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Der Zorn Des Skorpions

Der Zorn Des Skorpions

Titel: Der Zorn Des Skorpions Kostenlos Bücher Online Lesen
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über den Weg gelaufen, und er wollte wissen, was Ivor Hicks auf der Lazy-L-Ranch zu suchen hatte. Und weil Ivor Hicks schon entlassen worden ist, konnte ich ihn nicht fragen.«
    »Ich dachte, Crytor hätte ihn geschickt.«
    »Ja, das behauptet er …«
    »Manny Douglas ist auf dem Weg zu mir.«
    »Tatsächlich?«
    »Sagt, er müsste mir was zeigen. Wahrscheinlich ist es nur Blödsinn, aber ich dachte, du könntest mir vielleicht Gesellschaft leisten.«
    »Um Schiedsrichter zu spielen?«
    »Um aufzupassen, dass ich ihm nicht den Hals umdrehe.«
    »Ja, tu’s lieber nicht. Das könnte deine Chancen für die Wiederwahl ruinieren. Ist der zweite Sheriff schon hier?«
    »Brewster hat angerufen. Wurde durch eine Sitzung in der Stadt aufgehalten. Er kommt gleich. Warum?«
    »Nur so.«
    »Ja, ganz recht, Alvarez. Du stellst nie eine Frage ohne Hintergedanken.«
    »Okay, erwischt. Ich bin verknallt in ihn«, sagte sie, und er hätte um ein Haar gelacht. Er bemerkte das Blitzen in ihren dunklen Augen, etwas, was er schon lange nicht mehr gesehen hatte, schon seit der Entdeckung des ersten Opfers nicht mehr.
    »Weiß Brewster davon?«
    »Klar, aber wir stehen vor einem Problem. Er ist schließlich verheiratet und so.« Sie sah ihm fest in die Augen. »Du weißt doch, dass das ein Scherz war?«
    »Hm, ja.«
    »Gut.« Sie schob ihren Stuhl zurück und folgte Grayson in sein Büro, wo gerade Joelle anrief, um Mannys Eintreffen zu melden.
    »Bring ihn her«, sagte Grayson und legte auf. Mit einem Blick in Alvarez’ Richtung, die an einem Fensterrahmen lehnte, sagte er leise: »Die Show beginnt.«
    Sekunden später stöckelte Joelle ins Zimmer, begleitet von Manny. Grayson rang sich ein Lächeln ab. »Manny.« Der Sheriff stand auf und bot dem kleineren Mann einen Besucherstuhl an. »Sie kennen Detective Alvarez?«
    »Detective.« Manny nickte Alvarez zu und setzte sich. Wie üblich trug er eine Khakihose, ein kariertes Hemd und einen Pullunder, alles aus dem Eddie-Bauer-Katalog, und sah aus, als wäre er der Repräsentant des Bekleidungshauses. Selbst seine Wetterjacke schien fester Bestandteil des Outfits zu sein.
    Grayson hielt es für angebracht, gleich Klarschiff zu machen und den Reporter wissen zu lassen, wo er stand. »Ich habe heute Morgen mit Ihrem Redakteur gesprochen. Eine Beschwerde eingereicht wegen des Leitartikels, den Sie heute Morgen verzapft haben. Verleumdung ist gesetzwidrig, wissen Sie?«
    Manny zuckte nicht mit der Wimper. »Ich stehe zu allem, was ich geschrieben habe, Sheriff, und deshalb ärgert es mich maßlos, hierhergekommen zu sein. Wenn der Redakteur nicht wäre …«
    »Was ist denn Ihrer Meinung nach so furchtbar wichtig?«, fiel Grayson ihm ins Wort, immer noch wütend wegen des vernichtenden Artikels.
    »Es geht um den Unglücksstern-Mörder.«
    »Und?«, fragte Alvarez und beugte sich leicht vor.
    »Offenbar will er mich zu seinem Brieffreund machen.«
    Grayson glaubte, nicht recht gehört zu haben. »Wie bitte?«
    Manny griff bereits in seine Jacke. Er zog einen großen braunen Umschlag heraus, der auf der Vorderseite in den gleichen Blockbuchstaben wie auf den Zetteln an den Tatorten an ihn adressiert war.
    Manny schüttelte den Inhalt heraus – Bögen weißen Papiers. Alle waren leicht verschieden, die Aufschriften länger oder kürzer. Den Botschaften waren Bilder beigefügt, Farbfotos sämtlicher Opfer, an Bäume gebunden, wo sie dann gestorben waren.
    »Herr im Himmel«, flüsterte Alvarez.
    Grayson spürte einen Kloß im Hals. »Woher haben Sie das?«
    »Die U. S. Mail hat es gebracht.«
    »Ist Pescoli …?«, flüsterte Alvarez.
    »Nein.« Manny trat sehr sicher auf. »Das hier sind die Originale, die ich per Post bekommen habe, aber ich besitze Kopien von den Botschaften und den Fotos. Die meisten Frauen habe ich identifiziert, und ich habe ausklamüsert, dass ihre Initialen die Botschaft des Mörders ergeben. Aber die letzten Opfer müssen wohl noch irgendwo draußen in den Wäldern sein.«
    Grayson betrachtete das Blatt mit der längsten Buchstabenreihe und empfand milde Erleichterung, als er sah, dass die Buchstaben
R
und
P
für
Regan Pescoli
nicht Teil der Botschaft waren – zumindest noch nicht.
    »Die letzten?«, wiederholte Alvarez und fügte hinzu: »Sarah Norman«, als sie, blass geworden, die jüngste Botschaft entzifferte:
    M ID T DES SK N Z N.
    »Wir bringen das in einer Sonderausgabe«, sagte Manny.
    »Das dürfen Sie nicht drucken!«, erklärte Grayson.
    Der

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