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Derek Landy

Derek Landy

Titel: Derek Landy Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rebellion der Restanten
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mein Honorar."
    "Selbstverständlich", erwiderte die Qual, machte
jedoch keine Anstalten, es auszubezahlen.
    Tesseract spürte einen Stich, und als er seine Hand
umdrehte, sah er eine kleine weiße Spinne in seinen Ärmel krabbeln. Eine von
Madame Misty, wenn stimmte, was in seinen Akten stand. Tesseract wurde es heiß
und seine Zunge wurde schwer.
    "Du warst in eine Kneipenschlägerei verwickelt",
erklärte die Qual. "Das ist an sich nichts Verwerfliches und du hast die Information
bekommen, die dir noch gefehlt hat, um deinen Auftrag auszuführen. Leider waren
die Männer, die du umgebracht hast, Bürger von Roarhaven."
    Tesseract versuchte ihn zu packen, doch sein Arm machte
nicht mit. Er schwankte auf unsicheren Beinen.
    "Mir persönlich waren die Männer egal. Es waren
Krawallbrüder und Aufschneider. Doch wenn wir die Stadt hier unterwerfen
wollen, müssen wir uns an ihre Regeln halten. Du hast Magier aus Roarhaven um
ihr Leben gebracht. Deshalb bringen wir dich jetzt um deines."
    Die Qual ging davon. Aus dem Augenwinkel sah Tesseract
Ceryen. Nicht einmal mehr den Kopf konnte er bewegen. Er spürte ihre Hand auf
seiner Schulter. Im nächsten Moment versetzte sie ihm einen Stoß. Er stolperte
vorwärts in das Loch hinein, in das Grab, und landete ganz verdreht, das rechte
Ohr an die kalte, feuchte Erde gepresst.
    "Okay", kam Ceryens Stimme von oben, "du
kannst jetzt auffüllen."
    "Da liegen zwei Schaufeln", hörte er Graft
murmeln. Schon regnete es Erde auf Tesseracts Rücken.
    "Ich bin das Gehirn", erwiderte Ceryen. "Du
die Muskeln."
    "Das Gehirn wovon genau? Von dem Unternehmen ,Loch
buddeln'? Da haben sie dir aber eine ganze Menge Verantwortung aufgebürdet,
wie?"
    Die nächste Schaufel voll Erde prasselte auf Tesseract
herunter, es kam mehr als beim ersten Mal.
    "Das haben sie tatsächlich", entgegnete Ceryen.
"Wenn du glaubst, dass es hier nur darum geht, ein Loch zu buddeln und es
wieder aufzufüllen, hast du dich getäuscht. Hier geht es nämlich um das
Beseitigen von Beweismitteln. Wenn es lediglich darum ginge, ein Loch zu
graben, hättest du das auch alleine hingekriegt, nicht wahr? Dazu brauchtest du
keine Aufsicht."
    "Ich brauche überhaupt keine Aufsicht bei gar
nichts", knurrte Graft. "Was ich brauche, ist jemand, der die zweite
Schaufel in die Hand nimmt."
    In Tesseracts Körper war nicht das kleinste bisschen Gefühl
mehr. Es bedurfte seiner ganzen verbleibenden Kraft, um den Kopf auch nur ein
winziges Stück zu bewegen. Doch er schaffte es, ihn zu drehen, bis er
geradewegs nach unten schaute, das Kinn an die Brust gedrückt. Danach konnte er
sich gar nicht mehr rühren.
    "Weißt du, was dein Problem ist?", fragte Ceryen.
"Du jammerst zu viel."
    Die Erde fiel auf Tesseracts Hinterkopf.
    "Stimmt gar nicht", widersprach Graft.
    "Und ob es stimmt. Du bist der Meinung, dass du hier
das Sagen haben solltest. Du hältst den direkten Weg für den einzig gangbaren.
Du hast keine Ahnung von Taktik oder Strategie."
    "Es geht hier um ein Loch, Ceryen. Welche Strategie ist
dabei gefragt, außer buddeln?"
    Ceryens Ton wurde selbstgefällig. "Jemand anders dazu
zu bringen, dass er buddelt."
    Ein paar Augenblicke vergingen, dann sagte Graft: "Ich
hasse dich."
    Die nächste Schaufel voll Erde prasselte herunter und noch
eine und die Stimmen der beiden drangen nur noch dumpf zu Tesseract durch, als
sie ihn lebendig begruben.
     
    DAS TOTE MÄDCHEN
     
    Nye war ins Bett gegangen. Walküre kümmerte es nicht. Sie
wartete im Dunkeln und ihr Herz lag neben ihr.
    Walküre löste den Blick von der Decke. Die Hauptbeleuchtung war
ausgeschaltet und sie konnte nur bestimmte Teile des Raumes sehen. Von den
Leichen an den Wänden ringsum waren lediglich verschwommene Formen zu erkennen.
Walküres Blick erfasste ihre Umrisse, erfasste die Geometrie des Raumes, die
Tische und Wagen. Dann schloss sie die Augen, und als sie sie wieder öffnete,
stand Skulduggery über sie gebeugt.
    "Ich bin gekommen, um dich zu retten", verkündete
er. Er war ganz in Schwarz gekleidet. Selbst sein Hemd war schwarz.
"Kannst du mich verstehen?"
    Walküre nickte. Hoffnung keimte in ihr auf.
    "Gut. Weißt du noch, wie du mich vor den Gesichtslosen
gerettet hast? Du bist hereingekommen und hast mich hinausgeschleift. Ich
revanchiere mich jetzt dafür, denn so gehört sich das unter Partnern."
    Sie wartete darauf, dass er endlich anfing, die Gurte zu
lösen, die sie an den Tisch fesselten, doch stattdessen neigte er den Kopf zur
Seite. "Warum bist du

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