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Der Zweite Messias

Titel: Der Zweite Messias Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Glenn Meade
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Skimaskevom Kopf riss. Er erkannte Botwan, den Bodyguard des Syrers. Der Van schoss mit kreischenden Reifen davon. Botwan feuerte aus dem offenen Fenster. Lela warf sich hinter Sträuchern in Deckung. Der Van jagte um die Ecke und verschwand.
    Jack eilte zu Lela und half ihr auf. »Als ob wir den Ärger magisch anziehen«, sagte er. »Du hättest draufgehen können.«
    »Ich wollte auf die Reifen schießen. Wer immer das war, sie waren gut vorbereitet.«
    »Wie meinst du das?«
    Lela ging zum Tor zurück. Der Inhalt eines Werkzeugkastens lag verstreut im Gras: Zangen, Schraubenzieher und ein digitales Spannungsmessergerät. Lela trat mit dem Fuß dagegen. »Das Ding haben sie vermutlich benutzt, um die Alarmanlage lahmzulegen.«
    In mehreren Häusern in der Nähe ging das Licht an. Wütende Stimmen fluchten auf Italienisch. Die Schüsse und der davonjagende Van hatten die Anwohner aus dem Schlaf gerissen.
    »Komm, wir verschwinden.« Jack ging Lela voraus ins Kellergeschoss.
    Lela starrte auf den toten Syrer. »Wer ist das?«
    »Pasha, der Killer, von dem ich dir erzählt habe«, sagte Jack, der schon die Tür des Vorführraums erreicht hatte.
    »Und der Mann in dem Van?«
    Jack wurde übel, als er auf Fonzis Leichnam starrte. »Sein Komplize.« Er ging zum Schreibtisch und entdeckte ein Bündel herausgerissener Kabel. »Verdammt, sie haben den Laptop mitgenommen!«
    Lela kniete sich hin, durchsuchte die Taschen des Syrers und zog ein Handy und eine Brieftasche heraus. »Das können wir uns später anschauen. Vielleicht hilft es uns weiter.«
    »Okay. Ich nehme das hier mit, dann fühle ich mich sicherer.«Jack steckte Pashas Waffe ein, kniete sich hin, schloss Fonzis Augen und blickte noch einmal auf den Leichnam, ehe er wieder aufstand. »Ich hätte ihn niemals in diese Sache hineinziehen dürfen.«
    In der Ferne heulten Polizeisirenen.
    »Wir müssen verschwinden«, sagte Lela, verstummte dann aber, als sie bemerke, dass Jack fasziniert auf das hell erleuchtete Whiteboard starrte, auf dem noch immer die Symbole zu sehen waren, die sie mit dem schwarzen Stift auf die Tafel gezeichnet hatte:

    ††

    Wie gebannt blickte Jack auf die beiden Kreuze. Die Sirenen schien er gar nicht zu hören.
    »Was ist los, Jack?«
    Er wandte sich vom Whiteboard ab und schaute ihr in die Augen. »Ich weiß, wer die Schriftrolle gestohlen und Green getötet hat.«

104.
    T OTES M EER ,
IN DER N ÄHE DER ISRAELISCH-JORDANISCHEN G RENZE
    Der Tag erwachte. Hassan saß mit finsterer Miene auf der Rückbank des schwarzen Mercedes S 600. Er starrte durch die getönten Scheiben der Limousine und fühlte sich innerlich leer, als sie durch ein Dorf mit weiß getünchten Lehmhäusern fuhren.
    Der Ort wirkte wie ausgestorben. Die Einwohner schliefen noch. Nur das Kläffen eines Hundes war zu hören. Der aus drei schwarzen Mercedes Limousinen bestehende Konvoi näherte sich dem Friedhof. Hassan Maliks Augen waren auf den Leichenwagen vor ihm gerichtet, in dem Nidal lag, in ein schlichtes weißes Leichentuch gehüllt.
    Hassan Malik dachte an die letzten fünf Stunden. Nachdem der Arzt den gefälschten Totenschein unterschrieben hatte, hatte Hassan seinen Bruder in das private Gebetszimmer auf der Rückseite des Hauses bringen lassen. Dort hatte er Nidals Leichnam mit duftendem Wasser gewaschen, ehe er ihn in einen schlichten weißen Kaftan gewickelt hatte, das Totengewand. Voller Trauer hatte Hassan dann neben dem Leichnam gesessen und gebetet, bis es Zeit geworden war, zum Flughafen zu fahren und die zweistündige Reise von Rom nach Amman anzutreten.
    Der Learjet landete um zwei Uhr nachts, doch es dauerte eine Stunde, bis die jordanischen Zollbeamten die Papiere überprüft und Nidals sterbliche Überreste, die im Frachtraum der Maschine lagen, freigegeben hatten. Nach der Landung in Amman war der Konvoi zum beduinischen Friedhof in der Nähe des Toten Meeres jenseits der israelischen Grenze aufgebrochen.
    Nun hielten die Fahrzeuge vor einem Olivenhain. Neben einem frisch ausgehobenen Grab war Erde aufgehäuft. Ein Imam stieg aus der ersten Limousine. Dann traten zwei Totengräber in weißen arabischen Gewändern mit Schaufeln in den Händen wie Geister aus dem grauen Zwielicht hervor. Schließlich stieg der Serbe aus dem Mercedes und hielt die hintere Tür auf.
    Hassan quälte sich aus dem Wagen. Er hielt mit Mühe die Tränen zurück. Es wurde Zeit, seinen geliebten Bruder Nidal zu bestatten.Es war eine kurze Zeremonie. Die Totengräber hoben

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