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Der Zweite Messias

Titel: Der Zweite Messias Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Glenn Meade
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es ist sehr merkwürdig. Das alles ergibt keinen Sinn. Das wird so manchen Bibelgelehrten vor große Rätsel stellen.«
    Jack rieb sich die Augen, blickte noch einmal auf die Schriftrolle und schüttelte den Kopf. Green war ein Experte für die aramäische Sprache; deshalb konnte ein Fehler praktisch ausgeschlossen werden. »Das ist wirklich seltsam, Professor.«
    Green warf seine Lesebrille auf den Tisch. »Ein Rätsel, das ich im Augenblick nicht lösen kann, fürchte ich.«
    Jack zog ein ledernes Notizheft aus der Hosentasche. »Haben Sie etwas dagegen, wenn ich den Text kopiere?«
    »Machen Sie nur. Sie haben die Schriftrolle schließlich gefunden. Hoffen wir, der Rest dieser Rolle enthält mehr Informationen und hilft uns, die Wörter in einen Zusammenhang zu bringen. Der Text, den ich bis jetzt entdeckt habe, hat mich nur verwirrt.«
    »Inwiefern?«
    »Es war Kauderwelsch. Die aramäischen Buchstaben waren zwar alle lesbar – bis auf ein paar Stellen, an denen Löcher im Pergament sind –, aber es ergab keinen Sinn. Als wären die Wörter durcheinandergeraten oder in einer fremden Sprache geschrieben.« Green rieb sich die Augen, um die Müdigkeit zu vertreiben. »Wahrscheinlich liegt es an meiner Erschöpfung. Ich habe seit vierundzwanzig Stunden nicht mehr geschlafen und kann kaum noch einen klaren Gedanken fassen.«
    Jack legte die Lupe aus der Hand. »Sie haben heute eine Menge erreicht. Mehr war an einem Tag nicht zu schaffen. Wir holen uns Hilfe von Experten, um den Rest der Schriftrolle zu entschlüsseln. Wenn wir jetzt weitermachen, beschädigen wir sie nur.«
    Der Professor nickte. »Der Meinung bin ich auch. Alles in allem ist es ein sensationeller Fund. Der Name ›Jesus Christus‹ wird auf keiner der Schriftrollen und auf keinem der Fragmente erwähnt, die im Laufe der Jahrzehnte gefunden wurden. Hier aber steht er, deutlich lesbar. Sie haben ein einzigartiges Dokument gefunden, Jack. Ein Dokument, das vollkommen neues Licht auf die historische Gestalt des Jesu Christi werfen könnte. Die Folgen Ihrer Entdeckung sind noch gar nicht abzusehen. Ich gratuliere.« Er klopfte Jack auf die Schulter.
    »Danke, Professor.«
    »Am allerwichtigsten aber ist, dass dieser Fund dazu dienen wird, die wahrhaftige Existenz Jesu zu bestätigen. Ein solchhandfester Beweis ist schwerlich außerhalb der Bibel zu finden. Ich glaube, darauf haben wir uns ein Gläschen verdient.«
    Green ging zu einer abgewetzten Ledertruhe neben seinem Feldbett. »Der Rest des Teams wird Augen machen, wenn es die Neuigkeiten erfährt. Trinken Sie ein Glas mit mir?«
    Jack schrieb die letzten Worte in sein Notizheft und lächelte erschöpft. »Nehmen Sie es mir nicht übel, wenn ich ablehne, Professor. Ich habe schon ein paar Bier getrunken. Und morgen ist ein langer Tag.«
    »Ach was, kommen Sie schon. Auf ein solches Ereignis müssen wir anstoßen.« Green nahm eine Flasche Jack Daniel’s und zwei Gläser aus der Truhe. »Ein Gläschen können Sie trinken.«
    »Aber nur eins.« Jack steckte das Notizheft in seine Brusttasche.
    Green zog den Korkverschluss mit den Zähnen aus der Flasche, spuckte ihn aus und schenkte den Whisky großzügig ein. »Zum Wohl, Jack. Sie haben es verdient.«
    Jack trank einen Schluck. »Danke.«
    »Du meine Güte, was wird dieses Pergament für Aufsehen sorgen! Wer weiß – vielleicht enthält es Informationen, die etablierte Überlieferungen in Frage stellen oder sogar widerlegen. Vielleicht verrät es sogar etwas Kompromittierendes. Ich würde gerne einen Toast ausbringen.«
    »Worauf?«
    Green stieß mit Jack an. »Auf dass Ihr Fund die Wissenschaftler vom Hocker reißt!«
9.
    Einen Augenblick später wurde die Zelttür geöffnet, und eine hübsche junge Frau mit blondem Haar trat ein. Mit ihren bernsteinfarbenen Augen und den langen schwarzen Wimpern sah sie aus, als hätte sie arabisches Blut in den Adern, doch alles andere an Yasmin Green war westlich geprägt. Sie trug Khakishorts, in denen ihre schlanken, gebräunten Beine zur Geltung kamen. Ihr flacher Bauch war ebenfalls entblößt, da sie die Bluse über der Taille zusammengeknotet hatte.
    Yasmin lächelte. »Geht ihr denn gar nicht ins Bett?«, sagte sie mit amerikanischem Akzent. »Du musst erschöpft sein, Onkel. Und du auch, Jack.«
    Green starrte seine Nichte an, als hätte sie den Verstand verloren. »Schlafen? Wer kann nach einem solchen Fund schlafen? Komm, wir trinken noch einen, Jack.« Er füllte ihre Gläser nach.
    »Nicht so

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