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Der Zorn Des Skorpions

Der Zorn Des Skorpions

Titel: Der Zorn Des Skorpions Kostenlos Bücher Online Lesen
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die sie in den Tunnel gelangt war, und horchte mit angehaltenem Atem, versuchte festzustellen, ob sich in dem Raum dahinter jemand aufhielt. Im Gegensatz zu der Tür zu ihrem Gefängnis passte diese Tür exakt in den Rahmen; kein Lichtstreifen fiel in den dämmerigen Gang.
    Sie wartete. Hörte nichts. Keine schweren Schritte auf dem Steinboden, kein Knistern oder Fauchen von Feuer. Sie biss sich auf die Unterlippe. Die Taschenlampe unter den Arm geklemmt, den Schürhaken kampfbereit erhoben, das Messer im Hosenbund, öffnete Pescoli langsam die Tür … Sein Arbeitszimmer lag kalt und dunkel vor ihr, nur ein paar Glutreste spendeten spärliches Licht. Erleichtert sah sie sich um und lauschte, in der Hoffnung, die andere Frau zu hören, das Schluchzen, das durch diese alte Mine geweht war, das gedämpfte Weinen einer Frau in Angst und Bedrängnis. Aber wieder blieb alles still.
    Sie durchwühlte die Schubladen des Schranks, suchte nach Batterien. Und wieder stieß sie auf die Botschaften, die schrecklichen Fotos der von Grauen geschüttelten erfrierenden Frauen. Töchter, Schwestern, Mütter. Es schnürte ihr die Kehle zu. Es war ihr Job, sie zu finden, sie zu retten, sie zu schützen.
Zu schützen und zu dienen.
Und sie hatte weder das eine noch das andere getan.
    Sie blätterte die Botschaften noch einmal durch. Ein ganzer Stapel, ein Blatt auf dem anderen, und die Botschaft wurde mit jedem neuen Blatt, mit jedem neuen Paar von Initialen, klarer.
    Ihre Initialen waren diesmal dabei.
    MEID T DES SK RP ON Z N
    Halden hatte recht gehabt mit seiner Skorpion-Theorie, und auf dem letzten Blatt las sie schließlich die endgültige Fassung:
    MEIDET DES SKORPIONS ZORN.
    Ja, sie war als Opfer vorgesehen, und Elyssa O’Leary ebenfalls, doch es fehlten auch noch einige. Waren sie alle bereits entführt, wurden bereits in den Tunneln dieser alten Mine gefangen gehalten? Doch wo?
    Oder musste er sie erst noch zur Strecke bringen?
    Sie hatte keine Zeit, um lange zu überlegen. Sie musste weiter. In der Schublade fand sie noch eine einzige Batterie und suchte weiter, denn sie benötigte zwei. Da sie keine mehr fand, knipste sie die Taschenlampe aus und hoffte, dass sie auch mit nur einer frischen Batterie genug Licht spendete, um sie aus dieser Gruft zu führen.
    Sie bemerkte eine weitere Tür. Ein Ausgang aus dem Tunnelsystem? Sie drückte die Klinke, öffnete die Tür und blickte mehrere Stufen hinunter in einen weiteren dunklen Gang.
    Wie viele davon gibt es noch, verdammt?
    Sie atmete tief durch und tauchte ein in den muffig riechenden Gang. Kaum hatte sie zwei Stufen genommen, als sie etwas hörte.
    Da bewegte sich etwas.
    Sie knipste die Taschenlampe aus. Zitternd, in der Enge der kalten Mauern um sie herum, versuchte sie zu lauschen.
    Hörte erneut etwas. Ein ganz leises Geräusch …
    Elyssa?, dachte sie hoffnungsvoll, dann spürte sie, wie etwas ihren Hinterkopf streifte. Beinahe hätte sie geschrien. Ließ die Taschenlampe fallen.
    Die rollte davon, strahlte die Wände an und die tausend winzigen Augen, die Regan anstarrten. Flügel flatterten leise, als sie die Fledermauskolonie in den Deckenritzen entdeckte. »Ach, zum Teufel«, flüsterte sie, nahezu am Ende ihrer Nervenkraft und mit wild klopfendem Herzen. Fledermäuse? War das nicht ein gutes Zeichen? Sie mussten einen Weg ans Tageslicht kennen, denn draußen jagten und fraßen sie schließlich.
    Sie hob die Taschenlampe auf und wischte Dreck, Staub und Fledermauskot von ihr ab. Regan war nur noch ein Nervenbündel, sie war müde, und alles tat ihr weh, doch im langsam schwächer werdenden Schein der Taschenlampe ging sie weiter.
    Sie bog in keinen der Nebengänge ab, richtete nur den schwachen Strahl der Taschenlampe hinein, denn sie konnte es sich nicht leisten, die Orientierung zu verlieren. Wenn sie im Hauptgang blieb, würde sie zurück zu dem verborgenen Zimmer finden, sich eine Laterne oder sonst etwas holen, was ihr den Weg ausleuchtete, und von vorn beginnen.
    Das Licht ging aus, und sie stand im Dunkeln. Regan streckte die rechte Hand nach der Tunnelwand aus und tastete sich weiter voran. Einen Schritt nach dem anderen. Immer wieder stieß sie auf Einbuchtungen, war aber sicher, dass sie sich nach wie vor im Hauptgang befand.
    Ihr Fuß stieß gegen etwas Hartes; sie stürzte vornüber auf hölzerne Stufen. Und wehte von oben nicht frische Luft herab? Ganz anders als die stickige Atmosphäre, in der sie sich bis jetzt bewegt hatte?
    Auf Händen und

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