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Der Zwang zur Serie. Serienmörder ohne Maske.

Der Zwang zur Serie. Serienmörder ohne Maske.

Titel: Der Zwang zur Serie. Serienmörder ohne Maske. Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans Pfeiffer
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ist nach der Währungsumstellung für einen Wanderarbeiter viel.
    »Sie können doch schreiben, Herr Hubalek?« »Natürlich.«
    »Ich habe Rheuma im Handgelenk. Schreiben Sie mir einen kurzen Brief, den ich Ihnen diktiere?« »Selbstverständlich mach' ich das.«
    »Gut. Wenn Sie mit dem Essen fertig sind, ja?«
    »Ich bin schon satt, Herr Denke.« Hubalek hat plötzlich keine Lust mehr, weiterzuessen. Das weißliche Fleischstück auf dem Teller ist behaart. Er spürt Ekel und legt das Besteck auf den Teller zurück. »Meinetwegen kann es losgehen, Herr Denke.«
    Denke räumt den Teller weg, wischt über den Tisch, legt ein Blatt Papier hin und überreicht Hubalek den Federhalter.
    Hubalek betrachtet die Stahlfeder und taucht sie ins Tintenfaß. Er blickt Denke fragend an. Der Korbmacher geht auf und ab, als müßte er über den Brieftext nachdenken.
    »Also schreiben Sie -«, sagt er schließlich.
    Hubalek beugt sich über das Papier. Denke steht jetzt hinter ihm und diktiert: »Du alter dicker Wanst –«
    Hubalek beginnt zu schreiben: »Du alter –«
    Weiter kommt er nicht mehr.
    Denke hat nach einer Spitzhacke gegriffen, holt weit aus und rammt sie tief in Hubaleks Schädel.
    Lautlos sinkt Hubalek vornüber. Denke zerrt Hubaleks Kopf an den Haaren empor und hält ihn über einen Eimer, um das aus der Wunde sickernde Blut aufzufangen. Nachdem die Blutung zum Stillstand gekommen ist, zieht Denke die Leiche vom Stuhl, legt sie auf den Fußboden und entkleidet sie. Dann schiebt er den Toten auf die Dezimalwaage, die neben dem Bett steht, und legt sorgfältig die Gewichte auf: ein 5-kg-Gewicht, ein 2-kgGewicht, ein 200-g-Gewicht. Gesamtgewicht der Leiche: 72 kg.
    Dann geht er zum Tisch und schreibt in sein Notizbuch hinter Hubaleks Namen: nackt 144 Pf.
    »Fleesch und Blutt, doas schmackt gutt«, summt Denke vor sich hin. Er ist guter Laune, obwohl ihm nun ein anstrengender Arbeitstag bevorsteht.
    Er geht durch die Hintertür des Hauses auf den Hof und holt aus seinem Geräteschuppen eine große Holzsäge und eine Baumsäge, zwei Äxte, einen Hammer und mehrere Eimer. Ins Zimmer zurückgekehrt, verschließt er wiederum die Tür, legt Jacke und Oberhemd ab, stärkt sich noch mit einem Glas Bier und geht ans Werk.
    Mit Axt und Säge zerteilt er die Leiche, trennt Kopf, Arme und Beine vom Rumpf und zerlegt schließlich auch diesen in mehrere Stücke. Gegen Mittag unterbricht er die Arbeit, schneidet sich einige Scheiben Brot ab, die er mit einem bernsteinfarbenen Fett bestreicht, und trinkt wiederum Bier dazu.
    Später beginnt er, mit einem scharfen Messer die einzelnen Fleischstücke zu bearbeiten. Er löst die Knochen aus dem Gewebe heraus, zerkleinert sie mit der Axt und wirft sie in den Eimer. Die inneren Organe legt er in ein anderes Gefäß. Als mühsam empfindet Denke es immer, den Schädel zu zerlegen. Während er mit Säge, Hammer und Meißel hantiert, achtet er darauf, Ober- und Unterkiefer nicht zu beschädigen, die braucht er noch für einen besonderen Zweck.
    Die von Knochen und Sehnen befreiten Fleischstücke wickelt er in einen alten Gummimantel und legt sie auf die Waage. In sein Notizbuch trägt er das Gesamtgewicht des Fleisches ein, das er nun konservieren kann.
    Die Nacht ist schon angebrochen, als Denke die Grobarbeit beendet hat. Er bringt das im Eimer gesammelte Blut hinaus und schüttet es in den Gully auf dem Hof.
    Nun geht es an die Feinarbeit. Im Herd brennt bereits ein mächtiges Feuer, das Wasser in den zwei großen Töpfen auf der Herdplatte siedet bereits. Er füllt die Töpfe mit Fleischstücken und einigen zerteilten Knochen. Im Faß mit dem Pökelfleisch gießt er Salzlake nach und schichtet weitere Fleischstücke hinein.
    Nachdem sich Denke aus der Kasserolle einen Batzen Fleisch genommen und mit Appetit verspeist hat, überprüft er, ob Ober- und Unterkiefer bereits genügend ausgekocht sind. Er nickt zufrieden, legt sie auf den Tisch und zählt die in den Kiefern steckenden Zähne. Einige fehlen, einige sind porös, die lassen sich mit der Hand aus dem Kiefer lösen. Die anderen zieht er mit der Zange heraus und legt sie zum Trocknen auf einen Bogen Zeitungspapier.
    Gegen Mitternacht hat Denke sein Werk vollendet. Das Fleisch ist gekocht oder eingepökelt. Die ungenießbaren Reste der Leiche packt er in einen Sack. Er öffnet das Fenster, damit der üble Dunst entweichen kann. Die Kühle der Aprilnacht weht herein. Denke verläßt das Haus. Mit seiner Wollmütze und dem Sack auf dem

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