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Der Zwang zur Serie. Serienmörder ohne Maske.

Der Zwang zur Serie. Serienmörder ohne Maske.

Titel: Der Zwang zur Serie. Serienmörder ohne Maske. Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans Pfeiffer
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Triumph ist vollkommen. Auch heute wird er Glück haben.
    Nicht weit von seiner Wohnung entfernt liegt das Einkaufszentrum Grand Avenue. Dorthin lenkt Dahmer seine Schritte. Je dichter das Menschengewühl, desto sicherer fühlt er sich.
    Ein hübscher Junge in Blue Jeans und weißem T-Shirt erregt seine Aufmerksamkeit. Hautfarbe und Augen verraten seine asiatische Herkunft.
    Ein Blitz der Erinnerung durchzuckt Dahmer. Er kennt dieses Gesicht. Vor zwei Jahren hatte er diesen laotischen Jungen in seine Wohnung gelockt, mit einem Schlafmittel betäubt und vergewaltigt. Doch bevor er ihn töten konnte, war er ihm entwichen. Der Vater des Jungen hatte Dahmer angezeigt. Und Dahmer war wegen sexueller Nötigung zu fünf Jahren Haft verurteilt worden. Der Richter hatte dann jedoch die Strafe auf Bewährung ausgesetzt, obwohl der Staatsanwalt dagegen protestiert und gewarnt hatte: »Ein Mann, der Kinder mit Drogen für seine sexuellen Perversitäten gefügig macht, ist ein Alarmsignal. Dieser Mann wird mit hoher Wahrscheinlichkeit rückfällig werden!«
    Aber es blieb bei der Bewährungsstrafe. Allerdings hatte Jeff die Auflage erhalten, Kindern fernzubleiben.
    Er betrachtet den Jungen genauer. Nein, es ist nicht derselbe wie damals. Der wäre jetzt älter. Es könnte ein jüngerer Bruder von ihm sein. Dahmer lächelt. Welch ein absurdes Vergnügen, mich jetzt am Bruder des Denunzianten zu rächen! Er denkt an das Gebot, sich von Kindern fernzuhalten. Seine Sucht ist stärker als seine Vorsicht. Es wird schon gut gehen.
    Dahmer spricht den Jungen an. Er heißt Konerak Sinthasomphone. Tatsächlich Sinthasomphone! Ein Bruder des anderen, der ihn vor Gericht gebracht hatte! Konerak ist vierzehn, seine Familie ist aus Laos in die USA eingewandert. Dahmer erzählt Konerak, er habe sich kürzlich eine Kamera gekauft und suche Jungen, die ihm Modell stehen würden. Er würde Konerak dafür fünfzig Dollar bezahlen – für Konerak ein verlockendes Angebot. Er willigt ein.
    In der Wohnküche angekommen, läuft ein sozusagen streng logistisches Programm ab. Wie ein präzise geplanter militärischer Einsatz sind die einzelnen Stufen der Lust festgelegt.
    Dahmer bereitet Kaffee.
    Er mischt einige Schlaftabletten in das Getränk.
    Konerak muß bis auf die Unterhose die Kleidung ablegen. Dahmer macht einige Polaroidaufnahmen.
    Dahmer gibt Konerak Kaffee zu trinken.
    Er setzt sich zu Konerak und plaudert mit ihm, bis Konerak müde wird.
    Dahmer fordert Konerak auf, sich auf die Couch zu legen.
    Konerak schläft ein.
    Dahmer zieht Konerak den Slip aus. Er beginnt mit Oralsex am Schlafenden und vergewaltigt ihn anal. Danach verspürt er Durst, kleidet sich an und verläßt die Wohnung, um Bier zu holen. Es ist schon Mitternacht.
    Als Dahmer mit einigen Bierdosen zu seinem Haus zurückkehrt, sieht er entsetzt Konerak nackt auf der Straße liegen. Mehrere Passanten bemühen sich um den Jungen und versuchen, ihn aufzurichten. Konerak fällt immer wieder aufs Pflaster zurück. Eine farbige junge Frau ruft fortwährend: »Er ist verletzt! Er blutet! Seine Beine sind doch ganz blutig!«
    Dahmer überlegt fieberhaft, was er nun tun soll. Er sieht die junge Frau zur Telefonzelle eilen. Nun hat ihn sein Glück doch verlassen. Gleich wird eine Funkwagenstreife hier sein. Konerak wird überleben. Aus ist es mit der Bewährung. Fünf Jahre hinter Gitter! Fünf Jahre? In der Badewanne liegt eine Leiche! Du mußt etwas tun, Jeff! Entschlossen tritt Dahmer zu Konerak, greift ihm unter die Achseln, zieht ihn empor. Der Junge hängt schlaff in seinen Armen, sinkt aber nicht wieder um. Dahmer versucht mit ihm zu reden, aber Konerak ist nicht ansprechbar.
    Und nun geschieht, was Dahmer befürchtet hat. Noch bevor er sein Opfer wieder in seine Wohnung schleppen kann, erscheint eine Funkwagenstreife. Drei Polizisten steigen aus. Die junge Frau, die die Polizisten gerufen hat, wiederholt erneut: »Ein Kind! Nackt! Es ist schwer verletzt!«
    »Beruhigen Sie sich!« sagt ein Polizist, »wir kümmern uns schon!«
    Die Frau bietet sich als Zeugin an. Sie deutet auf ein Haus: »Dort kam er heraus. Taumelte und stürzte bewußtlos hin. Wenn Sie meine Personalien aufnehmen würden? Ich heiße Sandra Smith und –«
    »Halten Sie sich da heraus!« herrscht der Polizist Sandra an. »Wir brauchen keine Vorschriften, was wir zu tun haben!«
    Dahmer faßt Mut. Die Polizisten scheinen nicht darauf versessen zu sein, den Fall groß aufzuziehen. Er wendet sich an den

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