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Der Zirkel Des Daemons

Titel: Der Zirkel Des Daemons Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sarah Rees Brennan
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bereits Dehnübungen machten, andere noch das Webmuster in die Erde schnitten, hin und her.
    »Alan wird das Reden übernehmen«, erklärte Nick. »Dafür ist das Sprechamulett da«, fügte Alan hinzu. »Damit ich für Nick sprechen kann. Dämonen sind raffiniert, und wenn die Fieberfrucht die Widerstandskraft lähmt …«
    »Ich war noch nie gut mit Worten«, warf Nick ein. »Alan macht das, und zwar immer.«
    »Der Tänzer im Kreis ist also derjenige, der um einen Gefallen bittet«, sagte Mae mit einer seltsam nachdenklichen Stimme.
    »Nun, es gibt zwei Tänzer in zwei nebeneinander liegenden
Kreisen«, sagte Alan und wurde ein wenig rot. »Normalerweise tanzen ein Mann und eine Frau gemeinsam. Es sind üblicherweise Paare, die zusammengehören, weil … ähm, Dämonen von starken Gefühlen angezogen werden, und die Fieberfrucht ja die Hemmschwelle senkt, und … ähm …«
    »Und alle magischen Tänzer im Kreis verlieren die Beherrschung«, mischte sich Nick ein und steckte sein Messer weg. »Du wirst es ja selbst sehen.«
    »Wir könnten wegen Jamie fragen«, sagte Alan, der erleichtert wirkte, dass er das Thema nicht weiter ausführen musste.
    »Ich werde dafür sorgen, dass du diese verdammte Markierung loswirst«, erklärte Nick in einem Ton, der keinen Widerspruch duldete. »Um Jamie kümmere ich mich später.Vielleicht.«
    In Maes Augen lag ein helles, merkwürdiges Strahlen. Sie richtete den Blick auf Alan. »Also musst du das, was der Dämon anzubieten hat, auch wirklich wollen«, sagte sie langsam. »Das ist der Grund, warum Nick für dich tanzt.«
    Nick wandte den Blick ab und schaute in die Dunkelheit der Nacht und der knorrigen Bäume. Er hörte nicht, was Alan antwortete. Möglicherweise nickte er nur. Möglicherweise sprach Mae auch einfach weiter, ohne auf eine Antwort zu warten.
    »Und man muss nichts Magisches tun?« Diesmal schaute Nick Alan an, und er sah, wie sein Bruder nickte. Mae sprach weiter und in ihrer Stimme sammelte sich
Entschlossenheit. »Wenn man nur diese Linien entlanglaufen muss, dann kann ich das auch tun. Ich will es tun. Ich will tanzen. Ich kann die Dämonen selbst bitten, meinem Bruder zu helfen.«
    »Du kannst nicht tanzen«, sagte Nick ausdruckslos.
    »Ich kann«, erwiderte Mae mit einem kriegerischen Funkeln in den Augen. »Ich bin eine gute Tänzerin.«
    »Das ist mir egal«, fuhr Nick sie an. »Wenn du nur einen einzigen falschen Schritt machst, dann funktioniert die Beschwörung nicht, und die Beschwörung muss funktionieren. Du bist hier nicht in der Disco, Süße. Das hier ist mein Tanz. Und ich sage, dass du es nicht kannst.«
    Einen Augenblick später wurde Nick klar, dass er einen Fehler begangen hatte. Merris Cromwell mochte es nicht, wenn ein anderer als sie selbst Befehle gab. Ihr Gesicht veränderte sich, als sie auf die kleine und entschlossen wirkende Gestalt von Mae hinunterblickte.
    »Wenn du deinem Bruder helfen willst«, sagte sie mit ihrer kühlen Stimme, »könnte das nützlich sein. Wie sehr willst du ihm helfen? Bist du verzweifelt?«
    »Mae, bitte nicht«, sagte Jamie.
    Mae schaute Merris in die Augen. »Ja.«
    »Das ist gut«, sagte Merris. »Das wird dem Dämon gefallen.«
    »Ich würde alles tun …«
    Merris schnitt ihr mit einer abrupten Geste das Wort ab und gab einen Ton von sich, der sich fast wie ein Quietschen anhörte. »Du musst sehr, sehr vorsichtig sein mit dem, was du sagst. Nichts von ›Ich würde alles tun‹.
Der Dämon wird versuchen, dir jedes Wort im Mund herumzudrehen und es in ein Versprechen zu verwandeln, damit er dich besitzen kann.«
    »Ich verspreche, dass ich vorsichtig sein werde«, sagte Mae atemlos.
    »Nun«, sagte Merris mit einer gewissen Bewunderung in der Stimme, »wenn du mit einem erfahrenen Partner wie Nick tanzt, dürfte nichts schiefgehen.«
    »Sie wird nicht mit mir tanzen«, knurrte Nick.
    »Sei vernünftig, Nick«, erwiderte Merris. »Du bist mit einer gefühlsbetonten Partnerin immer in Höchstform.«
    »Das stimmt«, warf Sin über die Schulter hinweg ein. Sie schaute Mae mitfühlend an.
    Es stimmte wirklich. Und den Grund dafür sahen alle darin, dass Nick selbst nicht viele Gefühle hatte, die er mit dem Dämon teilen konnte.Vermutlich hatten sie sogar recht. Warum sollten ihm all die Fremden etwas bedeuten, wegen denen die Tänzer üblicherweise die Dämonen anriefen? Ihre Probleme betrafen ihn nicht. Bei den früheren Gelegenheiten hatte er stets für Geld oder Gefälligkeiten getanzt.
    Er öffnete

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