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Der Zweite Messias

Titel: Der Zweite Messias Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Glenn Meade
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mit dem jordanischen und syrischen Radar und der Luftabwehr aus, Ari? Könnte es sein, dass auf uns geschossen wird?«, fragte Lela.
    Ari grinste. »Welcher Radar? Der funktioniert nicht in niedriger Flughöhe, und wir halten uns immer unter tausend Fuß. Und was die Luftabwehr betrifft, hat Saul mir gesagt, dass wir uns von den bekannten Flugrouten der jordanischen und syrischen Luftwaffe fernhalten sollen.« Er zuckte mit den Schultern. »Frag mich nicht, woher der Mossad die Flugrouten kennt.Wahrscheinlich sind die Daten, die von den amerikanischen Satelliten gesammelt werden, dabei sehr hilfreich.«
    Lela spähte aus dem Seitenfenster. In zweihundertdreißig Metern Höhe konnte sie in der düsteren, mondhellen Nacht nur die endlose Wüste und ab und zu die dunklen Umrisse eines knorrigen Baumes sehen. Der Black Hawk geriet in eine Turbulenz und schlingerte. »Was passiert, wenn wir technische Probleme bekommen und woanders landen müssen?«
    »Kein Problem, Lela. Ein zweiter Black Hawk fliegt drei Minuten hinter uns und nimmt uns notfalls auf.«
    »Dein Chef hat an alles gedacht.«
    Ari lächelte. »Hast du gesehen, was für Sandalen er trägt? Sie sehen aus, als hätte er sie einem toten Mönch geklaut. Apropos Schuhe, ich hab da was für dich.« Er öffnete eine der Leinentaschen, die vor seinen Füßen auf dem Boden standen, und zog ein Paar feste, flache schwarze Schuhe für Lela heraus. Dann folgten die Unterwäsche, eine schwarze Hose, ein Baumwolltop und ein arabisches Frauengewand, der so genannte Hidschab, der sie von Kopf bis Fuß einhüllte, und ein Khimar, ein schwarzer Schleier, mit dem sie ihr Gesicht verhüllen konnte.
    »Die Kleidung wurde in Syrien hergestellt. Du kannst die Sachen jetzt anziehen. Und halte den Hidschab bereit. Zieh ihn sofort über deine Kleidung, wenn die Gefahr besteht, dass wir in eine syrische Patrouille geraten. Dann ist das Risiko geringer, dass sie dich durchsuchen. Frauen gegenüber sind sie in der Regel respektvoll. Du erinnerst dich an unsere neuen Identitäten?«
    »Wir reisen nach Damaskus, um unseren Hochzeitstag mit Verwandten zu feiern.«
    Ari nickte. »Halte dich genau an die Fakten der Geschichte und überlass das Reden mir. Ein syrischer Polizist erwartet von einer Frau, dass sie den Mund hält. Hier ist dein Reisepass.«
    Er reichte Lela einen syrischen Pass. Sie blätterte ihn durch und betrachtete erstaunt das Foto. Es sah aus wie das aktuelle Foto in ihrem eigenen Reisepass, nur dass sie auf dem Foto eine arabische Kopfbedeckung trug. Sogar die Unterschrift stimmte überein, ebenso ihr Geburtsdatum, nur war der Reisepass auf den Namen Melina Rasifa ausgestellt.
    Lela staunte, wie echt die Fälschung aussah. »Woher hat der Mossad mein Foto?«
    »Unsere Techniker mussten schnell arbeiten. Deshalb haben sie die Kopie genommen, die bei der zentralen Meldebehörde hinterlegt war. Nachdem Weiss entschieden hatte, dass du bei den Ermittlungen dabei sein sollst, hatten sie nur drei Stunden Zeit. Sie haben einen verdammt guten Job gemacht, nicht wahr?«
    »Die Kopfbedeckung sieht unglaublich echt aus. Haben die das Bild am Computer bearbeitet?«
    Ari nickte. »Mit der heutigen Technologie kann man wahre Wunder vollbringen, und die Techniker des Mossad sind die besten in der Branche.«
    »Dein Chef hat gesagt, wir bekommen Hilfe. Was heißt das genau?«
    »Zwei unserer Agenten aus Syrien warten am Treffpunkt auf uns, um uns bei dieser Operation zu unterstützen.« Ari schaute auf die Uhr. »Sie müssten schon da sein. Ich hoffe, wir können die Sache schnell abwickeln, aber man weiß nie. Da ist noch etwas, Lela.«
    Ari zog zwei automatische Sigs vom Kaliber 9mm aus einer der Taschen. Die eine, die in einem schwarzen Hüftholster steckte, nahm er an sich. Die andere steckte in einem Knöchelholster mit Klettverschlüssen.
    »Bist du mit dieser Waffe vertraut?«, fragte Ari.
    »Ja.«
    »Gut.« Er reichte Lela die zweite Sig, drei Ersatzmagazine und einen mattschwarzen Schalldämpfer. »Hoffen wir, dass es keinen Ärger gibt. Du kennst sicher die Redensart, dass die beste Schießerei die ist, die nicht stattfindet. Die Waffen sind nur für einen Notfall gedacht, der hoffentlich nicht eintritt.«
    »Noch fünfzehn Minuten bis zur Landung«, rief Saul ihnen zu.
    Lelas Magen verkrampfte sich. Sie konnte kaum glauben, dass sie in einem Hubschrauber die syrische Wüste überflog, ihr Leben riskierte und Jack Cane jagte, der verdächtigt wurde, einen Mord und einen

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