Der Zirkel Des Daemons

Titel: Der Zirkel Des Daemons Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sarah Rees Brennan

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dunklen Augen tanzten Schatten.
    »Okay«, sagte Nick. »Danke.«
    Maes Mund verzog sich zu einem Lächeln. »Gern geschehen.«
    Nick hatte noch nie ein Mädchen näher kennenlernen wollen, aber jetzt war hier eines, bei dem er es sich vorstellen konnte, direkt vor seiner Nase, in seinem Haus. Doch er hatte das Gefühl, zu etwas gezwungen zu werden.
    Mae ging zur Tür und er schaute ihr nach. Sie drehte den Kopf zu ihm hin. Das Licht ging aus und mit einem Mal wurden der Schwung ihres Nackens und die Kaskade ihres Haars von der Dunkelheit verschluckt.
    Ihre Stimme blieb gelassen. »Das ist vermutlich kein Stromausfall, nicht wahr?«
    Nick hielt es nicht für nötig zu antworten. Beide wussten, was es war.
    Nick verfügte über eine hervorragende Nachtsicht
und seine Augen gewöhnten sich blitzschnell an die Dunkelheit. Er zog das Messer aus der Scheide an seinem Innenarm und ging mit geräuschlosen Schritten auf Mae zu. Er konnte ihre Konturen deutlich erkennen, aber er wusste, dass sie nichts außer schwarzer Nacht wahrnehmen konnte. Dann legte er seine Hand auf ihre Hüfte. Das Messer lag in der anderen Hand. Mae blieb ruhig. Sie war nicht einmal zusammengezuckt, als er sie packte. Nick imponierte ihre Courage.
    »Rühr dich nicht«, sagte er. »Wenn sich etwas bewegt, werde ich zustechen.«
    Ihre Stimme kam als Flüstern. Er sah nicht einmal, wie sich ihre Lippen bewegten. »Alles klar.«
    Sie warteten eine Weile, nah beieinanderstehend. Die Rundung ihrer Hüfte drückte sich gegen seinen Oberschenkel. Allmählich war klar, dass sich in der stillen Nacht nichts rührte. Das Licht flackerte ein paarmal auf, dann ging es ganz an und durchflutete den Raum. Jetzt da sie die Gewissheit hatte, in Sicherheit zu sein, bewegte Mae sich wieder. Sie legte die Hand auf seinen Arm und er spürte ihre Fingerspitzen als fünf warme Punkte auf seiner Haut. Er musste wieder an ihre bebenden Lippen dicht vor seinem Gesicht denken, in jener Nacht auf dem Jahrmarkt der Kobolde.
    »Ich muss nach Alan sehen«, sagte Nick.
    »Und ich nach Jamie«, gab Mae zurück.
    Nick steckte sein Messer weg und vermied es, sie an zuschauen. Je eher sie und ihr Bruder wieder verschwanden, desto besser.

    Alans einzige Reaktion auf die plötzliche Dunkelheit war gewesen, eine Kerze anzuzünden, sodass er weiterhin die Karte von England studieren konnte, die er vor sich auf dem Boden ausgebreitet hatte.
    »Wenn die Dämonen im Schutz der Dunkelheit angegriffen hätten, hättest du dann dieses Ding zusammengerollt und sie damit in die Flucht geschlagen?«, fragte Nick.
    »Nein«, sagte Alan und winkte mit der Pistole. Dann zog er mit dem Lauf eine Linie über die Karte, von Exeter nach London. »Sag mir, was du siehst.«
    »Ich glaube, man nennt es Landkarte.«
    Alan warf ihm über den Rand seiner Brille hinweg einen durchdringenden Blick zu. »Der Zirkel des Obsidian macht Jagd auf uns«, sagte er geduldig. »Liannan meinte, sie bräuchten neun Tage. Es dauert aber keine neun Tage, um von Exeter nach London zu kommen, auch nicht mit dem Beschwörungskreis. Sie machen vorher halt, suchen sich einen geeigneten Ort, um den Kreis aufzustellen, sodass sie mit sämtlichen Dämonen in London einfallen können, die sie haben.«
    Nick war froh, dass Alan seinen Plan nicht länger vor ihm geheim hielt. Er wartete geduldig ab, bis Alan ihm erklären würde, warum das, was er gerade gesagt hatte, eine gute Nachricht für sie war.
    Denn offenbar empfand Alan es als solche. Seine Augen glänzten triumphierend. »Also, wo würdest du auf dem Weg von Exeter nach London halt machen, um Dämonen anzurufen?«

    Seine Waffe zog wieder eine Linie zwischen Exeter und London und stoppte dabei einen Augenblick, um Nick auf das Offensichtliche hinzuweisen. Nick pfiff zwischen den Zähnen hindurch.
    »Natürlich«, sagte er. »Stonehenge.«
    Alan rief Mae und Jamie, um ihnen seine Erkenntnisse mitzuteilen. Nachdem Alan den Schock überwunden hatte, der darin bestand, dass Mae nun auf seinem Bett saß, fasste er sich so weit, dass er es ihnen erklären konnte.
    »Die Magier halten es mit den gleichen Traditionen wie der Jahrmarkt der Kobolde. Sie suchen sich einen Ort, der mit einer umfangreichen menschlichen Historie verbunden ist, und dort beschwören sie ihre Dämonen. Zwischen Exeter und London liegt ein sechstausend Jahre altes Grab.« Alan zuckte mit den Schultern. »Sie wollen uns hier aufspüren - aber wir können sie dort schon überrumpeln.«
    »Sie werden nicht darauf