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Derek Landy

Derek Landy

Titel: Derek Landy Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rebellion der Restanten
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gleich noch mal hier? Das ist ein ausgesprochen
merkwürdiger Ort."
    Sie hatten keine Zeit für so etwas. Bestimmt kam Nye bald zurück.
    "Sollst du hier operiert werden?", fragte
Skulduggery. "Warum musst du operiert werden? Was fehlt dir denn? Warum
hat man dich so aufgeschnitten? Warum liegt dein Herz da drüben?"
    "Bitte", flüsterte sie.
    "Bitte? Bitte was? Bitte hilf mir? Warum sollte ich dir
helfen? Du bringst mich doch nur um."
    Walküre schüttelte den Kopf. Irgendetwas stimmte nicht.
"Nein ..."
    "Doch. Doch, du bringst mich um, Walküre. Du bringst
alle um. Warum sollte ich dir helfen? Kann mir einer von euch einen Grund dafür
nennen?"
    Auf der anderen Seite des Bettes standen ihre Eltern. Sie
wusste nicht, wie sie hierhergekommen waren.
    "Meine Stephanie würde niemanden umbringen", sagte
ihre Mum zu Skulduggery.
    "Meine Stephanie schon", entgegnete ihr Dad
traurig.
    Walküres Mund war ganz trocken. "Ich sorge dafür, dass
das nicht passiert."
    "Können wir das Risiko eingehen?", fragte ihre
Mum. Sie tätschelte ihren Bauch, der enorm rund war. "Es ist wieder ein
Kind unterwegs. Ein besseres Kind. Besser als du. Wir können nicht riskieren,
dass du ihm etwas antust."
    "Ich glaube, wir sollten sie erschießen", hörte
Walküre ihre eigene Stimme sagen. Ihr Spiegelbild stand neben Skulduggery. Es
trug die Kleider, die Grässlich für Walküre genäht hatte, aber sie waren pink.
"Wozu brauchen wir sie? Ich kann ihre Stelle einnehmen."
    Das war so daneben! Das passierte nicht wirklich. Das ergab
keinen Sinn.
    "Aber du kannst nicht zaubern", wandte ihr Dad
ein.
    "Ich glaube, das ist ganz gut so", befand ihr
Spiegelbild. "Walküre kann zaubern und sie wird die ganze Welt vernichten,
wenn Skulduggery sie nicht erschießt."
    "Wer ist Walküre?", fragte ihr Dad.
    "Stephanie", antwortete ihr Spiegelbild.
    "Oh", machte ihr Dad.
    "Sie hat recht", meinte Skulduggery und zog seine
Pistole. "Ich werde dich erschießen müssen, Walküre." "...
passiert nicht wirklich", murmelte Walküre. "Bitte?"
    Walküre konzentrierte sich auf einen Fleck an der Decke über
ihr. Je länger sie darauf starrte, desto mehr verschwammen die Gestalten um sie
herum. Ihre Eltern verblassten. Dann verschwand langsam auch das Spiegelbild.
Nur Skulduggery war noch da.
    Das spielte sich alles nur in ihrem Kopf ab.
    Skulduggery nickte. "Du hast recht."
    Sie ignorierte ihn und die Pistole, die er in der Hand
hielt.
    "Du kannst mich nicht ewig ignorieren", stellte er
klar. "Und ich werde dich nicht erschießen. Imaginäre Kugeln zeigen
erstaunlich wenig Wirkung bei ... eigentlich bei allem. Ich werde dich nicht
hier rausholen. Niemand wird kommen und dich retten. Du hast dich selbst in
diesen Schlamassel hineinmanövriert, es liegt jetzt an dir, dich wieder
hinauszumanövrieren."
    Skulduggery steckte die Waffe ins Halfter und verblasste.
Walküre war wieder allein.
    Nein.
    Sie hielt daran fest. An dieser Hoffnung, die sie kurze Zeit
durchströmt hatte. Sie fing sie ein, bevor sie davonhuschte und ihr Bewusstsein
in diesen benommenen Zustand des Nichtseins zurückfiel. Wie lange hatte sie so
dagelegen, ohne dass ihr ein Gedanke durch den Kopf gegangen war? Selbst jetzt
noch empfand sie es als ungeheuer anstrengend, sich auch nur einigermaßen auf
etwas zu konzentrieren. Sie musste ihre Fesseln lösen. Sie musste hier weg.
    Ihr Körper war gefühllos. Sie spürte nicht die Luft um sich
herum und nicht, wie die Flächen miteinander verbunden waren. Sie schnippte mit
den Fingern und spürte den Funken nicht - konnte sich nicht genügend
konzentrieren, um ihn auflodern zu lassen. Der Totenbeschwörerring steckte in
ihrer Jacke und die lag zwischen dem Berg von Kleidern auf dem Tisch drüben.
Magie würde sie nicht retten. Nicht hier.
    Nye hatte sein gezacktes Brotmesser neben ihrem Knie liegen
lassen, zu weit unten, als dass sie es hätte erreichen können. Der Wagen
dagegen stand immer noch neben ihrer Hand und darauf lagen sämtliche
Instrumente, die gebraucht worden waren, um sie aufzuschneiden und in ihr herumzupulen.
    Sie zog an dem Gurt, mit dem ihre linke Hand festgezurrt
war, und ihre Finger streckten sich nach der Spitze des Skalpells. Es bewegte
sich und sie tippte es noch einmal an und plötzlich war es in Reichweite. Sie
fasste es mit zwei Fingern und zog es langsam vom Wagen. Doch ihre tauben
Finger hatten nicht genügend Kraft und das Skalpell fiel auf den Boden.
    Zorn blitzte in ihrem Bewusstsein auf und sie hielt ihn
fest, weigerte sich

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