Der Zweite Messias

Titel: Der Zweite Messias Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Glenn Meade

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zeigte nach unten, während andere, kleinere, nach oben wiesen. »Anscheinend ist die Hauptsicherung rausgesprungen.«
    »Kann man sie nicht einfach wieder reindrücken?«
    Jack zuckte mit den Schultern. »Wenn es einen Kurzschluss gegeben hat, geht das vielleicht nicht.« Er drückte den Schalter mit dem Daumen nach oben. Sofort leuchteten sämtliche Lampen auf dem Korridor und in der Kammer auf.
    »Und es ward Licht. Also war es kein Kurzschluss. Vielleicht hat Fonzi recht, und die Hauptsicherung ist rausgesprungen.« Jack trat einen Schritt zurück und wischte sich die Hände ab.
    Lela runzelte die Stirn. »Warum stand die Tür auf?«
    »Vielleicht hat jemand sie aufgelassen.«
    »Das ist mir aber nicht aufgefallen, als wir gekommen sind. Und warum ist die Alarmanlage nicht auf den Notstromgenerator umgesprungen, wie Fonzi gesagt hat?«
    Jack schaute auf die Alarmanlage und zeigte dann auf einen Schlüssel, der an der Seite in einem Schloss steckte. »Da haben wir die Erklärung. Die Alarmanlage ist ausgeschaltet. Da muss jemand dran gewesen sein.«
    In diesem Augenblick hörten sie einen gequälten Schrei, der abrupt verstummte. Jack richtete den Lichtstrahl auf den Korridor. »Fonzi!«, rief er und rannte los. Lela folgte ihm.

103.
    Sie erreichten den Vorführraum, aus dem heller Lichtschein fiel. Die Pistole im Anschlag, bewegte Lela sich vorsichtig durch die Tür. Dann gab sie Jack ein Zeichen, ihr zu folgen.
    Auf den ersten Blick war niemand zu sehen.
    Der Beamer war eingeschaltet, und der Lichtstrahl fiel auf das Whiteboard. Jack schlug das Herz vor Angst bis zum Hals. Er drückte auf den Lichtschalter neben der Tür. Die Leuchtstoffröhre an der Decke flammte auf.
    Als Jack den Blick durch den Vorführraum schweifen ließ, sah er Fonzi neben dem umgeworfenen Rollstuhl auf dem Boden liegen. Seine Kehle war von einem Ohr zum anderen aufgeschlitzt. Die Blutlache auf dem Teppich breitete sich immer weiter aus.
    »Mein Gott!« Mit aschfahlem Gesicht kniete Jack sich neben Fonzi auf den Boden.
    Lela trat zu ihm. Der Sterbende gab ein gurgelndes Geräusch von sich, das wie ein erstickter Schrei klang; dann ging ein Ruck durch seinen Körper, und er verstummte. Jack fühlte seinen Puls. »Er ist tot. Welcher Hurensohn hat das getan?«
    »Pssst.« Lela legte einen Finger auf die Lippen und huschte zur Tür. Sie sah, wie am Ende des schummrigen Korridors eine in Schwarz gekleidete, stämmige Gestalt eine Treppe hinaufstieg.
    »Keine Bewegung!«, rief Lela.
    Der Eindringling reagierte blitzschnell. Mündungsfeuer leuchteten auf, und zwei Schüsse peitschten durch den Keller. Lela warf sich auf den Boden. Auch Jack, der ihr zur Tür gefolgt war, duckte sich, als zwei weitere Kugeln über seinen Kopfhinwegzischten und in die Wand einschlugen. Die Gestalt drehte sich um stieg weiter die Treppe hinauf, doch Lela, die noch immer auf dem Boden lag, hob ihre Waffe und drückte zwei Mal ab. Die Gestalt stöhnte auf, stürzte die Stufen hinunter und brach auf dem Korridor zusammen.
    Lela sprang auf, näherte sich dem Mann, der rücklings auf dem Boden lag, und richtete die Waffe auf ihn. Jack kam zu ihr und drückte auf einen Lichtschalter.
    Der Mann war ganz in Schwarz gekleidet – Hose, Jacke, Lederhandschuhe, Skimaske. In einer Hand hielt er noch die Automatikpistole. Aus Wunden in der Schulter und im Hinterkopf sickerte Blut, und die Gesichtsmaske war blutdurchtränkt. Jack kniete sich neben den Mann und fühlte nach dem Puls. Dann blickte er Lela an und schüttelte den Kopf.
    Lela war leichenblass. »Ich habe noch nie einen Menschen erschossen …«
    Jack riss dem Toten die Skimaske vom Gesicht. Der Mann war Pasha, der Syrer, der ihn nun mit toten, glasigen Augen anstarrte. Um einen weiteren Beweis zu erhalten, zog Jack ihm den Lederhandschuh von der verkrüppelten Hand, als Lela plötzlich zusammenzuckte. »Hast du das gehört, Jack? Da muss noch jemand sein.«
    Lela näherte sich langsam der Treppe und stieg die Stufen hinauf. Jack riss Pasha die Pistole aus der Hand und folgte ihr. Sie gelangten auf einen beleuchteten Hof neben der Villa. Er war mit Blumenbeeten, Palmen und Brunnen gestaltet. Fünfzig Meter entfernt war ein schwarzer Metallzaun zu sehen, der das Grundstück umschloss; dahinter führte eine öffentliche Straße vorbei. Es regnete noch immer in Strömen. Das Tor in der Mitte des Zauns stand weit auf. Im Augenwinkel sah Jack eine Gestalt, die in einen weißen Van sprang und sich eine schwarze