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Der Zeitläufer

Der Zeitläufer

Titel: Der Zeitläufer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Donald A. Wollheim
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Feind zu tun vermochte, falls er versuchte, das Boot zu verlassen, um die Minen zu befestigen.
    Im Schatten des Maulrandes bewegte er sich vorsichtig weiter. Er dachte an Lejour oben am Berg und lächelte grimmig in sich hinein, als er die Radiomeldung auffing, daß er, Skunder, versuche, den Wurm außer Gefecht zu setzen.
    Er drehte in die offene See ab. Seine Gedanken wirbelten wie irr durch seinen Kopf. Er kehrte zurück, orientierte sich an einer alten Narbe am Maul des Untiers und kam näher.
    Er sah im Geiste Valinda heranschwimmen. Und dann sah er auch den Blitz. Genau an dieser Stelle.
    Und Lejours Gesicht auf dem Schirm lächelte.
    Er drückte auf den Dämpferknopf. Das Warnlicht flackerte.
    Er raste vorwärts.
     
    Erkelens stand auf der Lippe des treibenden Berges und starrte in die ölverklebte See. Rosskidd trat neben ihn.
    »Ich habe SOS gefunkt«, sagte der große Erdenmann. »Ein paar Meilen entfernt scheint ein Schiff zu sein. Die holen uns dann hier schon ab. Sie jammerten ein bißchen, weil sie umkehren und wieder durch das Öl fahren müßten, aber ich machte ihnen klar, daß wir von der Erde sind ... Und was wird aus dem Berg? Lassen wir ihn einfach hier?«
    »Spielerglück, mein Lieber. Der hier nützt keinem mehr etwas, nachdem ja der Wurm tot ist. Einen Berg kann man nicht ins Schlepptau nehmen.«
    »Stimmt.« Rosskidd sah zu Lejours Berg hinüber, der sich gleichmäßig weiterbewegte. »Was ist denn das?« fragte er dann verwundert.
    Die glitzernde Masse, die etwa eine halbe Meile entfernt war, verschwamm plötzlich in einer Korona feinster Schneepartikel, die im Licht der tiefstehenden Sonne in allen Regenbogenfarben schimmerten. Die See um den Fuß des Berges brach auf in einem schillernden Sprühregen.
    »Oh, Herr Jesus«, stöhnte Rosskidd ehrfürchtig.
    Wie von einer riesigen Axt gespalten, brach der Berg in der Mitte auseinander.
    Das Rumpeln einer gewaltigen Unterwasserexplosion ließ ihren eigenen Berg erzittern, so daß sie unvermittelt im Schnee saßen. Sie warteten, bis sich drüben die schauerlichen Wasserspiele wieder beruhigten und die See sich glättete. Der Zwillingsgipfel des gespaltenen Eisbergs ragte wie ein Grabstein aus der öligen See.
    Rosskidd sah den Captain an. In seinen Augen stand eine angstvolle Frage.
    Erkelens nickte. »Skunder hatte etwas gegen ihn«, erklärte er. »Ich weiß nicht, was es war. Vielleicht etwas, das wir beide nicht verstehen könnten, aber die Canteks sind eine sehr aufbrausende Rasse. Immer führen sie Kriege. Ich bin noch gar nicht sicher, daß wir sie je einmal begreifen werden.«
    Sie standen nebeneinander auf dem schaukelnden Berg und beobachteten den geheimnisvollen Horizont. Dann brach die Nacht herein.
    Erkelens schlenderte zur Kuppel und ließ seinen Kameraden allein unter den funkelnden Sternen zurück.
    »Wo, zum Teufel, bleibt nur dieses verdammte Schiff«, knurrte Rosskidd gereizt den Planeten Cantek an.

 
Der Heiler
     
    Joe hielt den Wagen an.
    »Du weißt, was du zu tun hast«, sagte er.
    »Ich gehe die Straße entlang«, antwortete Ernie. »Ich tue gar nichts. Ich gehe nur, bis einer mir sagt, daß es Zeit sei, stehenzubleiben. Hast du die anderen draußen?«
    »Wir haben die anderen draußen.«
    »Warum kann ich denn nicht allein gehen?«
    »Weil du wegrennen würdest«, erwiderte Joe. »Das haben wir bei dir schon mal ausprobiert.«
    »Ich würde nicht noch mal wegrennen.«
    »Zum Teufel, freilich würdest du's.«
    »Mir paßt der Job gar nicht«, klagte Ernie.
    »Es ist ein guter Job. Du brauchst doch gar nichts zu tun. Du gehst nur die Straße entlang.«
    »Aber du schreibst mir vor, welche Straße. Ich kann mir keine aussuchen.«
    »Was ist da schon für ein Unterschied, ob du dir Straßen aussuchen kannst oder nicht?«
    »Ich kann gar nichts tun, was ich will, und das ist der Unterschied. Nicht mal gehen kann ich da, wo ich will.«
    »Wo willst du denn gehen?«
    »Weiß ich auch nicht«, sagte Ernie. »Irgendwo, wo du mich nicht bewachst. Früher war's ganz anders. Da konnte ich tun, was ich wollte.«
    »Aber jetzt hast du regelmäßig zu essen«, hielt ihm Joe vor. »Du hast auch regelmäßig zu trinken, und jede Nacht schläfst du in einem richtigen Bett. In den Taschen hast du Geld, und auch auf der Bank hast du Geld.«
    »Aber es ist nicht richtig«, beharrte Ernie.
    »Hör mal, was ist denn überhaupt los mit dir? Willst du den Menschen vielleicht nicht helfen?«
    »Ich habe gar nichts dagegen, daß ich den Leuten

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