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Der Zweite Messias

Titel: Der Zweite Messias Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Glenn Meade
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Notizheft.
    Yasmin, die neben ihm saß, hatte es sich auf ihrem Sitz bequem gemacht und die Augen geschlossen. Ihre Bluse war hochgerutscht und entblößte ihren Bauch und das Nabelpiercing. Die Stretchjeans betonte ihre schlanke Figur. Die obersten Knöpfe ihrer Bluse waren geöffnet, sodass der Ansatz ihrer Brüste zu sehen war.
    Obwohl Jack während der letzten beiden Stunden des Fluges von Tel Aviv ständig an seinem Scotch genippt hatte, gelang es ihm nicht, sich zu entspannen. Vom Stress und der Aufregung war er völlig verspannt. Er wusste, dass jeder Mitpassagier einer von Pashas Leuten sein konnte.
    Kann es sein, dass wir verfolgt werden und der Syrer uns töten will?
    Zum wiederholten Mal musterte Jack die Passagiere in ihrer Nähe. Es waren größtenteils Juden und Araber; dazwischen saßen ein paar Afrikaner und Europäer. Einige weckten seinMisstrauen. Ein Mann aus dem Mittleren Osten, der auf der anderen Seite des Gangs saß, fiel Jack besonders auf. Er hatte während des ganzen Fluges immer wieder nervöse Blicke in seine Richtung geworfen.
    Jack versuchte sich einzureden, dass er bloß überdreht war. Der Mann hatte vermutlich nur Flugangst. Dennoch konnte Jack seine Furcht nicht abschütteln.
    Yasmin hatte am Flughafen darauf bestanden, ihn zu begleiten, obwohl er es kategorisch abgelehnt hatte. »Ich will nicht, dass du in Schwierigkeiten kommst, Yasmin. Es ist besser, du bleibst in Israel.«
    »Nein. Wir ziehen das zusammen durch, Jack.«
    »Du redest, als wären wir verheiratet.«
    Sie lachte, beugte sich zu ihm vor und küsste ihn. »Wir könnten doch so tun, als ob. Und wie würde es dir gefallen, wenn ich dich in ein Flughafenhotel zerre, dir die Klamotten vom Leib reiße und wir uns wild und leidenschaftlich lieben? Würdest du deine Meinung dann ändern?«
    »Ist das jetzt nur so eine Idee oder ein konkretes Angebot?«
    Yasmin legte ihm einen Finger auf die Lippen und zwinkerte ihm schelmisch zu. »Warte ab. Sei ein guter Junge, dann mache ich dich in Rom glücklich.«
    »Und wenn ich ein böser Junge bin?«
    Sie kicherte. »Dann mache ich dich vielleicht noch glücklicher. Jetzt kaufe ich mir ein Ticket.«
    Jack hatte nachgegeben. Eine Stunde später waren sie gemeinsam an Bord des Airbus gestiegen.
    Yasmin schlief noch immer, und Jack betrachtete ihr Gesicht und ihre sinnlichen Lippen. Er beugte sich zu ihr hinüber. Als er zärtlich ihre Stirn küsste, konnte er den Mandelduft ihres Haars riechen.
    Er wandte sich wieder seinem Notizheft zu. Als Yasmin eingeschlafen war, hatte er sein Handy eingeschaltet, obwohl er wusste, dass es an Bord verboten war, doch seine Neugier brachte ihn fast um. Er hatte sich die Fotos angesehen, die er von der Schriftrolle gemacht hatte, und einen vollständigen aramäischen Satz gefunden, der keine Zeichen einer Beschädigung aufwies. Nachdem er den Satz abgeschrieben hatte, schaltete er das Handy wieder aus. Dann machte er sich an die eigentliche Arbeit, wobei er die einfachen Regeln des Atbasch-Codes anwendete, bei dem das Alphabet in umgekehrter Reihenfolge benutzt wurde. Doch das Aramäische war nicht seine Stärke, und es ging nur langsam voran.
    Eine Stunde später hatte Jack einen weiteren Satz entziffert und saß fassungslos da. Er konnte nicht glauben, was er da entschlüsselt hatte. Es war sensationell.
    Kurz darauf kündigte der Pilot an, dass der Landeanflug begann. Yasmin blinzelte und rieb sich die Augen. »Sind wir schon da?«
    »Fast«, sagte Jack.
    »Weck mich, wenn wir gelandet sind.« Sie schmiegte sich an ihn, legte eine Hand auf seinen Arm und schloss die Augen.
    »Zuerst müssen wir durch die Passkontrolle, dann nehmen wir uns ein Taxi. Auf dem Weg zum Vatikan erzähle ich dir alles.«
    Zwanzig Minuten später passierten sie mit ihren Reisetaschen problemlos die europäische Einwanderungs- und Zollkontrolle und gingen zum Ausgang.

    Der Serbe trug eine schwarze Lederjacke und stand im Ankunftsbereich des Flughafens, eine Zeitung unter dem Arm. Er kratzte über eine alte Narbe am Kinn, während er das Paar beobachtete.
    Die beiden verließen das Flughafengebäude und näherten sich einem Taxistand. Der Serbe folgte ihnen in sicherem Abstand, als sie auf ein weißes Taxi zuhielten. Der Fahrer nahm ihnen das Gepäck ab und verstaute es im Kofferraum.
    Rasch lief der Serbe zu seinem silbernen Lancia zurück, den er am Bordstein geparkt hatte, setzte sich hinters Steuer und grinste Nidal Malik an, der auf dem Beifahrersitz saß. »Es gibt

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