Des Teufels Alternative
Komplex aus leise summenden Datenspeichern, Rechnern und Kontrollsystemen entwickelt.
Als die letzten Arbeiter ihr Werkzeug mitnahmen und von Bord gingen, war die Freya , was Größe, Maschinenleistung, Tragfähigkeit, Luxus und technische Raffinesse betraf, das Größte dessen, was der Mensch jemals aufs Wasser gesetzt hatte.
Die übrigen Mitglieder der dreißigköpfigen Besatzung waren zwei Wochen zuvor mit dem Flugzeug eingetroffen, um sich mit jedem Quadratzentimeter des Schiffs vertraut zu machen. Zur Besatzung der Freya gehörten: Kapitän Thor Larsen, ein Erster Offizier, ein Zweiter Offizier und ein Dritter Offizier; der Leitende Ingenieur, ein Erster Ingenieur, ein Zweiter Ingenieur und der Elektroingenieur, der ebenfalls den Rang eines Ersten Ingenieurs bekleidete. Weiterhin zählten der Funkoffizier und der Chefsteward zu den Schiffsoffizieren. Die übrigen zwanzig Männer waren: ein Koch, vier Stewards, drei Feuerwehr-Maschinisten, ein Mechaniker-Maschinist, ein Funker, neun Matrosen und ein Mann für die Pumpen.
Zwei Wochen vor der Indienststellung verließ die Freya den Ausrüstungskai und wurde in die Isebucht hinausgeschleppt. Dort wühlten ihre riesigen Doppelschrauben das Wasser auf, als sie mit eigener Kraft zur ersten Probefahrt in den Westpazifik auslief. Für Offiziere und Mannschaft sowie für das Dutzend japanischer Techniker an Bord bedeutete diese Probefahrt zwei Wochen angestrengtester Arbeit, weil sämtliche Systeme im Hinblick auf alle denkbaren Betriebszustände getestet werden mußten.
Die Freya war 170 Millionen Dollar wert, als sie an diesem Morgen aus der Bucht auslief, und die Männer auf den vor Nagoya stehenden Fischkuttern beobachteten sie mit ehrfürchtigem Staunen.
Zwanzig Kilometer außerhalb von Moskau liegt das Touristendorf Archangelskoje mit Museum und einem Feinschmeckerrestaurant, das für seine echten Bärensteaks berühmt ist. In der letzten Januarwoche hatte Adam Munro sich dort einen Tisch reservieren lassen und war mit einer Sekretärin aus der Britischen Botschaft hinausgefahren.
Er wählte jeweils eine andere Begleiterin, weil keiner etwas auffallen sollte; und falls die junge Dame, die diesmal in seiner Gesellschaft war, sich fragte, warum er bei einer Temperatur von minus 25 Grad auf vereisten Straßen in dieses abgelegene Nest fuhr, so äußerte sie sich zumindest nicht darüber.
Im Restaurant war es jedenfalls warm und gemütlich, und als Munro sich entschuldigte, um eine Packung Zigaretten aus seinem Wagen zu holen, dachte sich das Mädchen nichts dabei.
Als Munro auf den Parkplatz hinaustrat, traf ihn ein eisiger Windstoß. Er schauderte und ging rasch zu dem Auto, dessen Scheinwerfer kurz aufgeblinkt hatten.
Er stieg bei Walentina ein, schloß sie in die Arme und küßte sie.
»Hör zu, ich muß dir was erzählen.«
»Über uns?« fragte sie, während ihre Lippen seinen Hals unterhalb des Kinns berührten.
»Über uns. Ich habe angefragt, ob man dir bei der Flucht helfen würde. Meine Leute sind dazu bereit. Sie haben sogar schon einen Plan ausgearbeitet. Kennst du den rumänischen Schwarzmeerhafen Konstanza?«
Walentina schüttelte den Kopf.
»Ich bin noch nie dort gewesen. Ich mache immer auf der Krim Urlaub.«
»Könntest du diesmal mit Sascha nach Rumänien fahren?«
»Sicher! Rumänien gehört zum sozialistischen Lager. Eine Urlaubsreise dorthin wäre nicht ungewöhnlich.«
»Wann beginnen Saschas Osterferien?«
»In den letzten Märztagen, glaube ich. Ist das wichtig?«
»Es muß Mitte April sein«, erklärte er ihr. »Meine Leute halten es für möglich, euch mit einem Motorboot vom Strand abzuholen und an Bord eines Frachters zu bringen. Kannst du im April mit Sascha in Konstanza oder Mamaia Urlaub machen?«
»Ich werde es versuchen«, sagte Walentina. »April … Oh, Adam, die Zeit bis dahin kommt mir so kurz vor!«
»Sie ist auch kurz, Walentina. Weniger als neunzig Tage. Noch ein bißchen Geduld, dann haben wir’s geschafft. Dann beginnt ein neues Leben für uns.«
Fünf Minuten später hatte sie ihm das Wortprotokoll der Politbürositzung von Anfang Januar gegeben und war in die Nacht davongefahren. Munro stopfte sich die Blätter in den Hosenbund, knöpfte seine Jacke zu und kehrte in das Restaurant zurück.
Diesmal, schwor er sich, während er höflich Konversation mit seiner Begleiterin machte, werden wir keine Fehler machen wie 1961, diesmal wird es keinen Abschied geben. Diesmal bleiben wir für immer
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