld verdienen. Wir hätten dann zum Beispiel kein Frischwasserproblem, keine verschmutzte See und verseuchte Atmosphäre. Auf der Erde habt ihr das Verschmutzungsproblem doch gelöst, nicht wahr?«
    »Ja. Es hat sehr lange gedauert, und es gab viele Gegner. Aber gelöst haben wir es.«
    »Und vorher sahen eure Ozeane wohl nicht anders aus als die unseren, nicht wahr?«
    Erkelens musterte das Wasser. Selbst von der Höhe des Berges aus war der regenbogenfarbene Ölfilm auf dem Wasser deutlich zu erkennen. »So weit nach Süden reicht das Zeug also schon. In zehn Jahren ist es an der Eiskappe. Und was dann? Wie könnt ihr Regen bekommen, wenn die See durch den Ölfilm nicht verdunsten kann?«
    »So schlimm ist es noch nicht, Captain. Das hier kommt vom neuen U-Boot-Ölfeld. Ich habe es Ihnen auf der letzten Reise erzählt. Ein großes Projekt, etwa fünfhundert Meilen von Alkar entfernt. Die Menschen leben unter Wasser in einer riesigen Druckkuppel, bohren das Öl und schicken es in einer Druckleitung zur Küste. Das Unheil passierte im vergangenen Monat. Niemand weiß genau, was die Ursache war. Vielleicht wurde die Kuppel undicht, oder es gab eine Explosion oder ein Erdbeben. Wir wissen nur, daß der Kontakt mit der Abbaustelle plötzlich abbrach.« Skunder lachte bitter. »Abbaustelle! Eine Stadt ist es. Dieses Ölfeld sollte ganz Cantek für die nächsten zweihundert Jahre mit Öl versorgen. Aber der Kontakt brach ab, und dann war plötzlich die ganze See in diesem Gebiet mit einer dicken Ölschicht bedeckt. Es ist hochgradiges Zeug. Wenn ich Sie wäre, würde ich mir nicht einmal eine Zigarette anzünden, bis wir durch sind.
    Aber ich begreife nicht, weshalb solche Katastrophen sein müssen. Die Erde verwendet das Öl doch längst nicht mehr als Brennstoff. Warum tun wir es noch?«
    »Ich glaube, die Weltregierung ist der Meinung, die weniger entwickelten Planeten sollten sich ihren eigenen Weg erkämpfen«, wehrte Erkelens ab. »Selbst wir auf der Erde haben genug schlechte Beispiele von früher her, und wir wissen, was passiert, wenn man die Entwicklung einer Rasse künstlich beschleunigt.«
    »Und deshalb bekommen wir also keine Reaktoren und nicht einmal unser eigenes Uran.«
    »Skunder«, erwiderte Erkelens geduldig, »Cantek hat etwa alle zwanzig Jahre einen großen Krieg. Wartet doch, bis die Dinge sich beruhigen. Gebt euch selbst eine Chance. Wenn die Weltregierung allen Planeten wahllos Reaktoren überließe, dann wäre das etwa so, als drücke man den Schimpansen Lasergeräte in die Hände.« Er hüstelte verlegen, als ihm aufging, wie beleidigend eigentlich der Vergleich mit Affen war.
    Skunder antwortete nicht, sondern starrte brütend vor sich hin.
     
    »Wir holen auf«, rief Rosskidd befriedigt. »Sehr schnell sogar.«
    »Sein Wurm ist müde«, erklärte Skunder. »Er hat ihn zu hart angetrieben.«
    Zwei Tage später war die Atmosphäre schwer und klebrig vom Gestank des Öls. Der einsetzende Nordwind brachte ihre Bewegung fast zum Stehen. Eine halbe Meile von ihnen entfernt lag Lejours Eisberg, und seine Mannschaft kroch wie Ameisen auf dem Eis herum.
    »Glaubst du, daß sein Wurm ihn verläßt?« fragte Erkelens hoffnungsvoll.
    »Nicht unter diesem Öl. Dort ist das Wasser sehr dunkel, und das ängstigt die Würmer. Sie werden sich an ihre vertraute Umgebung klammern. Bemerken Sie unsere eigene Bewegung?«
    Der Berg schwankte, aber daran war nicht die See schuld. Der riesige Wurm bewegte sich, und vermutlich schwang sein unförmiges Maul hin und her und suchte einen Ausweg aus diesem unnatürlich dunklen Wasser. Nur ganz langsam kamen sie in nördlicher Richtung voran. Skunder hatte von zuviel Kontrollen abgeraten, und es sei viel besser, meinte er, dem Wurm seinen Willen zu lassen, bis man das Öl hinter sich habe.
    »Was geht da draußen vor?« fragte Erkelens plötzlich. Die drei winzigen Gestalten von Lejours Mannschaft hatten sich am näheren Ende des Eisbergs zu irgendeiner Tätigkeit zusammengefunden. Ein ganzer Sturzbach

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